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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Frisiertisch. »Und den Rest des Tages?«
    »Max hat ein Haus in Westminster gemietet.«
    »Ach. Da ist die Objektivität wohl wieder über Bord gegangen?«
    »Vielleicht.« Constance kramte in der Schatulle und suchte die Ohrringe heraus. »Ehrlich, ich weiß es nicht, Prue. Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht. So fühlte ich mich noch nie.«
    »Nicht einmal bei Douglas?« Prue drehte sich auf dem Frisierhocker um und sah ihre Schwester aufmerksam an. Dieser Zustand der Verwirrung sah Constance gar nicht ähnlich.
    Constance schüttelte den Kopf und ließ die Ohrringe von einer Hand in die andere gleiten. »Nein, bei Douglas war alles offen. Ich wusste, dass ich ihn liebte und er mich. Es gab keine ... Rivalität in unserer Beziehung. Nie hatte ich das Bedürfnis, ihn dauernd übertreffen zu wollen. Aber bei Max ist es, als hätte alles, was gesprochen wird, einen kämpferischen Sinn. Ich spüre, dass ich nicht verwundbar werden,... nicht in meiner Wachsamkeit nachlassen darf. Und doch hat er nie etwas getan, um dieses Gefühl zu rechtfertigen. Es sind nur seine vorsintflutlichen Ansichten über Frauen.« Sie befestigte die Topas-Ohrringe. »Normalerweise verachte ich Männer mit diesen Ansichten, aber Max kann man nicht verachten.« »Nein«, sagte Prudence mit Überzeugung. »Man kann ihn verabscheuen, aber ganz gewiss nicht verachten.«
    »Und ich verabscheue ihn nicht«, sagte Constance mit resigniertem Lächeln. »Ganz im Gegenteil. Es ist sehr verwirrend.«
    »Das glaube ich gern.«
    »Jetzt aber etwas Positiveres«, fuhr Constance fort. »Ich brachte Max dazu, dass er Henry empfängt. Am Montag, in seinem Haus.«
    »Ach, wunderbar.« Prudence drehte sich wieder zum Spiegel um und griff nach ihrem Kamm. »Amelia schickte eine Nachricht, dass sie für die Heiratsbewilligung alles in die Wege leitete. Die Trauung ist für nächsten Donnerstag um vier Uhr im Standesamt in Caxton Hall angesetzt. Wir sollen als Trauzeuginnen fungieren.«
    »Immer vorausgesetzt, Henry bringt den Mut auf, zu kommen«, sagte Constance. »Mit wachsender Entfernung von ihm werde ich immer pessimistischer.«
    »Das darfst du nicht. Chas ist sicher, dass er kommen wird. Und sie irrt sich nie.«
    »Das stimmt allerdings. Wo ist sie heute?«
    »Sie speist mit David und Hester bei Lady Winthrop.«
    »Ach.« Constance zog eine Braue in die Höhe. »Die Dinge geraten in Bewegung.«
    »Sieht so aus«, bestätigte ihre Schwester.
    »Ich konnte Max auch überreden, uns beim Motor zu helfen«, sagte Constance mit blitzenden Augen. »Morgen Abend.«
    »Nicht zu fassen!«, rief ihre Schwester. »Er hat doch so strenge moralische Anschauungen. Wie konntest du ihn zu einem solchen Streich überreden?« »Eigentlich war es erstaunlich leicht. Er versuchte zwar Widerstand zu leisten, aber irgendwie ...« Sie zuckte blasiert mit den Schultern. »Er konnte einfach nicht.«
    »Du bist raffiniert!«
    »Da bin ich in allerbester Gesellschaft, Schwesterherz. Wenn ich mich recht erinnere, geht die Idee auf Chas zurück.«
    Prudence bejahte mit einem resignierten Lachen und stand vom Frisierhocker auf. »Bist du fertig ? Lord Barclay ist zum Dinner gekommen.«
    »Ach, der Himmel steh uns bei!«, rief Constance. »Und das nach einem so befriedigenden Tag.«

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    13. Kapitel
    »Ist das die Türglocke?« Chastity sprang auf und lief zur Tür des Salons.
    Constance blickte auf die Uhr. Es war eben halb elf geworden. »Das muss Max sein.« Sie lief ihrer Schwester auf den Treppenabsatz nach, dicht gefolgt von Prudence. »Jenkins, ist es Mr. Ensor?«
    »Allerdings.« Max trat ins schwache Licht der Dielenbeleuchtung. Einen Fuß auf der untersten Stufe, blickte er zu den drei Schwestern hinauf, die sich am oberen Ende der Treppe drängten. »Habe ich die Damen wach gehalten?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Constance. »Komm herauf in den Salon. Jenkins bringt dir Whiskey, wenn du möchtest. Ansonsten können wir dir Kognak anbieten.«
    »Oder heiße Schokolade«, rief Chastity munter.
    »Whiskey, danke, Jenkins«, sagte Max und ging die Treppe hinauf. »Ist Lord Duncan fort?«
    »Ja. Schon den ganzen Abend. Jenkins hat die Wagenschlüssel.«
    Max zog die Brauen hoch. »Er ist eingeweiht?«
    »Ja, Jenkins weiß alles über unsere Familie. Er kennt alle unsere schmutzigen kleinen Geheimnisse«, erklärte Prudence. »Er würde uns selbst helfen, hat aber keine Ahnung von Motoren.«
    Max' Augenbrauen blieben oben.
    »Du wirkst richtig

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