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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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sie vorwurfsvoll fest.
    »Nun, mit gutem Grund. Sieh doch, wie Hester und David sich machen. Meine k l eine Kriegslist auf dem Tennisplatz scheint ja sehr hilfreich gewesen zu sein.«
    »Mir fiel auf, dass dein Partner nicht eben entzückt war. Wo ist er denn?« Sie blickte suchend um sich. »Seit er mit Gewittermiene den Tennisplatz verließ, verlor ich ihn aus den Augen.«
    Constance zuckte mit den Schultern. »Vermutlich leckt er im Verborgenen seine Wunden. Hast du Lady Winthrop ein wenig bearbeitet?«
    »Chastity und ich haben ein paar gut platzierte Bemerkungen gemacht, die offenbar ins Schwarze trafen.«
    »Gut. Dann können wir uns Lady Lucan vornehmen, wenn wir wieder in London sind.«
    »Vergiss nicht, dass wir uns am Mittwoch mit Anonymus treffen und uns Dienstag auf die Suche nach Henry Franklin begeben müssen, ehe wie uns mit Amelia am Donnerstag treffen. Wann hätten wir da Zeit für einen Besuch bei Lady Lucan?«
    Constance lächelte ironisch. »Unser Kontakt-Service kommt richtig in Schwung. Und außerdem müssen wir die nächste Ausgabe der Zeitung zusammenstellen. Alle zwei Wochen eine Nummer - damit stehen wir ziemlich unter Druck.«
    »Den Sündern keinen Frieden«, sagte Prudence schulterzuckend. »Wo wirst du heute die Nacht verbringen?«
    »Warum?«
    »Nun, wenn du keine anderen Pläne hast, könnten wir ja an der Zeitung arbeiten.«
    »Ich habe Pläne«, sagte Constance,« aber vorher könnten wir trotzdem ein wenig arbeiten.«
    »Aber ganz ohne Schlaf kommst du nicht aus«, protestierte ihre Schwester.
    »Ach, im Moment geht es noch«, sagte Constance. »Nur noch zwei Nächte. In der Stadt wird alles wieder ganz anders. Sieh doch, da kommt Vater in Barclays verflixtem Motorvehikel«, rief sie aus und deutete auf die Zufahrt. Ein Automobil keuchte heran, am Steuer Lord Duncan mit Fahrerbrille.
    »Wir werden nicht verhindern können, dass er eines anschafft«, sagte Prudence seufzend.
    »Wenn kein Geld da ist, kann er keines kaufen«, wandte Chastity ein. Ihre Schwestern hatten gar nicht gehört, dass sie sich auf leisen Sohlen genähert hatte.
    »Dann wird er es sich zu einem unverschämten Zinssatz ausborgen«, sagte Prudence mit einem verkniffenen Zug um den Mund.
    »Vielleicht könnten wir unser Familiensilber versetzen«, schlug Constance vor. »Und Mutters Diamanten. Die müssten so viel wert sein wie ein Automobil.«
    »Das ist nicht dein Ernst!« Ihre Schwestern starrten sie fassungslos an.
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich sehe es kommen. Entweder dies, oder wir lassen uns auf eine Konfrontation ein und zwingen ihn, sich der Wahrheit zu stellen.«
    Ihre Schwestern blickten schweigend und mit bekümmerten Mienen über den Garten. Constance hatte Recht. Das tägliche Leben und die kleinen luxuriösen Annehmlichkeiten, die ihr Vater als lebensnotwendig ansah, waren gerade noch erschwinglich, eine so große Ausgabe wie ein Automobil überschritt ihre Möglichkeiten jedoch bei weitem.
    »Vielleicht könnte man ihn von der Idee abbringen«, sagte Chastity nachdenklich. >*Angenommen, er hätte ein unangenehmes Erlebnis in einem solchen Vehikel. Ihr wisst ja, dass er ein Freund rascher Entschlüsse ist, seine Meinung aber im nächsten Moment ohne Wimpernzucken ändert. Ja, man könnte ihn davon abbringen, denke ich.«
    »Ach, du bist ja so klug«, sagte Constance und klopfte ihrer Schwester auf die Schulter. »Sicher wird uns etwas einfallen.«
    »Ja, ganz einfach«, meinte Prudence von oben herab, »in unserer reichlich vorhandenen freien Zeit.«
    »Sei nicht so pessimistisch, Prue.« Constance beugte sich zu ihrer Schwester vor und gab ihr einen Kuss. »So leicht lassen wir uns nicht unterkriegen.«
    »Die Erfüllung deiner Leidenschaft scheint übertriebenen Optimismus in dir zu wecken«, erklärte Prudence.
    Constance quittierte diese Bemerkung mit einem Lächeln.
    »Ach, ich glaube, ich habe zu viel Angst, Lord Lucan. Der See ist so tief und kalt.« Hester, die auf dem kleinen Bootssteg am Rande des zu dekorativen Zwecken angelegten Weihers stand, hielt ihren Schirm krampfhaft umklammert. »Wenn der Kahn nun kentert? Ich kann nicht schwimmen.«
    Sie blickte unter einem zauberhaften, blumengeschmückten Strohhut mit runden Augen zu ihm auf.
    »Ihre Angst ist völlig unbegründet«, sagte er und tätschelte ihre Schulter. »Ich verspreche, dass ich Sie sicher zur Insel rudern werde.« Er schaffte ein Lächeln, das beschwichtigend und ein wenig gönnerhaft zugleich war, während er das

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