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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren.
    Polternde Schritte hallten durch das Haus. Er hörte auch die Stimmen der anderen Bewohner, die nicht wußten, was sie genau aus dem Schlaf gerissen hatte. Er sah offene Türen, in denen die Leute standen, die noch so verschlafen aussahen und den Reporter nur als rasenden Schatten vorbeihuschen sahen.
    Die letzte Treppe – endlich!
    Bill nahm diesmal drei Stufen auf einmal, überwand auch die letzten mit einem Sprung und hatte nicht mehr an den feuchten Boden gedacht.
    Beim Aufprall merkte er ihn dann. Da riß es ihm plötzlich die Beine weg und nach vorn. Er selbst kippte in die andere Richtung, ruderte mit den Armen und schaffte es nicht mehr, auf den Beinen zu bleiben. Plötzlich tanzten der Boden und die Decke vor seinen Augen. Da befand er sich bereits in einer Schräglage und kippte nach hinten. Mit dem rechten Ellbogen stützte er sich noch ab. Er ignorierte den ziehenden Schmerz, schleifte noch an der Flurwand entlang und kam nicht weit von der Haustür entfernt zur Ruhe.
    Bill Conolly war kein Mensch, der liegenblieb, auch wenn ihn ein Wehwehchen quälte. Hier bewies er ebenfalls seine Standfestigkeit.
    Es klappte. Er hatte sich nichts gebrochen, nichts gestaucht, nur das Steißbein schmerzte.
    Bis zur Tür waren es nur wenige Meter. Bill humpelte die ersten beiden Schritte, dann hatte er sich wieder gefangen. Vorübergehend stützte er sich an der Wand ab.
    Mit der linken Hand zerrte er die Haustür auf, aber er beging nicht den Fehler, sofort nach draußen zu stürzen, sondern blieb in der Nische stehen und zog die Waffe.
    Kalt lag das Metall in seiner Hand. Sein Gesicht war angespannt, als er um die Ecke spähte. Dort stand der Wagen.
    Im ersten Augenblick war er erleichtert. Auch den Gehsteig konnte er überblicken, und er fand ihn leer. Das Monstrum mußte noch auf dem Dach herumturnen, sicherlich von John Sinclair verfolgt.
    Blitzartig formte sich eine Idee in seinem Kopf. Noch einmal schaute sich Bill um. Niemand war zu sehen. Dann startete er und lief dicht an den Hauswänden entlang auf die zweitnächste Tür zu.
    Wieder warf er sich in die Nische hinein, blieb dort stehen und holte tief Atem. Es hatte geklappt. Er war näher an den Bentley herangekommen und konnte nur hoffen, nicht von dieser anderen Frau entdeckt worden zu sein. Jetzt hieß es warten.
    Bill trat so weit vor, daß er um die Nischenecke nach links schielen konnte.
    Die Geräusche aber hörte er von rechts. Ein Keuchen, vermischt mit einem Kratzen. Dazwischen immer wieder dumpfe und klatschende Aufschläge.
    Er ahnte, was da passierte. Das Monstrum hatte die Flucht über das Dach angetreten, um sich von der Frontseite her auf die Straße fallen zu lassen.
    Die neue Idee hinterließ auf Bills Lippen ein kaltes Lächeln. Es würde einfach werden, wenn er sich hinstellte, auf das Monstrum zielte und es auf seinem Weg nach unten von der Wand schoß.
    Bill huschte auf den Bürgersteig. Er drehte sich nach rechts. Für einen Moment dachte er daran, daß sich der Bentley jetzt in seinem Rücken befand. Es ließ sich leider nicht ändern. Für ihn war das Monstrum wichtiger.
    Die Taschenlampe konnte er steckenlassen. Auch bei diesen normalen Lichtverhältnissen sah er die Gestalt, wie sie beinahe mit der Wand verwachsen war. Sie krallte sich fest, fand immer wieder auf den Fensterbänken den nötigen Halt, und so stieg sie ziemlich schnell nach unten.
    Zudem drehte sie Bill den Rücken zu.
    Er hob die Waffe an.
    Er zielte auf das Wesen.
    Er konnte es nicht verfehlen. Beim nächsten Rutsch oder Sprung nach unten wollte er es mitten im Fall erwischen.
    »Wenn du schießt, bist auch du tot!«
    ***
    Bill hatte die Frauenstimme gehört, und er wußte sofort, wer da gesprochen hatte. Es mußte die Frau aus dem Bentley gewesen sein, da gab es keine andere Möglichkeit, und er tat das einzig Richtige in seiner Situation, er schoß nicht.
    »Sehr gut!« lobte ihn die Frau. »Ich will dir noch versichern, daß ich mit einem Revolver umgehen kann. Ich halte hier einen Magnum in der Hand. Die Kugeln reißen faustgroße Löcher in deinem Körper – ich würde es mir überlegen.«
    »Okay«, sagte Bill nur.
    »Sehr gut. Bleib einfach so stehen und nimm dann den rechten Arm nach unten.«
    Bill blieb nichts anderes übrig, als dem Befehl zu gehorchen. Die Frau war zufrieden.
    Der Reporter aber ärgerte sich maßlos. Nur wollte er seinen eigenen Tod nicht riskieren, das war dieses Wesen nicht wert. Es kletterte auch weiterhin noch nach unten, aber

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