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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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sich von der Angst?“
    „Das ist es, was sie stärker macht. Je mehr Angst in dieser Welt herrscht, desto stärker sind die Dämonen. In Zeiten von Krieg und Unsicherheit werden sie stärker. Während der Kubakrise hatten wir alle Hände voll zu tun. Nur die Handlung eines entschlossenen Oberhauptes konnte die Situation unter Kontrolle bringen.“
    „Die Hüter der Nacht haben die Kubakrise entschärft?“, fragte sie.
    „Nur indirekt. Wir mischen uns nicht direkt in eure Welt ein. Wir sind nur da, um jene Menschen, die in irgendeiner Weise ihrer eigenen Rasse helfen können, zu stärken. Wir schützten mehrere Mitglieder der US-Regierung, die maßgeblich an einer Einigung mit den Russen beteiligt waren, um somit die Krise zu beenden. Wir haben sichergestellt, dass die Dämonen keinen Einfluss auf sie hatten.“
    „Heißt das, dass ihr sie irgendwie aufhalten könnt?“
    Aiden schüttelte den Kopf. Das war nicht so einfach. „Alles, was wir tun können, ist die Menschen zu verbergen, auf die die Menschheit nicht verzichten kann und ihnen helfen, ihre Aufgaben zu erfüllen, wie zum Beispiel als Friedenswächter, als genialer Erfinder oder als Wissenschaftler. Aber der Rest liegt an den Menschen. Wir können sie nur auf den richtigen Weg leiten, aber wir können sie nicht zwingen, auf dem richtigen Weg zu verweilen.“
    Er blickte sie an. Ihre Blicke prallten aufeinander, und er bemerkte, dass sie ihn plötzlich vollkommen verstand.
    „Was passiert, wenn der Mensch, den ihr beschützt dem Kampf gegen den Einfluss der Dämonen unterliegt?“
    Aiden presste seine Lippen zusammen. Er hatte nicht erwartet, dass sie ihm diese Frage stellen würde. Und er war nicht darauf vorbereitet, sie zu beantworten.
    „Sag es mir! Was geschieht mit denen, die tun, was die Dämonen von ihnen verlangen?“
    Ihre Augen bohrten sich in seine, und er wusste, dass sie nicht ruhen würde, bis er ihr eine Antwort gegeben hatte. Und dieses Mal konnte er nicht lügen.
    „Wir sind gezwungen, diese Menschen zu beseitigen.“
    Bevor sie einen von uns töten , wollte er hinzufügen. So wie sie seine Schwester getötet hatten. Aber das konnte er Leila nicht anvertrauen. Genauso wenig wie er dem Bedürfnis nachgehen durfte, ihr verständlich zu machen, warum er es tun müsste. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund wollte er, dass sie verstand, warum er seinen Befehl ausführen müsste. Und er hasste das Gefühl der Verwundbarkeit, das dies in ihm hervorrief.
     

16
     
    Leilas Herz schlug noch immer wie verrückt, als Aiden das Auto zum Stillstand brachte. Seine Worte hallten in ihren Ohren wider. Die Entschlossenheit in seiner Stimme hatte sie bis aufs Innerste erschüttert. Obwohl es immer noch Dinge gab, die sie nicht ganz glauben konnte, erkannte sie trotzdem die Wahrheit in seinen Worten. Beseitigen hatte er gesagt, wenn sie doch wusste, dass er damit töten meinte. Wie klinisch und kalt es doch klang, wenn er das sagte, als ob ihm ein Leben nichts bedeutete. Vielleicht tat es das nicht.
    Nach all dem, was er ihr über die Dämonen erzählt hatte, verstand sie, wie gefährlich diese waren, und dass es an ihr lag, sie zu bekämpfen, sollten sie sie jemals finden. Da sie wusste, was für ein Feigling sie war und dass sie einem Kampf mit den Dämonen in kürzester Zeit erliegen würde, wurde ihr eine Sache sofort klar: Sie durften sie nie finden. Wenn das bedeutete, dass sie unsichtbar bleiben musste, bis diese Bedrohung vorüber war und sie das Interesse an ihr verloren hatten, dann würde sie das in Kauf nehmen. Selbst wenn dies bedeutete, sich an einen Hüter der Nacht zu ketten, einen Hüter, dem sie genauso wenig vertrauen konnte. Einen Hüter, dem gegenüber sie eine unerklärliche Anziehungskraft verspürte, trotz der Gefahr, die ihn umgab.
    „Wir sind da“, verkündete Aiden und zog sein Handy heraus, um etwas darauf einzutippen.
    Ein lautes Brummen ließ ihre Augen nach der Ursache suchen. Als sich ein Garagentor vor ihnen hob, schien Licht auf das Auto. Aiden fuhr hinein und parkte entlang der gegenüberliegenden Wand.
    „Lass uns gehen“, befahl er, sprang aus dem Auto und durchtrennte damit ihren körperlichen Kontakt.
    Sonderbar, sie hatte noch immer ihre Hand auf seinem Oberschenkel gehabt, und es hatte sich fast wie eine natürliche Erweiterung ihres eigenen Körpers angefühlt. Es hatte sie gleichzeitig beruhigt und erregt.
    Schnell stieg sie aus dem Wagen und ging um ihn herum, um zu Aidens Seite zu gelangen. Aber er

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