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Geliebter Schuft

Geliebter Schuft

Titel: Geliebter Schuft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Abend, wenn der Wagen eingestellt ist, alles Nötige unternehmen. Tatsächlich«, fügte sie mit wachsender Begeisterung hinzu, »brauchst du selbst gar nichts zu tun. Du musst uns nur sagen, was nötig ist. Du wirst also gar nicht beteiligt sein.«
    »Nein, ich leiste nur Beihilfe.«
    »Keine Angst, wir werden dich nicht den Behörden ausliefern.«
    »Und ich brauche nicht zu befürchten, dass mein makelloser Ruf als Abgeordneter befleckt wird.« Er zog spöttisch die Brauen hoch.
    »Wirst du uns helfen?« Ihr Ton war plötzlich ernst. »Sag uns nur, was zu tun ist.«
    »Um Himmels willen, Constance, gibt es denn keinen einfacheren Weg, um dein Ziel zu erreichen?«, fragte er, gegen das enervierende Gefühl ankämpfend, ganz rasch einen eisigen Abhang hinunterzugleiten. »Warum musst du einen so hinterlistigen Plan aushecken?«
    »Ob du es glaubst oder nicht, es ist der einfachste Weg«, sagte sie. »Vater muss selbst zur Einsicht kommen, dass er besser die Finger von dem Wagen lässt. Auf fremden Rat würde er nie hören.« Sie drehte sich auf ihrem Sitz zur Seite und legte eine Hand auf seinen Arm. »Wir sind auf deine Hilfe angewiesen. Wir haben niemanden, den wir darum bitten könnten.«
    »Gott stehe mir bei«, brummte er. »Na schön, ich komme vorbei und sage euch, was zu tun ist.« Noch während er die Worte aussprach, konnte Max nicht glauben, was er sagte. Wie konnte er sein Einverständnis geben, bei einem so verrückten Plan mitzumachen? Er hätte lieber männliche Solidarität mit Lord Duncan als mit dessen exzentrischen Töchtern üben sollen. Er sah Constance verärgert an und fand im Glühen ihrer dunkelgrünen Augen etwas, das eine Antwort auf seine Frage gab. Wenn sie es darauf anlegte, konnte Constance Duncan so unwiderstehlich und bezaubernd sein, dass kein Mann eine Chance gegen sie hatte.
    »Danke«, sagte sie mit einem strahlenden Lächeln. »Wirst du dann morgen Abend etwa um zehn Uhr kommen? Vater wird in seinem Klub sein.«
    »Eine fixe Zeit kann ich nicht versprechen«, sagte er. »Es kommt darauf an, wie lange die Sitzung im Unterhaus dauert.«
    »Ja, natürlich«, erwiderte sie verständnisvoll. »Wann es dir passt... wir bleiben auf und warten.« Sie band ihre Hutbänder fester wegen des Luftzugs, als Max schneller fuhr.
    »Wie heißt übrigens dieser potenzielle Sekretär, den du mir schicken willst?«
    »Henry Franklin. Soll er dich nächsten Montag im Unterhaus aufsuchen?«
    Geschickt lenkte er den Wagen, um einem Hund auszuweichen, der beim Anblick des Automobils kläffend auf die
    Straße gelaufen war, und sagte dann: »Einfacher wäre es, wenn du ihn zu mir schickst. Ich wollte es dir schon sagen ... ich fand in Westminster ein passendes Haus. Gestern wurde der Mietvertrag unterschrieben.«
    »Ach, das ist ja großartig. Heißt das, dass wir etwa ...« Verlegen brach sie ab. Eben hatte sie sich noch vorgenommen, ihre Beziehung langsam anzugehen, und jetzt stand sie im Begriff, sie wieder zu forcieren.
    »Es heißt ganz sicher, wi r könnten«, sagte er ernst. »Solltest du dich entscheiden, das Tempo wieder zu erhöhen.«
    Constance biss sich auf die Unterlippe. »Das tue ich nicht. Es ist mir nur so herausgerutscht. Ich sage ja, dass ich dich begehre. Aber es war mein Ernst, als ich sagte, wir sollten einander näher kennen lernen.«
    Max ließ die Straße sekundenlang aus den Augen und sah sie an. Im Moment war nichts Spielerisches an ihr. Tatsächlich sah sie irgendwie verwirrt aus. »Lass mich das Kompliment erwidern«, sagte er, und sie schenkte ihm ein rasches und dankbares Lächeln.
    »Ich wüsste nicht, warum man dem Verlangen nicht nachgeben und gleichzeitig seinen Wissensdurst stillen könnte«, schlug er vor. Sein vom Wind zerzaustes Haar schimmerte in der Sonne, das Blau seiner Augen schien noch intensiver als sonst, als sein Blick auf ihr ruhte. Sein Anblick ließ ihre Knie weich werden.
    Sie räusperte sich. »Also ... das Haus ...?«
    »Es ist möbliert. Ich habe den Schlüssel.« Er klopfte auf seine Brusttasche.
    »Sehr praktisch. Ich würde es mir sehr gern ansehen.«
    »Das ließe sich einrichten.« »Wo warst du den ganzen Tag?«, fragte Prudence, als Constance für das Dinner angekleidet in ihr Schlafzimmer kam.
    »Bei einem Picknick am Fluss in Windsor«, erwiderte ihre Schwester. »Ich bin gekommen, um mir deine Topasohrringe auszuborgen. Sie passen so gut zu diesem Kleid.«
    »In der Schatulle.« Prudence deutete auf die Schmuckschatulle auf dem

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