Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Platzgründen nicht, und wir wurden auch getroffen.
    Beide am Oberkörper.
    Mich erwischten die Füße der quer auf uns zufliegenden Gestalt am Hals. Bill wurde vom Kopf an der Brust getroffen. Durch diese beiden Kollisionen gerieten wir außer Gefecht.
    Wir fielen zurück. Bill ging in die Knie, er prallte gegen die Tür. Ich hörte ihn fluchen, während ich mich um die eigene Achse drehte und mit dem Gleichgewicht kämpfte. Dabei versuchte ich noch, meine Beretta zu ziehen, aber das verdammte Wesen mußte dies geahnt haben.
    Möglicherweise wollte es auch keinen Streß mehr, denn es hatte bereits seinen Fluchtweg eingeschlagen.
    Mit einem einzigen Sprung stieß es sich ab und jagte dem zerstörten Dachfenster entgegen. Es griff zu, schwang sich affenartig geschickt in die Höhe, rollte sich durch das offene Viereck und rutschte dann an den feuchten Dachpfannen entlang der Rinne entgegen.
    Das letztere sah ich nicht. Ich nahm es nur an, während ich mich an die Verfolgung machte.
    Auch ich war schnell, umklammerte den unteren Rand des Fensters, zog und zerrte mich hoch, kletterte aber längst nicht so geschickt und sicher durch die Luke.
    Ich übersah eine Scherbe, die wie ein Messer von oben nach unten hing.
    Es glitt durch die Haare, und ich spürte einen scharfen Schmerz auf der Kopfhaut.
    Der Fluch blieb mir im Hals stecken. Ich zerrte mich weiter hoch. Die schwere Waffe hatte ich zwischen die Lippen geklemmt und schaute mich, halb auf dem Dach liegend und noch zur anderen Hälfte im Zimmer hängend, um.
    Das Monster war zu sehen. Es hatte sich allerdings nicht an dieser Dachseite nach unten rutschen lassen, sondern war dabei, zum First zu laufen, um über die Seite zu türmen, die zur Straße hin gerichtet war.
    Es lief geduckt und so verdammt sicher. Mit den scharfen, gebogenen Fußnägeln krallte es sich so gut fest, daß es auf der feuchten Fläche auch nicht abrutschte.
    Meine Lage war nicht so günstig. Zumindest nicht für einen Schuß. Was Bill unternahm, bekam ich nicht mit, denn ich schob mich weiter vor, rauf auf das Dach. Meine Position war für einen gezielten Schuß ungeeignet.
    Ich mußte mich erst drehen, um in die Fluchtrichtung des Monstrums schauen zu können.
    Verdammt, die alten Pfannen waren glatt! Wie mit Schmierseife eingerieben. ›Zum Glück‹ gab es einige Löcher, die hatte wohl der Sturm geschaffen, und in diesen Löchern konnte ich mich abstemmen.
    Auch mit der vorgestreckten und leicht zur Seite geneigten linken Hand griff ich in ein Loch. In der rechten hielt ich die Pistole und suchte das Ziel.
    Ich sah es noch.
    Das Monstrum hatte mittlerweile den First erreicht und turnte auf ihm herum. Weiterhin geduckt, ein schlechtes Ziel bietend, aber ich versuchte es trotzdem.
    Der Schuß riß die nächtliche Stille in Fetzen. Ich hoffte auf mein Glück – und hoffte vergebens.
    Die geweihte Kugel hatte nicht getroffen, denn zugleich war auch das Monstrum an der anderen Seite des Dachs verschwunden, so daß ich das Nachsehen hatte.
    Es ergab keinen Sinn mehr, wenn ich es auf demselben Weg versuchte.
    Ich war erstens zu langsam, und zweitens bestand auch die Gefahr des Abkippens.
    Also zurück.
    Wieder tauchte ich in das Zimmer ein, wo der Mann bis in die Nähe des Betts geworfen worden war und bewegungslos neben ihm lag. Die Frau hockte auf dem Boden. Sie wimmerte leise vor sich hin und mußte unter einem Schock stehen.
    Bill Conolly sah ich nicht.
    Dafür stand die Tür weit offen.
    Da wußte ich, welchen Weg mein Freund genommen hatte, und den nahm ich ebenfalls…
    ***
    Schon nach wenigen Sekunden hatte Bill eingesehen, daß es nichts brachte, wenn er seinem Freund John auf demselben Weg folgte. Er ging davon aus, daß dieses Monstrum schneller war und auch mit den äußerlichen Gegebenheiten besser zurechtkam.
    Deshalb entschied er sich für den leichteren Weg. Durch den Flur, über die Treppe hinweg und darauf hoffend, daß ihm das Untier auf der Straße begegnete.
    Während Bill aus der Wohnung hetzte, dachte er über den Bentley unten an der Straße nach, und er schloß jetzt nicht mehr aus, daß diese Frau hinter dem Steuer in einer gewissen Verbindung zu diesem Monstrum stand. Daß sie das Untier sogar hergeschafft hatte.
    Bill beeilte sich. In der linken Hand hielt er seine Lampe. Der Strahl tanzte zusammen mit dem Kegel auf und nieder, er war wie ein Tennisball aus Licht, und er tat seine Pflicht, denn Bill stolperte nicht mal, obwohl die Stufen nicht eben sauber

Weitere Kostenlose Bücher