Geliebtes Monster
Leben künstliche Sterne und mußte sich eingestehen, daß diese Vergleiche der Autoren stimmten.
Sie wunderte sich nur, daß sie nicht zusammenbrach und vor der Tür liegenblieb.
Cilly erlebte auch keinen zweiten Angriff. Keine Kralle rammte in ihren Körper hinein, statt dessen kümmerte sich das Monstrum um den wehrlosen, im Sessel hockenden Mehmet.
Der hatte die Lage zwar erfaßt, nur war es ihm aufgrund seines umnebelten Gehirns nicht möglich, sie genau einzuschätzen. Er hatte sich zwar etwas fangen können, auch die Müdigkeit war verschwunden, aber handeln konnte er nicht.
Das Untier hatte freie Bahn. Es tauchte vor Mehmet auf, der seine Arme anhob und jämmerlich schrie.
Das kümmerte dieses Untier nicht. Er war geschickt worden, um abzurechnen, und das tat es auf seine Art und Weise.
Cilly war herumgewuchtet worden. Mit Mehmet machte sich das Monstrum nicht so große Mühe. Einmal nur schlug es die Arme zur Seite, dann schnellten die eigenen vor.
Es packte zu.
Cilly bekam mit, wie das Jammern erstarb. Dann hörte sie nichts mehr, und sie sah auch nichts, weil der breite, bräunliche Körper des Monstrums ihr Blickfeld einnahm.
Sie sah nur, wie er zuckte und seine Arme immer wieder nach vorn drückte, als wollte er dort etwas zusammenpressen.
Cilly war nach Schreien zumute, aber sie brachte keinen Laut hervor.
Zudem hatte sie die Hand auf den Mund gepreßt, als wollte sie sich selbst am Schreien hindern.
Auch war ihr das Gefühl für Zeit verlorengegangen, zudem schmerzte ihr Kopf, und die Glieder wollten ihr auch nicht so recht gehorchen, deshalb blieb sie auch sitzen.
Aber das Untier drehte sich.
Für einen Moment war Cillys Sicht auf Mehmet frei. Er lag jetzt mehr im Sessel, als er saß, und um seinen Hals hatte sich eine dunkelrote Krause gebildet, die immer mehr verlief.
Blut…
Und die blutigen Hände des Monstrums. Es hob die Arme, streckte die blutigen Krallen seinem nächsten Opfer entgegen. Von den hornigen Spitzen tropfte es herab, und Cilly wußte genau, was ihr blühte.
Nie hätte sie es für möglich gehalten, daß sie einmal in eine derartige Lage geraten würde. So etwas kannte sie nur aus dem Kino, aber hier erlebte sie die brutale Realität.
Sie sollte sterben.
Und ihr Killer kam.
Schritt für Schritt näherte er sich ihr. Das Zimmer war klein, viel zu klein.
Er hatte alle Möglichkeiten, und nach dem nächsten Schritt würde er sie schon packen können.
Plötzlich erstarrte er kurz in der Bewegung, gebückt, dann richtete er sich auf und glotzte gegen die Tür. Cilly kannte den Grund nicht, aber sie glaubte hinter der Tür dumpfe Geräusche zu hören.
Cilly war noch zu entsetzt, um es auf die Reihe zu bekommen. Nur wollte sie ihre allerletzte Chance wahrnehmen, um vielleicht flüchten zu können.
Deshalb drehte sie sich mühsam nach rechts. Sie wollte sich abstützen, um auf die Beine zu kommen. Es war Cillys Glück, daß sie sich von der Tür abgewandt hatte, denn plötzlich wurde die mit vehementer Wucht zugeknallt.
Viel konnte sie nicht sehen.
Schatten huschten in den Raum.
Sie hörte einen irren Schrei.
Das Monster bewegte sich blitzartig. Es packte zu und riß Mehmet in die Höhe.
Bevor die beiden Schatten noch für Cilly aktiv werden konnten und sich dabei in Menschen verwandelten, hatte das Untier schon gehandelt und schleuderte Mehmet den beiden Eindringlingen entgegen…
***
Möglicherweise war der Fehler von uns ausgegangen, denn Bill und ich hatten nicht damit gerechnet, von einer derartigen Szene überrascht zu werden. Es hätte alles Mögliche sein können, auch ein Ehekrach, aber daß das nicht der Fall war, wurde uns rasch klar, als wir über die Schwelle sprangen und schon auf den ersten Blick mitbekamen, welches Drama sich hier abspielte.
Das Monstrum war Realität!
Bisher hatten wir nur darüber theoretisieren können, nun aber bekamen wir dieses Untier zu Gesicht, und was wir da sahen, das ließ schon unseren Atem stocken.
Ob Gorilla, ob Werwolf oder irgendwo dazwischen. Was es genau war, konnten wir auf die schnelle nicht herausfinden, aber das Monstrum reagierte früher als wir.
Es hatte einen Mann in die Höhe gerissen. Damit drehte es sich und schleuderte die Gestalt auf uns zu, noch bevor wir dazu kamen, die Waffen zu ziehen.
Ein Mensch, normal groß, zudem in der kleinen Wohnung, als Wurfgeschoß auf uns zufliegend, da schafften wir das Ausweichen nicht mehr. Uns war es beiden nicht möglich, zur Seite zu tauchen. Allein aus
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