Gelinkt
Gesicht bemerkte, sagte er: »Verlaß dich auf deinen Onkel Silas.« Im nächsten Zimmer plätscherte
»Night and Day« dahin.
Als Mrs. Porter den Kopf zur Tür hereinsteckte, sagte er:
»Fragen Sie doch bitte Mr. Rensselaer, ob er einen Augenblick
Zeit für uns hat. Ich habe ihn gerade Klavier spielen hören.« »Ja, Sir. Ich werde ihm sofort Bescheid sagen.« Als Bret
kam – der beim Anblick Fionas und Silas’, die augenscheinlich
etwas erörterten, die Augenbrauen hochzog –, sagte Silas: »Es
ist schön, das Klavier mal wieder zu hören, Bret. Ich lasse es
regelmäßig stimmen, aber es wird viel zu selten gespielt.« Bret
nickte, ohne etwas zu erwidern. Silas sagte: »Bret, es sieht so
aus, als hätten wir wieder mal ein Problem mit unseren
Spielkameraden.«
Bret sah von einem zum anderen und begriff sofort. »Das
wird langsam zur Gewohnheit, Fiona«, sagte er. Bret war
ärgerlich darüber, daß sie mit ihrer Geschichte zu Silas Gaunt
gegangen war, und verbarg seine Gefühle nicht.
»Anvisiert werden wir alle«, sagte Silas. »Sie zielen auf die
Londoner Zentrale. Das ist nur natürlich.«
»Reden wir vom KGB?«
»Ja«, sagte Silas und streifte die Asche ins Feuer ab. »Dieser
elende Pryce-Hughes ist ziemlich indiskret gewesen. Er hat
Fiona wissen lassen, daß sie noch jemand anderen in der
Londoner Zentrale haben.«
»Jesus Christus!« sagte Bret.
»Aus dem Zusammenhang ergibt sich für Fiona die
Vermutung, daß sich’s um einen Burschen namens Giles Trent
handelt.« Silas nahm einen Schürhaken und stieß gegen die
brennenden Holzkloben, von denen grauer Rauch aufwirbelte.
Sorgfältig stieß er sie bis an die Hinterwand des Kamins
zurück.
»Ausbildung«, sagte Bret, nachdem er sich das Hirn
zermartert hatte, um sich in Erinnerung zu rufen, wer dieser
Trent war. »Ja, wir haben ihn vor zwei Jahren in die Ausbildung abgeschoben, aber das macht ihn nicht ein bißchen
weniger gefährlich.«
»Weiß sonst noch jemand davon?« fragte Bret. »Wir drei«,
sagte Silas, der noch immer den Schürhaken schwang. »Fiona
war sich nicht sicher, was sie tun sollte. Sie hatte vor, die
Innere Sicherheit damit zu befassen. Es war natürlich besser,
daß sie inoffiziell erst mal zu mir gekommen ist damit.« Brets gekränkter Eitelkeit tat diese Erklärung wohl. »Wir
wollen nicht die Innere Sicherheit alarmieren«, sagte er. »Nein.
So ist es besser. Außerdienstlich. Inoffiziell. Ohne
Aktenzeichen.«
»Was nun?« fragte Bret.
»Überlassen Sie die Sache mir«, sagte Silas. »Ich habe mir
überlegt, was zu machen ist. Sie brauchen nichts davon zu
wissen. Was das Auge nicht sieht … Fehlt Ihnen was, Bret?« »Dieses Jahr spielen meine Nasennebenhöhlen dauernd
verrückt.«
»Es wird dieses verdammte Holzfeuer sein, was? Ich werde
einen Spaltbreit das Fenster öffnen.«
» Wenn’s sonst weiter nichts ist, gehe ich am besten mal für
einen Augenblick in den Garten.«
»Natürlich, Bret. Natürlich. Sonst kann ich nichts für Sie
tun?« Bret stolperte aus dem Zimmer, ein Taschentuch auf sein
Gesicht gepreßt. »Armer Bret«, sagte Silas.
»Ich werde Bernard nicht sagen, daß ich mit dir gesprochen
habe«, sagte Fiona, noch immer nicht ganz sicher, was denn
nun eigentlich von ihr erwartet wurde.
»So ist’s recht. Und jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen.
Kannst du Tessa dazu bringen, ihre Geschichte deinem Mann
zu erzählen?«
»Wahrscheinlich.«
»Dann tu das.«
»Und wenn Bernard zur Inneren Sicherheit geht?« »Das Risiko müssen wir eingehen«, sagte Silas. »Aber ich will vor allem dich da raushalten. Wenn’s hart auf hart geht, wirst du einfach leugnen müssen, daß Tessa dir jemals was von der Geschichte erzählt hat. Ich werde dafür sorgen, daß du
geschützt wirst.«
»Der Rauch wird mir langsam lästig«, sagte Fiona. »Geh zurück zu den anderen, ehe sie anfangen, sich zu
überlegen, ob wir beide ein Techtelmechtel haben oder was.« »Wirst du nicht mit Tessa reden wollen?«
»Hör auf, die große Schwester zu spielen. Wenn ich mit ihr
reden will, werde ich mich mit ihr verabreden.«
»Sie wird sehr nervös, Silas.«
»Geh im Garten spazieren, und schaff dir den Rauch aus den
Augen«, sagte er.
Als sie weg war, ließ er sich in seinen bequemsten Sessel
sinken und stieß einen Seufzer aus. Er beugte sich zum Feuer
und stocherte noch einmal darin herum. »Warum passieren
diese Sachen immer mir«, klagte er dem Holzkloben. Wie zur
Antwort flackerte eine Flamme aus dem rauchenden Kloben
auf. Wenn Fiona ihn jetzt
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