Geliebter Teufel
und starrte sie nur mit funkelnden, dunklen Augen an. »Weißt du, wie sehr ich dich begehre?«
Carly schluckte und versuchte, bei seinem durchdringenden Blick nicht zusammenzuzucken. Sittsam schlug sie ihren Rock über die Beine, hielt ihre Augen jedoch auf sein Gesicht gerichtet. »Du hast gesagt, du würdest mich nicht vergewaltigen.«
»Nein ... das würde ich auch nicht tun. Ich würde dich lieben. Zuerst würde ich dich ganz zärtlich nehmen, bis du dich an mich gewöhnt hast, dann würde ich so tief in dich dringen, wie ich es jedesmal am liebsten tun möchte, wenn ich dich ansehe.«
Carly befeuchtete ihre Lippen. Ungeahnte Hitze breitete sich in ihrem Bauch aus. Sie hatte nicht gewußt, daß er so großes Verlangen nach ihr hatte. Besonders deshalb nicht, weil er eine so schöne Frau hatte wie Miranda. »Ich bin deine Gefangene. Warum ... warum hast du dir nicht längst genommen, was du willst?«
Er legte eine Hand gegen ihre Wange. »Weil ich dir genug weh getan habe. Du bist noch unschuldig. Der Mann, der dich nimmt, sollte dein Ehemann sein, jemand, der dich beschützen kann. Selbst wenn ich kein Verbrecher wäre, könnte ich dir nicht die Ehe anbieten. Ich habe geschworen, nur eine Frau spanischer Herkunft zu heiraten.«
Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. Es hätte ihr nichts ausmachen dürfen. Tat es auch nicht, redete sie sich nachdrücklich ein. »Miranda?« Sie hoffte, daß die schwarzhaarige Frau nicht seine Auserwählte war. Hatte Miranda sich nicht mit Villegas zusammengetan, um den Verrat gegen Ramon zu planen und Carly als Rivalin auszuschalten? Ramon hatte eine weitaus bessere Frau verdient.
»Miranda ist nur teils spanischer Herkunft. Sie bringt mir Vergnügen im Bett, aber keiner von uns möchte heiraten. Ich habe bis jetzt noch nicht die Frau gefunden, die ich heiraten werde.«
Carly unterdrückte die Woge der Erleichterung, die in ihr aufwallte. »Daß deine Frau spanischer Herkunft ist... ist das wirklich so wichtig?«
»Si. Das ist ein Versprechen, das ich den Californios gegenüber abgegeben habe, die meine Freunde sind. Ich habe das mir und meiner Familie geschworen. Das Blut spanischer Adliger fließt in den Adern der Familie de la Guerra. Meine Kinder und deren Kinder müssen spanischer Herkunft sein.«
Carly mußte unwillkürlich an die Kohlengruben denken und die niedere Herkunft, der sie entstammte. Die McConnells waren nicht adlig, doch sie würde sich nicht wünschen, jemand anders zu sein. »Du hast das gemacht, weil du die gringos so sehr haßt.«
»Si. Die gringos haben meinen Bruder umgebracht. Sie haben meiner Familie den Besitz gestohlen. Ich bin ein Californio. Meine Frau und meine Kinder werden auch Californios sein.«
Carly sagte nichts dazu. Unerwarteterweise war ihr schwer ums Herz. »Die Salbe hat geholfen«, erklärte sie schließlich und rang sich ein Lächeln ab. »Ich glaube, wir sollten unseren Weg fortsetzen.«
Ramon nickte. Er trat an sein Pferd und zog eine Decke aus seiner aufgerollten Schlafmatte. Die legte er über den Sattel, bevor er Carly auf das braune Pferd half. Dann schwang er sich auf seinen schwarzen Hengst.
Für den Rest des Nachmittags sprachen sie wenig miteinander, aber Ramon hielt die Pferde ein paarmal an. Bald schon war es offensichtlich, daß sie vor dem Abend nicht mehr bis nach Llano Mirada kommen würden.
Da sie sich an das Verlangen in seinen Augen erinnerte, die Hitze seiner Finger auf ihrer Haut spürte, wenn sie daran dachte, wie er ihre Schenkel mit der Salbe eingerieben hatte, nagte Carly betroffen an ihrer Unterlippe und überlegte, ob er das mit Absicht so geplant hatte, um sie nehmen zu können, wie er es offenbar gern wollte. Oder konnte sie ihm tatsächlich trauen, daß er sein Wort halten würde?
Ramon saß kerzengerade im Sattel und ärgerte sich, daß sie nur so langsam vorwärts gekommen waren. Vor Morgen würden sie das Lager nicht erreichen, so daß er die ganze Nacht mit dem Mädchen allein war.
Er sog deutlich hörbar die Luft ein und seufzte schwer. Diese Nacht würde er kaum ein Auge zutun. Nachdem er sie heute nachmittag so fürsorglich behandelt hatte, war sein Körper jetzt verspannt und erregt. Er fühlte Carly McConnells glatte, helle Haut förmlich noch unter seinen Fingern und wußte, wie nah er ihrer Weiblichkeit gewesen war. Mühelos hätte er ihre hübschen Beine spreizen, seine Hose öffnen und sie nehmen können, um endlich die quälende Sehnsucht zu stillen, die er verspürte, wann
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