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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Ecke, und eine vollbusige, lächelnde Mexikanerin eilte heran.
    »Señora de la Guerra. Ihr Mann sagte uns, daß Sie vielleicht zum Essen kommen. Er hat uns auch gebeten, daß wir in seiner Abwesenheit besonders gut auf Sie aufpassen.«
    Carly lächelte. »Ich weiß, ich sollte vermutlich lieber auf dem Zimmer essen, aber ich ... nun ja, ich dachte, es wäre interessanter, hier unten zu sitzen.«
    »Sicher, Señora. Warum sollte eine so hübsche Frau wie Sie sich in einem leeren Zimmer verstecken?«
    Carly freute sich über die Ermunterung.
    »Möchten Sie etwas essen, Señora?« Die runde Frau wischte sich ihre fleischigen Hände an der Schürze ab, die sie um ihre kräftigen Hüften gebunden hatte.
    »Ich habe großen Hunger. Der Spaziergang, den ich vorhin gemacht habe, hat meinen Appetit angeregt.«
    »Da haben wir sicher etwas Gutes für Sie. Wie wäre es mit frischem chilena -Kuchen? Die Maiskruste ist goldgelb, genau richtig gebacken. Ich sage Ihnen, er schmeckt köstlich.«
    »Danke, das klingt wunderbar.«
    Die Frau lief davon, um das Essen zu holen, während Carly ihren Blick über die übrigen Gäste schweifen ließ. Vier von ihnen waren Spanier, ein Mann und seine Frau mit ihren zwei Kindern. Zwei trugen die Kleidung der Minenarbeiter, Jeans und Flanellhemden. Es mußten Amerikaner aus den Goldminen sein. Ein paar andere Männer hatten Anzüge an. Das waren wohl Geschäftsleute oder Regierungsbeamte. An einem kleinen Tisch neben der Tür saß mit dem Rücken zur Wand ein schlanker, verbissen wirkender Mann mit welligem, schwarzem Haar und dunklen Augen. Sie sah, daß er sie beobachtete.
    Er lächelte, als ihre Blicke sich begegneten. Lässig stand er auf und kam zu ihr. Seine Schritte leichtfüßig und sicher. Er ähnelte Ramon so sehr, daß es nicht schwer für sie war zu erraten, wer er sein mußte.
    »Señora?«
    »Ja?«
    »Ich bin der Cousin Ihres Mannes, Angel. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich zu Ihnen setze?«
    »Warum ... nein ... natürlich nicht. Ich habe gehört, daß einige seiner Verwandten in der Stadt sind. Es freut mich, Sie kennenzulernen.«
    Er rückte sich einen Stuhl zurecht und setzte sich zu ihr. Er war kleiner als Ramon, ein wenig schlanker, aber ebenso breitschultrig und muskulös. Wie Mac gesagt hatte, der Mann sah gut aus, auf eine andere, strengere Art als Ramon, die dennoch anziehend wirkte.
    »Mein Cousin hat Sie allein hier zurückgelassen? Das ist nicht Ramons Art, eine hübsche Frau sich selbst zu überlassen ... besonders nicht, wenn es seine Ehefrau ist.«
    »Es kam etwas dazwischen. Er mußte recht unerwartet aufbrechen. Ich habe ihm gesagt, ich käme auch allein zurecht.«
    Angel lächelte und zeigte dabei seine weißen Zähne, doch sein Lächeln wirkte nicht herzlich wie Ramons. »Es tut mir leid, daß ich ihn verpaßt habe ... Ich bin erst heute nachmittag hier angekommen.«
    Den Eindruck hatte sie nach Macs Erzählen nicht gehabt.
    Dann weiß Ihre Schwester noch gar nicht, daß Sie hier sind?«
    Noch nicht. Ich hatte geschäftlich dringend etwas zu erledigen.«
    Trinken und Huren in Conchitas Cantina, dachte Carly und wünschte sich fast, sie wäre auf ihrem Zimmer geblieben. Angelo de la Guerra hatte etwas an sich, das sie nicht näher beschreiben konnte, doch es behagte ihr nicht.
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »Wollen ... wollen Sie mit mir essen?«
    »Tut mir leid, ich habe schon gegessen. Außerdem habe ich noch etwas Wichtiges zu erledigen.« Er stand auf, faßte nach ihrer Hand und führte sie an seine Lippen. Sie fühlten sich kühl und trocken an, kein bißchen angenehm. »Es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen ...?«
    »Caralee«, half sie ihm und wünschte sich seltsamerweise, sie müßte ihm nicht ihren Namen sagen. Aber der Mann war der Cousin ihres Mannes. Ihr blieb kaum eine andere Wahl.
    »Es war mir ein Vergnügen, Cousine Caralee. Grüßen Sie Ramon von mir.«
    Carly nickte nur. Sie sah ihm nach, wie er den Saal verließ. Er stolzierte mehr davon als er ging. Als die rundliche Mexikanerin ihr das Bestellte brachte, fiel Carly auf, daß ihr der Appetit vergangen war.
    Unlustig stocherte sie auf ihrem Teller herum, zwang sich jedoch dazu, wenigstens einen Teil des Gerichts aufzuessen. Dann kehrte sie auf ihr Zimmer zurück, um das Buch zu lesen. Mehrmals mußte sie an Angel de la Guerra denken und verspürte sogleich dieses mulmige Gefühl, das sie in seiner Gegenwart empfunden hatte. Schließlich verschwamm ihr das Gedruckte vor den

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