Geliebter Schuft
und David ist so stolz auf sie, dass er förmlich glüht. Er sieht sie genauso an, wie er Chastity ansieht ... oder hoffentlich angesehen hat.«
Er sprach mit schmalen Lippen. »Lass dir eines gesagt sein: Entweder du spielst wettkampfmäßig, oder ich gehe vom Platz.«
»Ach, wie unsportlich«, protestierte sie. »Beim Spiel geht es mehr als nur ums Gewinnen.«
»Nicht bei mir«, erwiderte er und ging nach hinten, um Davids Aufschlag zu parieren. »Denk daran ... mir ist es Ernst.«
Constance schürzte die Lippen. Sie hatte zwar nicht erwartet, dass ihr Spielverhalten ihm zusagen würde, mit einer so wütenden Reaktion hatte sie allerdings nicht gerechnet. Er musste sehr ehrgeizig sein. Dafür hatte sie Verständnis, da sie es auch war - mit Ausnahme gewisser Umstände wie jetzt. Trotzdem war es besser, wenn sie ihren nächsten Ball um des lieben Friedens willen möglichst gut spielte.
Max nickte grimmig, als sie nun kraftvoller agierte und die Partie an Tempo gewann. Sie lagen noch immer um einen Satz zurück, doch setzte Constance den Gegnern jetzt Widerstand entgegen, und wenn sie weiterhin anständig spielte, gehörte der Satz ihnen, und es bestand Hoffnung, das Match zu gewinnen. Er merkte freilich rasch, dass sie immer dann, wenn sie im Vorteil waren, geschickt einen Punkt verschenkte. Das erboste ihn dermaßen, dass er schlechter spielte und sie Satz und Match verloren, wenn auch nur ganz knapp. Er beherrschte seinen Arger so weit, dass er dem siegreichen Paar gratulierte und einen herzlichen Händedruck mit dem strahlenden David und der rosig angehauchten, entzückten Hester wechselte, dann aber marschierte er ohne ein Wort zu Constance vom Platz und strebte eilig dem Haus zu.
Constance, die nachdenklich ihren Schläger schwang, eilte ihm nach und holte ihn ein, als er die Terrasse erreichte. »Max?«
Er blieb stehen, ohne sich umzudrehen. »Nun?«
Sie legte eine Hand auf seinen Arm und blickte lachend zu ihm auf. »Ach, sei nicht böse. Es war für einen guten Zweck.«
»Dreiste Einmischung in anderer Leute Angelegenheiten sehe ich nicht als guten Zweck an«, erklärte er mit finsterem Blick. »Das ist Kuppelei und sonst gar nichts.«
»Aber es schadet doch niemandem.« Constance wischte sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn.
Max' Ärger verpuffte, ihre geröteten Wangen und die Schweißperlen, die sich auf der Stirn und in der Senke ihrer Kehle über dem offenen Kragen ihrer weißen Seidenbluse zeigten, wirkten überwältigend sinnlich. Er stellte sich ihre Brüste vor, wie er sie am Morgen gesehen hatte, als sie schließlich sein Bett verließ, und er malte sich das kleine Schweißrinnsal aus, das sich in der tiefen Senke dazwischen gebildet haben musste.
»Lass mich künftig mit diesem Unsinn in Frieden«, forderte er sie auf, nahm ihren Ellbogen und ging mit ihr zielstrebig hinter eine Abschirmung aus Buchsbäumen, die in großen Pflanzgefäßen entlang einer Seite der Terrasse standen.
Constance leistete keinen Widerstand, als sie sich plötzlich mit ihm auf engem Raum wiederfand. Sie stützte die Hände auf die Brüstung hinter sich und lehnte sich zurück, den Kopf nach hinten geneigt, um fragend zu ihm aufzublicken.
»Plötzlich verspüre ich das überwältigende Verlangen, dich zu küssen«, sagte er und strich mit seinem Finger über ihre leicht geöffneten Lippen. »Vor Anstrengung gerötet und ein wenig in Schweiß geraten, wirkt eine Frau unglaublich sinnlich, obwohl mich in Anbetracht deiner Spielweise wundert, dass dir auch nur ein Schweißtropfen auf die Stirn trat.«
»Nicht im letzten Spiel«, protestierte sie, als ihr Herz schneller schlug und erregende Vorfreude sich als Prickeln auf ihrer Kopfhaut und ihr Rückgrat entlang bemerkbar machte und ihre Nervenenden reizte.
»Ja«, gestand er ihr zu, »du hast dich nach Kräften bemüht, das letzte Spiel zu verlieren.« Er legte eine Fingerspitze auf die feuchte Haut an ihrer Kehle und spürte, wie der Puls unter seiner Berührung rascher schlug. Sie benetzte die Lippen, und ihre Augen schimmerten im Baumschatten in sattem Smaragdgrün. Kleine Lichtpünktchen flackerten in ihren Tiefen, als sie ihren Kopf weiter zurückbog und ihren Hals seinem Mund darbot.
Seine Lippen folgten der Fingerspitze, er drückte sie in die Senke und küsste den Schweiß von ihrer Haut, hinauf bis zum Kinn. Sie lachte leise, ließ ihre Hände über seinen Rücken gleiten und spürte seine Hitze unter dem dünnen Stoff seines weißen
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