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Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)

Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition)

Titel: Gemeingefährlich: Eine Erzählung aus der Weltraumserie Lucy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Innern saßen aber bis zu vier Personen, die das Gerät lenkten.
    Eine noch größere Schwierigkeit stellte es dar, sich vor den Augen in der Luft zu verstecken. Gerade in dieser Nacht schien es am Himmel von riesigen Vögeln zu wimmeln. Sie kreisten ungewöhnlich dicht über dem Erdboden. Ihre gewaltigen Schwingen verursachten Windstöße, die von oben herab wehten. Die Nacht schwirrte von ihren leisen, aber bedrohlich klingenden Geräuschen.
    Tatsächlich handelte es sich auch in diesem Fall nicht um Tiere, sondern um Maschinen, in denen Menschen saßen, die sie lenkten. Auch sie beobachteten den gesamten Außenbezirk der Station auf der Suche nach dem entlaufenen Roboter.
    Nur mühsam, sich immer wieder versteckend, kam Gurian voran. Endlich erreichte er den Nebeneingang zur Station. Jetzt begann der gefährlichere Teil seines Vorhabens, auch wenn er im Vorfeld befürchtet hatte, dass es noch schwieriger werden würde.
    Den Abend mit Syligan hatte er ganz vorsichtig begonnen. Er besuchte sie in ihrem Zimmer. Sie freute sich und sah es offensichtlich als einen weiteren Schritt in der positiven Entwicklung, die ihr junger Mitbewohner in den vergangenen Tagen genommen hatte. Sie unterhielten sich ausführlich. Gurian erzählte ein paar unverdächtige Vorkommnisse aus seinem Leben in den letzten Wochen. Danach stellte er vorsichtige Fragen zu der Arbeit der jungen Frau. Glücklich über sein plötzlich erwachtes Interesse hatte sie ihm unbesorgt aus ihrem Arbeitsalltag erzählt und freimütig seine Fragen zu einzelnen Details beantwortet.
    Gurian wunderte sich noch immer, warum diese Station mit einem Schlüssel gesichert wurde. Jeder Mitarbeiter bekam ein kleines Gerät, mit dessen Hilfe er die Türen zu den Bereichen öffnen konnte, in denen er arbeiten musste. Warum man die Türen nicht über das Auslesen des eigenen genetischen Codes sicherte, wie üblicherweise sonst im gesamten Imperium, verstand er nicht. Syligans halbherzigen Erklärungen konnte er an dieser Stelle nicht nachvollziehen. Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, sondern sich stattdessen über diese hilfreiche Tatsache zu freuen.
    Zu diesem Zeitpunkt sollte er sich ohnehin auf sein Ziel konzentrieren und nicht über ungeschickte Lösungen militärischer Sicherheitsprobleme nachdenken. Er hörte Schritte von Soldaten Stiefeln näherkommen. Über seinem Kopf verriet das von riesigen Schwingen hervorgerufene Rauschen das Herannahen eines Flugroboters.
    Seine Hände waren feucht, als er endlich die Tür mithilfe Syligans Transponders geöffnet hatte. Er musste daran denken, ihn auf seinen Platz im Flur der Wohnung zurückzulegen, bevor seine Mitbewohnerin erwachte, schärfte er sich ein weiteres Mal ein.
    Die Tür schloss sich hinter ihm. Gerade rechtzeitig, bevor eine Streife ihn draußen entdecken konnte. Bei einer Entdeckung im Außenbereich hätte er sich noch herausreden können. Man kannte ihn als den durchgeknallten Jungen, der sich immer wieder merkwürdig verhielt. Warum sollte er da nicht auch in dieser Nacht ziellos durch Straßen und Wege streifen?
    Hier drinnen sah es allerdings anders aus. Würde er hier erwischt, müsste er den Diebstahl des Schlüssels und den Einbruch in einen geschützten Teil der Station erklären. Er fürchtete nicht die Strafe, die ihn ereilen würde, über die Erziehungsmaßnahmen, die er bisher zu spüren bekommen hatte, konnte er nur lächeln.
    Sie durften Nerinia nicht finden und so blöd waren selbst die Erwachsenen nicht, um einen Zusammenhang zwischen seinem Eindringen hier und dem verschwundenem ›Roboter‹ herzustellen.
    Gurian nahm den von Syligan beschriebenen Weg zu ihrem Arbeitsplatz. Nach zehn Minuten stellte er fest, dass er sich verlaufen hatte. So genau waren die Angaben nicht. Gurian musste sich schließlich aus allgemeinen Erzählungen eine Karte im Kopf zusammenbasteln.
    Nach weiteren zehn Minuten geriet er in Panik. Nun hatte er so viel auf sich genommen und fand einfach nicht das richtige Labor. Verzweifelt versuchte er sich Details in Erinnerung zu rufen, über die er den Weg finden konnte. Ihm fiel nichts ein.
    Gurian kämpfte gegen die aufkommende Panik. Er musste den Weg finden. Er brauchte dieses Tarngerät oder alles wäre vorbei. Sie würden Nerinia finden.
    »Wenn sie ihr etwas tun, bringe ich mich um«, dachte er verzweifelt.
    Er hörte Schritte. Zu allem Überfluss kam eine Patrouille direkt auf ihn zu. Schnell versteckte er sich hinter einer Biegung des Ganges. Die

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