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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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geteilt, die Pferde waren nach Norden getrieben worden, während die meisten Männer ihren Ritt nach Osten fortgesetzt hatten. Fletcher hatte dasselbe getan: einen kleinen Teil seiner Leute nach Norden hinter den Männern hergeschickt, während er mit der größeren Gruppe den anderen Männern gefolgt war, in der Hoffnung, El Dragon sei unter ihnen.
    Fast eine Woche lang hatten sie die Banditen verfolgt. Er war müde und konnte sich kaum noch im Sattel halten, genau wie seine Männer, aber er wollte die Pferde wiederhaben. Mehr als das wollte er El Dragon.
    Der Bastard hatte seine Nichte mitgenommen. Jetzt war es eine persönliche Angelegenheit zwischen ihnen.
    »Es kann sein, daß die Herde längst auf dem Weg zu den Goldminen ist«, bemerkte er. »Dort wird viel Fleisch gebraucht. Die Pfade für die Viehherden sind ständig überlaufen. Collins und seine Männer dürften eigentlich nur einen Tag hinter ihnen sein. Wenn die Banditen klug sind - und bisher waren sie das bleiben sie auf den Hauptwegen, bis ihre Spuren verwischt sind. Dann biegen sie irgendwo ab und ziehen in die  Berge. Dann werden Collins und die anderen sie kaum finden. Es sei denn, sie haben zufällig so viel Glück.«
    »Was ist mit El Dragón?«
    Fletcher bemühte sich, einen Anflug von Zorn zu unterdrücken. »Er hat Caralee. Ich werde nicht eher aufgeben, bis sie zurückgebracht worden ist. Einstweilen machen wir uns auf nach del Robles und bilden neue Gruppen. Wir bitten ein paar der Rancheros, uns zu helfen, nehmen Vorräte mit und frische Pferde für die Männer. Dann können wir nur noch hoffen, daß sich etwas zeigt.« Fletcher ballte eine Hand zur Faust. »Ich schwöre, ich werde nicht eher ruhen, bis ich den Bastard von einem Ast einer Eiche auf Rancho del Robles hängen sehe.«
    Fletcher lächelte grimmig bei dem Gedanken. Es würde nicht das erste Mal sein, daß er einen Taugenichts und Tagedieb aufhängte. Und vermutlich auch nicht das letzte Mal.
6. Kapitel
    Die Frau, Florentia Nunez, stieß die schwere Eichentür auf und betrat das Schlafzimmer. Sie lächelte, als sie Carly auf dem Stuhl daneben sitzen sah.
    »Sie fühlen sich schon besser, ja?« Sie trug ein Tablett mit dampfendheißem Kaffee und gerollten Tortillas herein. Ihre Wangen glühten.
    »Ja, viel besser. Ich habe überlegt... ich würde mich gern anziehen. Ob mir wohl jemand etwas zum Anziehen leihen könnte?« Es war bereits über eine Woche her, daß der Don gegangen war. In den letzten beiden Tagen hatte Carly sich im Haus bewegt, da sie wieder bei Kräften war, aber draußen war sie noch nicht gewesen. Sie war auch nicht sicher, daß man sie aus dem Haus lassen würde.
    »Si, gern, Señorita.« Beim Nicken der Haushälterin wackelte ihr mächtiges Doppelkinn mit. »Ich habe schon für Kleidung gesorgt. Ich hole Ihnen die Sachen.« Sie stellte das Tablett auf die Kommode und verließ das Zimmer. Kurz darauf kehrte sie mit einem hellgelben Baumwollrock und einer schulterlosen, weißen Bauernbluse zurück. Die Kleidung legte sie aufs Bett und stellte ein paar flache Ledersandalen dazu.
    »Ich hoffe, sie passen Ihnen. Die Sachen habe ich bei Miranda Aguilar geliehen, den Rock etwas gekürzt und in der Taille eingenäht. Die Schuhe hat Pedro gemacht.«
    »Sie und Señor Sánchez... Sie sind beide sehr nett zu mir.« Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie war überzeugt gewesen, daß sie schlecht behandelt werden würde. »Besonders wenn man bedenkt, daß ich Don Ramons Gefangene bin.«
    Die rundliche Frau lächelte. »Sie sind Don Ramons besonderer Gast. Das jedenfalls hat er gesagt.«
    Besonderer Gast. Das war schon fast komisch. Sie hätte gern gewußt, was der schwarzhaarige Teufel mit ihr vorhatte. »Trotzdem möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Sie haben für mich gesorgt, mir vielleicht sogar das Leben gerettet.«
    »Das stimmt nicht ganz. Hauptsächlich hat das der Don getan. Ich habe mich nur um Ihre persönlichen Bedürfnisse gekümmert, aber Don Ramon hat die Indianerin aus dem Dorf holen lassen. Er hat...«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie mitten im Satz. Sie watschelte hinüber und öffnete. Zwei Jungen trugen Eimer mit heißem Wasser herein.
    Carly musterte das Wasser und seufzte. »Gracias, Señora Nunez. Etwas Besseres habe ich schon lange nicht mehr gesehen.«
    »Sie dürfen ruhig Florentia zu mir sagen. Ein schönes, warmes Bad wirkt Wunder.«
    Das war tatsächlich der Fall. Sie wusch sich sogar das Haar. Wenig später saß sie wieder auf dem Bett

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