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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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er gekannt und respektiert hatte, kennenzulernen.
    »Gracias, Don Alejandro, ich habe seit einiger Zeit auf diese Gelegenheit gewartet.«
    »Ich auch, Don Ramon.« Er lächelte. »Ehe wir zur Sache kommen, möchten Sie etwas Kaffee oder eine Tasse Kakao?«
    »Kaffee wäre mir recht.« Eine untersetzte Dienstmagd brachte die Erfrischungen in das kleine, ordentliche Büro.
    Die Wände waren weiß gekalkt. Nur ein Gemälde von einem Künstler, der ihm Geld schuldete, und seine Urkunden, die besagten, daß er im Staate Kalifornien als Anwalt tätig sein durfte, schmückten die Wände.
    Alejandro setzte sich an den kleinen Eichenschreibtisch, schob etliche Briefe beiseite, die er gelesen hatte, und Ramon de la Guerra nahm in dem Ledersessel ihm gegenüber Platz.
    »Sie sind hergekommen, um sich mit mir über Rancho del Robles zu unterhalten«, begann Alejandro. »Ich bin mir der Schwierigkeiten bewußt, in denen Sie stecken. Ihr Vater war bereits zu Anfang dieser ganzen Sache bei mir. Er hatte gehofft, ich könnte verhindern, daß ihm der Besitz genommen wird, aber damals, wie ich bedauerlicherweise sagen muß, war ich nicht in der Lage, ihm irgendwie zu helfen.« Er seufzte schwer und dachte an den tragischen Tod seines guten Freundes. »Ich wünschte nur, ich hätte etwas tun können.«
    »Sie waren viele Jahre sein abogado , Don Alejandro. In Ihrem Brief erwähnten Sie, daß Sie auf etwas gestoßen sind, was die Lage ändern könnte?«
    » Si , das stimmt. Die Urkunde Ihres Vaters auf Rancho del Robles ist in dem Feuer hier in Monterey vor zwanzig Jahren vernichtet worden, und die Beschreibung der Landmarkierungen in dem ursprünglichen diseno sind so vage, daß das Gericht sich weigerte, sie als Beweis anzuerkennen.«
    Der Don sah ihn gespannt an. »Und jetzt haben Sie einen Beweis gefunden?«
    »Nachdem Ihr Vater seinen Fall verloren hatte, wurde ein anderer eröffnet. Der haciendado , dem das Land gehörte, Don Hernando Seville, brachte Kirchenurkunden als zusätzliche Beweismittel ins Spiel — und zwar die Geburts- und Sterbedaten sämtlicher Familienmitglieder, die im Besitz des Grund und Bodens gewesen waren. Zuerst wollte die Landkommission das nicht anerkennen, da sie der katholischen Kirche gegenüber schon immer mißtrauisch gewesen waren, aber am Ende hat Don Hernando gewonnen. Seine Forderung wurde für gültig erklärt, und Rancho Las Palmas blieb in Familienbesitz.«
    »Falls es solche Urkunden gibt, könnte sich damit nicht auch der Anspruch der de la Guerra nachweisen lassen?«
    Alejandro nickte. »Das ist möglich. Leider will der Priester, der das wissen müßte, nach Los Angeles fahren und macht sich bereits reisefertig. Es wird Monate dauern, bis er zurückkehrt, falls überhaupt — außer, Sie könnten ihn heute noch erreichen.«
    Der Don beugte sich erregt vor. »Wo ist er?«
    »In einer kleinen Kirche etwa fünfundvierzig Kilometer südlich von hier. Ich habe durch einen Priester aus der Mission in Carmelo von seiner Abreise erfahren. Der Mann, Vater Renaldo, zu dem Sie wollen, ist sehr alt. Eine Zeitlang hat er auch in der Mission von San Juan Bautista gelebt.«
    » Si ... ich glaube, ich kann mich erinnern, daß ich ihn als Junge mal gesehen habe.«
    »Die Urkunden sind nicht mehr da, aber falls sie noch existieren, weiß er sicherlich, wo sie zu finden sind.«
    »Dann muß ich zu ihm ... und ihn sprechen, ehe er abreist.«
    Alejandro schob seinen Stuhl zurück, und beide standen gleichzeitig auf. Er hielt seinem hochgewachsenen Gegenüber die Hand hin. »Gott sei mit Ihnen, mein Sohn.«
    » Gracias , Don Alejandro. Meine Familie und ich sind Ihnen dankbar für Ihre Hilfe.« Er trat an die Tür, hob den Riegel und öffnete sie.
    »Ach, und übrigens...«, Alejandro lächelte, »... meine herzlichsten Glückwünsche zu Ihrer Hochzeit.«
    Für einen kurzen Augenblick wirkten die verhärteten Gesichtszüge des jungen Mannes weicher. » Gracias . Ihre freundlichen Worte werde ich meiner Frau überbringen.« Dann wurde sein Gesicht wieder grimmig. Mit langen Schritten machte er sich auf den Weg, und Alejandro schloß die Tür hinter ihm.
    „Es tut mir leid, chica . Ich lasse dich nicht gern allein, aber ich kann dich auch nicht mitnehmen. Vielleicht sollte ich mit meiner Cousine sprechen ... mal hören, ob sie in Casa Micheltorena ein Zimmer für dich haben.«
    »Sei nicht albern. Wenn es so wichtig ist, wie du sagst, dann mußt du dich natürlich unverzüglich auf den Weg machen. Ich werde schon

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