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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Männer wie dein Onkel. Sie haben Intrigen gesponnen und mit anderen gringos Pläne geschmiedet, um uns den Grundbesitz zu stehlen.«
    Carly verspannte sich. Der Stoff ihrer Bluse raschelte, als sie sich gegen die Baumrinde lehnte. »Mein Onkel? Sicherlich glaubst du doch nicht, er hätte damit etwas zu tun. Mein Onkel ist ein sehr angesehener Mann der Gemeinde. Es ist verständlich, daß du ihn nicht magst. Bloß habe ich nicht verstanden, warum. Was soll er dir denn angetan haben?«
    Er musterte sie befremdet. »Du weißt es nicht? Dein Onkel hat es dir nicht gesagt?«
    »Mir was gesagt?«
    »Daß, ehe er kam, Rancho del Robles den de la Guerras gehörte. Dein Onkel hat uns den Besitz gestohlen.«
    Sie atmete hörbar aus. Es konnte nicht wahr sein. Ramon log. Carly versteifte sich noch mehr. »Du erwartest doch nicht, daß ich dir das glaube. So ein Mensch ist mein Onkel nicht.«
    »Du kennst ihn kaum, chica. Du bist erst kurze Zeit in Kalifornien. Aber du bist nicht dumm und wirst sicher bald merken, daß es stimmt, was ich sage.« Carly musterte ihn eingehend und hoffte, ihm die Lüge am Gesicht ansehen zu können. Sie wollte ihm schon widersprechen, aber Ramon sprang plötzlich auf. »Es wird Zeit, daß wir uns auf den Weg machen. Wir haben noch ein ziemliches Stück vor uns, und der Tag vergeht so rasch.«
    Carly stand ebenfalls auf, aber innerlich stöhnte sie. Ihre Beine schmerzten, und der harte Ledersattel schrammte mit jedem Kilometer, den sie hinter sich legten, gegen die wunde Haut ihrer Schenkel. Ramon half ihr aufs Pferd, und dann mußte sie die ganze Zeit daran denken, was er gesagt hatte.
    Konnte es tatsächlich stimmen? Sollte ihr Onkel der Familie de la Guerra das Land gestohlen haben? Sie hatte keine Ahnung, wie er in den Besitz des Grundstücks gekommen war. Sie hatte auch nie darüber nachgedacht. Seltsamerweise hatte Lena Rancho del Robles erwähnt, wie ihr jetzt einfiel, als sie ihr von den Jahren in der Mission berichtete. Sie hatte gesagt, Gier sei die zweite Natur der Weißen. Sie fänden immer einen Weg, das zu stehlen, was sie nicht anders bekommen könnten.
    Carly war zu dem Zeitpunkt so müde gewesen, daß sie nicht wirklich hingehört hatte. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte es getan.
    Eine Stunde lang ritten sie weiter, bis Ramon die Pferde erneut zügelte. Carly zuckte zusammen, als er sie herunterhob. Sofort runzelte der Don die Stirn.
    »Bist du so wund?«
    Carly errötete vor Verlegenheit. »Es liegt an dem Sattel. Er schrammt an meinen Beinen. Die Haut ist...«
    »Zeig mal«, befahl er ihr.
    »Da... dagegen kannst du nichts machen. Sobald wir zu Hause sind, wird das von allein besser.«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Frauenbeine habe ich schon öfter gesehen, Cara. Ich verspreche dir, ich werde nicht meine Beherrschung verlieren und dich vergewaltigen.«
    »Es gehört sich nicht. Ich kann dir nicht...«
    Ehe sie ihren Satz beenden konnte, nahm er sie auf die Arme, trug sie zu einem gefällten Baumstamm, setzte sie darauf ab und schob ihren hellgelben Rock bis weit über ihre Knie hoch. Carly wurde rot, aber der Gesichtsausdruck des Spaniers verfinsterte sich nur.
    »Du hättest viel eher etwas sagen sollen.« Behutsam betastete er die aufgeschürften, roten Hautstellen auf der Innenseite ihrer Schenkel. Carly wurde heiß. »So kannst du nicht weiterreiten.« Er ließ sie auf dem Baumstamm zurück, ging zu seinem  Pferd, holte etwas aus den Satteltaschen und kam mit einer kleinen Dose zurück, in der sich Salbe befand. »Für die Pferde«, erklärte er. »Für Schrammen und Schnittwunden. Florentia hat sie gemacht. Ich habe sie immer bei mir.«
    »Pferdemedizin? Ich soll...«
    »Du sollst stillhalten, während ich mich um deine hübschen, langen Beine kümmere.«
    Die Farbe ihrer Wangen verstärkte sich noch. Carly spürte, wie er mit seinen Fingern über ihre empfindsame Haut strich, während er die Salbe auftrug, und eine ungewöhnliche Hitzewelle durchflutete sie. Du lieber Himmel - allein bei dem Anblick dieser langen, braunen Finger, die über ihre Haut glitten, war ihr Mund plötzlich wie ausgetrocknet, und ihre Hände wurden feucht. Die Salbe roch stark nach Tanne und Klee. Ihr Duft vermischte sich mit dem Geruch nach Pferden, Leder und Mensch.
    In wenigen Sekunden war er fertig, so sicher und zielbewußt ging er zur Sache, aber als er aufsah, verdunkelten sich seine Augen, und ein Muskel in seiner Wange zuckte.
    »D-danke.«
    Im ersten Moment schwieg er

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