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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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ins Wohnzimmer führt.
    Â»Setz dich«, sagt er. »Trink das.« Er drückt mir ein kleines Glas in die Hand. Ich trinke es in einem Zug leer – es brennt.
    Â»Was ist das?«, frage ich hustend.
    Â»Whiskey. Gut gegen den Schock.«
    Langsam fließt Wärme durch meinen Körper. Wir hören Stimmen den Pfad heraufkommen.
    Mac kniet sich vor mich und hält einen Finger an die Lippen. »Kein Wort, Kyla. Wir reden ein andermal weiter. Versprochen?«
    Â»Kein Wort. Versprochen.«
    Â»Braves Mädchen«, sagt er und nimmt mir wieder das Glas aus der Hand.
    Amy und Jazz kommen zur Vordertür herein. Sie sieht ganz glücklich aus, soweit ich es beurteilen kann. Keiner der beiden hat Gras in den Haaren – sie halten einfach nur Händchen.
    Â»Sorry, dass wir so lang weg waren«, meint Amy auf dem Weg zum Auto. »Hoffentlich hast du dich nicht gelangweilt.«
    Â»Anschnallen«, sagt Jazz und ich schnalle den neu eingebauten Gurt um.
    Mac tritt aus der Tür und winkt, dann schwenkt das Auto auf die Straße und er ist nicht mehr zu sehen.
    Grüne Bäume, blauer Himmel, weiße Wolken, grüne Bäume, blauer Himmel, weiße Wolken …
    An diesem Abend schütze ich Hausaufgaben vor und verkrieche mich früh in meinem Zimmer.
    Sebastian kommt normalerweise nach dem Essen mit mir hoch, aber heute ist er nirgendwo zu sehen und mir fehlt seine Gesellschaft.
    Lucy hatte eine Katze.
    Es schmerzt mich, wenn ich mir ihr Bild zu genau ins Gedächtnis rufe. Sie sah so glücklich aus auf diesem Foto, die Arme um ihre Katze geschmiegt. Was hat sie aus diesem Leben herausgerissen?
    Lucy ist eine
Sie
, kein
Ich
: Ich kann nur in der dritten Person an sie denken, als etwas Separates, nicht als Teil von mir. Aber vielleicht ist das alles nur ein dummer Zufall. Sie kann nicht
ich
sein – sie ähnelt mir nur. Die vom Computer berechnete Version von Lucy mit 16 ist ohnehin nur eine Annäherung. In Wahrheit sieht sie heute vielleicht vollkommen anders aus.
    Aber ihre lächelnden Augen sind wie in mein Gehirn eingebrannt und verschwinden einfach nicht. Sie wollen
raus.
Ich springe auf und hole meinen Zeichenblock. Mit dem Stift in der linken Hand beginne ich zu zeichnen, doch ich schenke der Skizze nur meine halbe Aufmerksamkeit, während mein Kopf die Möglichkeit einer
Lucy
durchspielt.
    Vielleicht hat Lucy Brokkoli gehasst und Katzen gemocht.
    Sie wurde als vermisst gemeldet. Irgendjemand da draußen will wissen, wo sie sich befindet und was mit ihr geschehen ist. Vielleicht ihre Eltern – vielleicht lieben sie sie und wollen verzweifelt wissen, ob es ihr gut geht.
    In diesem Fall hätte es keinen Sinn, falls ich Lucy bin – falls ich Lucy war –, Kontakt mit ihnen aufzunehmen, oder? Lucy geht es nicht gut, sie ist mehr oder weniger tot. Sie existiert nicht mehr. Sie ist geslated worden.
    Sie starrt mich von meiner Zeichnung an. Ich habe sie ohne die Katze gemalt, aber ihre Augen sind dieselben. Ich stehe auf, um in den Spiegel zu sehen, dann wieder auf das Bild. Meine Augen. Sie sehen jünger, aber auch glücklicher aus, selbst ohne Katze.
    Diese Zeichnung habe ich mit der linken Hand gemalt, ohne mich groß darauf zu konzentrieren. Sie ist gut, sogar besser als gut. Lucy sieht aus, als könnte sie jeden Augenblick aus der Seite steigen und in mein Zimmer treten oder sich umdrehen und auf diesen … Berg steigen?
    Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Hinter Lucy habe ich einen langen Abhang gezeichnet, der sich zu ihrer Linken erstreckt – ein Panorama, das ich noch nie mit eigenen Augen gesehen habe: Berge. Auf dem Foto waren keine zu sehen gewesen.

Am nächsten Morgen ist Sebastian immer noch verschwunden.
    Normalerweise liegt er jeden Morgen auf meinem Bett. Aber das ist jetzt schon der zweite Tag, an dem ich aufwache und ihn nicht neben mir finde oder zumindest die warme Stelle, auf der er gerade noch lag.
    Er ist auch nirgendwo zu sehen, als Amy und ich die Treppe hinuntergehen. Doch wir sind überrascht, als wir Dad Zeitung lesend im Esszimmer antreffen, während Mum in der Küche hantiert und in Windeseile das Frühstück vorbereitet. Sebastians Fressen vom Vorabend liegt immer noch unberührt in seiner Schale.
    Â»Wo ist Sebastian?«, frage ich Mum.
    Â»Keine Ahnung. Ich hab genug zu tun, da kann ich nicht auch noch diesen dummen Kater suchen. Wahrscheinlich jagt er gerade eine Maus

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