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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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demütigende Untersuchung nur, wenn man das Geheimnis Fiona Samsons aufdeckte. Das kam nicht in Frage. Bret würde sich auf sein Glück verlassen müssen.
    Alle setzten sich. Der Deputy ließ seinen goldenen Kugelschreiber schnappen, Harry Strang zog seine Zigaretten hervor, steckte sie dann aber, als ihm der D.G. einfiel, wieder

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    ein. Tiptree, ein hochgewachsener dünner Bursche mit gut gebürstetem rotem Haar und frischer Gesichtsfarbe, goß sich ein Glas Wasser ein und trank es mit eleganter Präzision.
    Ladbrook faßte die Tischversammlung ins Auge. Sie sahen ihn erwartungsvoll an, außer Tiptree, der jetzt Kreise auf den Notizblock zeichnete. »Wollen Sie vielleicht anfangen, Percy?« fragte Ladbrook schüchtern.
    »Erzählen Sie dem Director einfach, was Sie mir erzählt haben«, sagte der Deputy.
    »Ich fürchte, die Sache betrifft einen leitenden Angestellten«, sagte Ladbrook. Der D.G. blickte ihn an, ohne sich auch nur einen Funken Gefühl anmerken zu lassen. »Bret Rensselaer«, ergänzte Tiptree und sah von seinem Notizblock auf. Eine Haarlocke fiel ihm ins Gesicht, und er strich sie mit der Hand zurück.
    »Ein Leck?« sagte der D.G. aber er wußte, was kam.
    »Ernster als das«, sagte Ladbrook.
    »Ich habe die Akte«, sagte Tiptree und wies auf einen Aktenbehälter, den er auf einem Seitentisch abgestellt hatte.
    »Ich will keine Akten sehen«, sagte der D.G. mit einer müden Verzweiflung, die sich nach Irritation anhörte. Jeder wartete darauf, daß der D.G. weiterspräche, aber er lehnte sich in seinen Sessel zurück und seufzte.
    Sir Percy ließ seinen Kugelschreiber schnappen und sagte:
    »Da Bret Ihnen unmittelbar unterstellt ist, dachte ich, Sie würden vielleicht intervenieren wollen.«
    »Hat jemand mit Bret gesprochen?« fragte der D.G.
    »Mit Ihrer Erlaubnis«, sagte Ladbrook, »schlage ich eine vorläufige Aussprache vor, sobald es amtlich ist.«
    »So ist das üblich, nicht wahr?«
    »Ja, Sir Henry, das ist der übliche Weg.«
    Der Deputy sagte: »Der Vernehmungsoffizier wollte nur sicherstellen, daß Bret sich nicht auf Sie berufen kann, um die Aussage zu verweigern.«

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    »Bei dieser Sorte Untersuchung«, fügte Ladbrook hinzu,
    »kann ein solcher Druckverlust später oft nur unter großen Schwierigkeiten wettgemacht werden.«
    »Ich verstehe«, sagte der D.G. Er bemerkte, daß Harry Strang einen Füllfederhalter aus der Weste zog. Harry wußte also, wie es enden mußte.
    »Er wird vermutlich mit Ihnen telefonieren wollen«, sagte Ladbrook. »Ich meine, wenn ich ihn mir vornehme, wird er vermutlich sofort mit Ihnen sprechen wollen.«
    »Und Sie wollen, daß ich dieses Gespräch verweigere?«
    »Was immer Sie für das Beste halten, Sir Henry«, sagte Ladbrook.
    »Aber ich bringe Ihre Vernehmung durcheinander, wenn ich es annehme, das meinen Sie doch, oder?« Ladbrook lächelte höflich, antwortete aber nicht. »Geben Sie mir das Formular«, sagte der D.G. »Bringen wir es so schnell wie möglich hinter uns.« Der Deputy reichte ihm seinen Kugelschreiber und schob die Papiere über den polierten Tisch.
    »Den Rest des Papierkriegs kann ich erledigen«, sagte der Deputy sanft. »Morgan kann den Schein für Sie
    gegenzeichnen.«
    »Das wird sich alles als Unsinn erweisen«, sagte der D.G.
    während er seine Unterschrift unter das Formular setzte. »Das kann ich Ihnen gleich sagen. Ich kenne Bret Rensselaer seit Jahren, durch und durch anständiger Kerl, Bret Rensselaer.«
    Harry Strang lächelte. Er war alt genug, sich zu erinnern, daß jemand mit fast genau den gleichen Worten von Kim Philby gesprochen hatte.

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22
    England, April 1984
    Wie weit kann man in den Wald hineinlaufen? fragt ein alter Schülerwitz. Bis zur Hälfte, danach läuft man heraus. Ein Geschoß hält im Flug inne und beginnt, auf den Boden zurückzufallen, die Karriere eines Sportlers erreicht einen Höhepunkt, an dem der Abstieg beginnt. Eine vollerblühte Blume stirbt ab, übersprudelndes Wasser verdampft. Für die meisten Dinge in der Natur beginnt auf diese Weise auf dem Höhepunkt der Untergang. So war es auch für Pawel Moskwin an jenem schönen Tag in Berlin, an dem, passend genug, die ersten Keime des Frühlings das Ende des Winters kennzeichneten.
    Auch Erich Stinnes ging wie auf Wolken. Alles war gelaufen, wie er es vorhergesagt hatte. Die Briten schienen ihn für bare Münze zu nehmen, weil sie sich nicht vorstellen konnten, daß nicht jeder so leben wollte wie sie. Stinnes hatte seine

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