Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
wichtig!
Leider sind diese Zusammenhänge noch nicht in ausreichend vielen klinischen Studien aufgeklärt worden. Das liegt unter anderem daran, dass Forscher ohnehin schon kranke Krebspatienten nicht unklaren Wechselwirkungen und gesunde Probanden nicht den Risiken der intensiv wirksamen Chemotherapeutika aussetzen wollen.
Donald I. Abrams, Onkologe an der University of California, und Andrew Weil, Pionier der Integrativen Medizin und Professor an der University of Arizona, haben die bisherige Forschung auf diesem Gebiet analysiert und kommen zu den in der Tabelle oben angegebenen Empfehlungen.
Zu empfehlende biologische Substanzen
Vielen Substanzen werden positive Effekte gegen den Tumor zugeschrieben, doch zu den wenigsten gibt es ausreichende Belege. Bei den folgenden spricht dennoch einiges dafür, sie einzusetzen.
Probiotika
Der Darm hat in vielen traditionellen Heilsystemen eine herausragende Bedeutung, im indischen Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin genauso wie in der klassischen europäischen Naturheilkunde. Seit einigen Jahren widmet auch die moderne Wissenschaft dem Darm und den darin angesiedelten Bakterien größere Aufmerksamkeit: nicht nur weil der eineinhalb Meter lange Dickdarm zehn- bis hundertmal mehr dieser Kleinstorganismen enthält, als der Mensch selbst an Zellen besitzt; sondern auch weil drei Viertel aller Zellen unseres Immunsystems in unmittelbarer Nähe der Darmschleimhaut existieren. Die zottige Oberfläche dieses Organs würde ausgebreitet 300 bis 500 Quadratmeter einnehmen und wäre dann in etwa so groß wie ein Tennisplatz. Sie ist damit die größte Kontaktfläche zur Umwelt.
Vom Mund bis zum After stellt der Darm im Prinzip einen Schlauch dar, der mit der Ernährung ein Stück Außenwelt in den Menschen hineinbringt. Das Immunsystem muss während der Passage des Nahrungsbreis genau kontrollieren, welche Nährstoffe die Darmschleimhaut durchdringen dürfen, um vom Organismus resorbiert zu werden. Die Bakterien im Darm trainieren dabei die Immunzellen. Bestimmte Arten sind darüber hinaus in der Lage, Krankheiten günstig zu beeinflussen. Dies gilt vor allem für Infektionen und entzündliche Darmerkrankungen. Doch sogar bei Patienten auf Intensivstationen konnte durch die Gabe bestimmter Bakterien (»Probiotika«) der Heilungsverlauf beschleunigt werden. Ursache sind vermutlich immunologische Prozesse und dass sich das gesamte Milieu im Darm verändert.
Einige Studien legen nahe, dass eine »gesunde« Bakterienflora einen Schutzfaktor vor Krebs darstellt. Die meisten wurden jedoch nur an Zellkulturen im Labor gemacht. Trotz vielversprechender Resultate lassen sie sich nicht einfach auf die therapeutische Praxis übertragen. Über die Wirkung auf Krebspatienten gibt es bislang kaum Studien. Bei einer bereits bestehenden Tumorerkrankung kann die Verbesserung der Darmflora aber offensichtlich den Verlauf positiv beeinflussen. Die Häufigkeit und Intensität von Nebenwirkungen einer Strahlentherapie wie Schleimhautentzündung und Durchfall nehmen ab.
Wie wird für eine gesunde Darmflora gesorgt? Der entscheidende Punkt ist eine vollwertige Ernährung. Es können nur die Bakterien im Darm wachsen, die auch entsprechend ihrer Bedürfnisse genährt werden. Daher ist die Zusammensetzung der Bakterienflora im Dickdarm eines Vegetariers zum Beispiel völlig anders als die eines Menschen, der viel Fastfood zu sich nimmt. Vollwerternährung fördert die »guten« Bakterien. Man kann diese Schutzflora durch Probiotika aus der Apotheke (Mutaflor®, Omniflora®, Symbioflor®) unterstützen. Hilfreich sind aber auch Lebensmittel wie milchsauer vergorenes Gemüse (z. B. Sauerkraut, Rote Bete oder Gurken) oder Kanne Brottrunk®. Letzterer ist sehr einfach umsetzbar und kostengünstig (löffelweise anfangen und die Menge bis auf ein Glas täglich steigern). Kanne Brottrunk® kann mit Wasser oder Apfelsaft vermischt werden. 6-8
Vorsichtig mit Probiotika sollte man jedoch während einer Hochdosischemotherapie oder nach einer Knochenmarktransplantation sein, dann sollten Sie alles meiden, was Bakterien enthält.
Wer für eine gesunde Darmflora sorgen möchte, sollte sich möglichst vollwertig ernähren: mit viel Obst und Gemüse, aber auch milchsauer vergorenen Produkten wie Joghurt oder Sauerkraut.
Thymusextrakte
Der Thymus ist ein Organ, das mit einer Größe von etwa fünf mal vier Zentimetern hinter dem Brustbein oberhalb des Herzes liegt. Es dient der Ausreifung
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