Gelinkt
Verfolger schoß. Dabei erlitten mehrere Zivilisten Schußverletzungen. Als Moskwin vom Bahnsteig auf die Gleise sprang, vielleicht in der Annahme, er könnte auf den Gleisen über die Mauer entkommen, wurde er durch eine Kugel aus einem russischen Heeres-Scharfschützengewehr getötet. Der Täter wurde nie dingfest gemacht, aber man glaubt, daß er dem KGB-Hinrichtungskommando angehörte, dessen Einreise einige Stunden zuvor an einem Kontrollpunkt beobachtet worden war. Zur Unterstützung dieser Theorie wies man daraufhin, daß östlicherseits niemals die Rückgabe der Leiche Moskwins verlangt wurde.
Als einige Tage nach der Schießerei britische Kontaktleute die Leiche nebenbei erwähnten, leugneten die Sowjets erstaunt
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jede Kenntnis von der Existenz eines Obersten namens Pawel Moskwin. Eine Leichenschau wurde nicht abgehalten.
Moskwin wurde auf dem kleinen Friedhof von Berlin-Rudow, ganz in der Nähe der Mauer, begraben. Um diese Zeit erboten sich die Russen spontan, die sterblichen Überreste Max Busbys, eines beim Überqueren der Mauer 1978 erschossenen Amerikaners, nach Westen zu überführen. Manche schlossen daraus auf eine geheime Übereinkunft. Beide Leichen wurden nachts in nebeneinanderliegenden Grabstätten beerdigt. Zu dieser Zeit wurde gerade ein neues Entwässerungssystem auf dem Friedhof installiert, und bei den Beerdigungen waren nur die Totengräber, ein Beamter des Berliner Senats und zwei ungenannte Vertreter der Schutzmächte anwesend. Die Gräber wurden nicht bezeichnet. Es gab noch andere Versionen.
Einige weniger bizarre, andere, die noch erheblich abenteuerlicher waren. Einen säuberlich eingebundenen und mit Fotos der Kleiststraße, des Nollendorfplatzes, der Hochbahnstation reich illustrierten Bericht, dem sogar ein farbiger Straßenplan, der Moskwins Weg als gepunktete rote Linie zeigte, beigeheftet war, hatte das Berliner Büro der CIA in Zusammenarbeit mit deren Büros in Bonn und London erstellt. Dieser enthüllte, daß Moskwin Material vorbereitet hatte, das einen ungenannten, in London wohnhaften Bürger der USA fälschlich belasten sollte. Die Verfasser gelangten zu dem Schluß, daß das KGB beschlossen hatte, Moskwin sollte den Briten nicht lebend in die Hände fallen, um verhört werden zu können.
Bernard Samson hatte nach Zeugenaussagen auf Moskwin geschossen, sagte aber in seinem mündlich gegebenen Bericht, daß seine Schüsse alle ihr Ziel verfehlten. Manche Leute haben darauf hingewiesen, daß die große Mehrzahl der von Samson bei früheren Gelegenheiten abgegebenen Schüsse ihr Ziel getroffen hätten. Frank Harrington hätte vielleicht zur Aufklärung dieser Sache einiges beitragen können, denn man
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hatte Frank mit einer Pistole in der Hand auf dem Bahnsteig gesehen (was den Zeugen in Erinnerung blieb, denn weder vorher noch nachher hatte man ihn je mit einer Pistole in der Hand gesehen), aber die Londoner Zentrale wandte sich in dieser Angelegenheit niemals an Frank.
Auch Bret Rensselaer war an Ort und Stelle gewesen, aber Bret wurde niemals zu den Vorgängen vernommen. Er war getroffen worden und schwer verletzt. Als er sich endlich hinreichend erholt hatte, seine Beobachtungen zu Protokoll zu geben, waren die Berichte längst fertig und Teil der ereignisreichen Geschichte Berlins. Die Ärzte des Klinikums Steglitz retteten Rensselaer das Leben. Er lag drei Stunden auf dem Operationstisch, und danach brachte man ihn auf die Intensivstation. Am nächsten Tag landete sein Bruder mit einem Jet der U.S. Air Force, zu dessen Besatzung Ärzte und Pflegepersonal gehörten, in Tempelhof. Er nahm Bret mit nach Amerika.
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23
England, März 1987
Diesen Sonntag verbrachte Bernard Samson daheim mit Gloria in ihrem kleinen Haus in der Balaklava Road Nr. 13 in Raynes Park, einem Vorort von London. Er räumte allerlei Zeug, das nicht mehr gebraucht wurde, aus dem Schuppen im Garten.
Der größte Teil dieser Sachen war noch in den Pappkartons, auf denen man den Namen der Firma las, die ihnen die Möbel hier herausgebracht hatte.
Gloria war oben im Schlafzimmer. Die Tür des
Kleiderschranks stand offen und zeigte an ihrer Rückseite einen langen Spiegel, in dem sie sich musterte. Sie hielt sich ein Kleid an, das sie in einem der Pappkartons gefunden hatte.
Es war ein teures Kleid mit Pariser Etikett, ein dramatisch tief ausgeschnittenes Cocktailkleid in Grau und Schwarz, schräg geschnitten und schräg gestreift. Es gehörte Fiona Samson.
Sie
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