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Geliebter Teufel

Titel: Geliebter Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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den Bergen waren mit Villegas - da hast du mein Leben gerettet. Und dein eigenes dafür riskiert. Du hast mir versprochen, daß ich in Sicherheit bin, und du hast dein Wort gehalten. Nein, Ramon, ich habe keine Angst mehr vor dir.« Höchstens vor mir selber.
    Einen spannungsgeladenen Moment lang sagte er nichts. »Der Pfad gabelt sich hier«, erklärte er ihr dann. »In westlicher Richtung geht es nach Rancho del Robles. Wenn ich sicher sein könnte, daß du deinen Onkel nicht zu unserem Lager führst, würde ich mir überlegen, dich nach Hause zurückkehren zu lassen.«
    Ihr Herz machte einen freudigen Satz und klopfte heftig in ihrer Brust. Meine Güte, er wollte sie tatsächlich gehen lassen! »Ich habe keine Ahnung, wo das Lager ist. Ich war unter der Plane versteckt, als ich es mit Villegas verlassen habe, sonst hätten mich deine Wachen gesehen. Außerdem hat er sich nach Süden gehalten. Ich kenne mich in der Gegend hier gar nicht aus und könnte nicht mal den Weg zurückfinden, den wir jetzt gekommen sind.«
    »Und in der Nacht des Überfalls?«
    »Da war es dunkel, und ich hatte Angst. Ich weiß nicht, welchen Pfad du genommen hast. Ich war nur mit mir selbst beschäftigt.«
    »Das dachte ich mir, aber ich wollte es von dir hören. Ich kann das Leben meiner Leute nicht aufs Spiel setzen.«
    Sie schaute ihm ins Gesicht, betrachtete seine langen, schwarzen Wimpern und die hohen Wangenknochen. »Was ist mit dir, Ramon? Wenn du mich gehen läßt, legst du dann nicht dein Leben in meine Hände? Ich weiß, wer du bist und daß du auf Las Almas wohnst. Du mußt meinem Wort vertrauen, daß ich dich nicht ausliefere und verrate.«
    »Si, Cara, das ist richtig. Wie du gesagt hast, weißt du, wer ich bin. Meine Ranch liegt nur wenige Kilometer von der Hazienda deines Onkels entfernt. Wenn du mir den Tod wünschst, dann brauchst du ihm nur zu sagen, daß Ramón de la Guerra El Dragón ist.«
    Ihr zog sich der Magen zusammen, als sie daran dachte, daß er so leblos im Staub liegen könnte wie Villegas. »El Dragón war hauptsächlich dein Bruder. Serafina hat mir erzählt, daß es anfangs allein seine Idee war und er mehr als die Hälfte der Überfälle ausgeführt hätte. Sie hat mir auch erzählt, daß El Dragón an dem Abend, als ich dich auf der fandango meines Onkels kennengelernt habe, nicht die Kutsche ausgeraubt hätte. Sie sagte, es gäbe zahlreiche Banditen, die in den Goldfeldern Reisende überfallen, aber im allgemeinen wird El Dragón für alles die Schuld zugeschoben.«
    »Wie ich schon mal feststellte, du bist nicht dumm. Und ich habe Respekt vor dir. Wenn' du mir dein Wort gibst, daß du mich nicht verrätst, werde ich dich gehen lassen.«
    Innerlich zuckte sie zusammen. Er hatte bereits einmal sein Leben für sie riskiert, um sie von Villegas zu befreien. Und jetzt riskiert er es wieder. »Warum? Warum willst du ein solches Risiko eingehen?«
    »Es gibt eine Menge Gründe dafür, Cara. Vielleicht tue ich es nur deshalb, weil ich dich so sehr will und nicht haben kann.«
    Sollte das tatsächlich ein ausreichender Grund sein? Das würde sie vermutlich nie erfahren. Aber eigentlich spielte es auch keine Rolle, wenn sie nur nach Hause kam. »Wenn alle, was du mir erzählt hast, die Wahrheit ist, gebe ich dir mein Wort. Dein Geheimnis ist bei mir sicher aufgehoben, Don Roman.«
    Der Spanier nickte. »Erzähl ihnen, wir hätten unser Lager verlegt und wollten weiter nach Süden ziehen, als du uns entkommen konntest. Sag ihnen, du hättest die meiste Zeit die Augen verbunden gehabt und dadurch nichts gesehen, was ihnen helfen könnte, uns zu finden. Und sag ihnen, wir hätten dich gegen  Lösegeld freilassen wollen. Deshalb wärst du auch nicht angefaßt worden und El Dragon hätte dich nicht mit in sein Bett genommen.«
    Leichte Röte stieg ihr in die Wangen. »Das werde ich ihnen sagen«, erwiderte sie leise. Trotz allem wurde ihr plötzlich schwer ums Herz, und sie merkte zum ersten Mal, daß sie eigentlich nicht gehen wollte. Sie schaute Ramon an, und er hatte wohl erkannt, was sie empfand, denn seine Augen wurden dunkler und wirkten verhangen. Er beugte sich vor, umschlang mit einer Hand ihren Nacken und zog sie etwas zu sich herüber. Er preßte seine Lippen auf ihre, küßte sie drängend und merkwürdig zärtlich zugleich.
    Sie ertappte sich dabei, wie sie ihre Arme nach ihm ausstreckte, um seinen Nacken schlang und seinen Kuß erwiderte. Tränen brannten ihr in den Augen, als er sie sachte auf die

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