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Geliebter Unsichtbarer

Geliebter Unsichtbarer

Titel: Geliebter Unsichtbarer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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mit ihnen gestanden hatte? Warum hatten sie über sie gesprochen, als wäre sie nicht da gewesen? Irgendetwas stimmte nicht. Träumte sie das alles nur? Halluzinierte sie?
    Aiden zog sie zum Ausgang, drückte eine Tür auf, dann noch eine, bis die kalte Nachtluft ihr entgegenschlug.
    Draußen dröhnten Polizeisirenen. Mehrere Polizeiautos kamen neben dem zum Stillstand, das schon dort stand. Ein Trupp von Polizisten, einige in Zivil, andere in Uniform, sprang aus den Autos und eilte auf das Gebäude zu.
    Alle ignorierten sie und Aiden und erlaubten ihnen, zu passieren. Dabei hätten sie sie doch aufhalten und befragen sollen, was sie mitten in der Nacht hier zu suchen hatten.
    „Warum?“, murmelte sie.
    Aiden zog sie um die nächste Ecke und blieb endlich beim Eingang zu einem Kaffeehaus sehen.
    Sie starrte ihn an. „Warum haben sie uns nicht aufgehalten? Haben sie uns denn nicht gesehen?“
    Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schob sie hinter ihr Ohr, eine Geste, die so sanft war, dass sie sie geträumt haben musste.
    „Ich habe uns getarnt. Wir waren unsichtbar.“
    „Unsichtbar?“ Das war unmöglich. Das verstieß gegen alle Naturgesetze und konnte nicht wahr sein. „Aber –“
    „Es ist eine der Fähigkeiten der Hüter der Nacht. Mit unserer Berührung können wir Menschen unsichtbar machen. Wir verwenden diese Kraft, um unsere Schützlinge vor den Dämonen zu verstecken. Deshalb konnten sie uns nicht sehen. Aber sie hätten uns hören können. Deshalb musste ich dich am Sprechen hindern.“
    „Das kann nicht sein. Das ist nicht möglich. Physik . . . es gibt kein solches Gesetz . . . niemand kann. . . . “ Das war zu verrückt, aber es musste wahr sein: Weder Max noch die Polizei hatten sie gesehen. Tatsächlich hatten sie durch sie und Aiden hindurch gesehen, als wären sie Luft. Außerdem hatte sie gesehen, wie Aiden durch Wände gegangen war. Sich unsichtbar zu machen war auch nicht sonderbarer.
    „Ich war unsichtbar“, flüsterte sie.
    Er nickte. „Ja, das war die einzige Art und Weise, wie wir von dort rauskommen konnten. Wir können es uns nicht leisten, uns mit der Polizei einzulassen. Sie können dir keine Sicherheit gewährleisten. Aber ich kann es.“
    „Die Dämonen haben Patten ermordet.“
    „Wir müssen jetzt von hier weg.“ Er warf einen Blick in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Wir sind hier nicht sicher. Die Dämonen könnten noch in der Nähe sein.“
    Dieses Mal musste sie ihm recht geben. Wenn diese Kreaturen in der Lage waren, Patten kaltblütig zu töten und ihm den Daumen abzuschneiden, würden sie das gleiche mit ihr tun, wenn sie sie fanden. Offensichtlich waren die Sicherheitsvorkehrungen bei Inter Pharma nicht gut genug, um sie am Eindringen zu hindern. Irgendwie waren sie an Max vorbei gekommen, vielleicht sogar auf die gleiche Art und Weise, wie Aiden eingedrungen war. Jetzt, da sie wusste, dass er sowohl durch Wände gehen als auch sich unsichtbar machen konnte, gab es keinen Zweifel mehr daran, wie er ins Gebäude gelangt war. Die Dämonen könnten die gleiche Methode benutzt haben. Sie war besser dran, wenn sie mit Aiden mitging. Er war der einzige, der sie vor den Dämonen schützen konnte.
    „Wirst du mir wehtun?“
    Seine Augen weiteten sich und seine Lippen öffneten sich. Sein Atem geisterte über ihre Haut. „Niemals.“
     

15
     
    Aidens Magen verkrampfte sich, als er Leila zurück zum Auto führte.
    Er hatte ihr gesagt, dass er ihr niemals wehtun würde. Was für eine Lüge! Wenn seine Mission es verlangte, würde er sie töten. Sollte der Rat zu einem späteren Zeitpunkt erneut abstimmen und entscheiden, dass Leila beseitigt werden musste, um die Sicherheit der Menschheit zu gewährleisten, würde er die Befehle befolgen, denn er wusste, dass eine Befehlsverweigerung ihm zwei Dinge einhandeln würde: Er würde bestraft werden und die Menschen würden wegen ihm in Gefahr geraten. Mit der ersten Sache konnte er umgehen, die zweite konnte er nicht zulassen.
    Würde er es wirklich tun? Würde er in der Lage sein, sein Messer in Leilas lieblichen Körper zu stoßen und zuzusehen, wie das Lebens aus ihr wich, wenn er doch nur sehen wollte, wie sie lebte, lachte, atmete und vor allem, wie sie liebte? Würde er am Ende in seiner Pflichterfüllung schwanken, weil sie ihm etwas bedeutete?
    Er versuchte, den Gedanken abzuschütteln, aber dies schob nur ein anderes Problem in den Vordergrund.
    Er hatte ihr gegenüber

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