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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Hinterlassenschaft erzielen, sowie das Geld aus der Lebensversicherung. Sie wird schon eine Familie finden.“
    „Eine Familie, die es auf ihr Geld abgesehen hat?“, fragte Paul skeptisch.
    „So viel ist es auch wieder nicht“, sagte Hanson. „Knapp einhunderttausend Dollar. So viel kostet ein Studium an einer guten Universität, oder es sind im Schnitt fünftausend Dollar pro Jahr für die Kosten ihrer Erziehung. Als Vater kann ich Ihnen sagen, das ist eher ein Almosen.“
    „Sie wäre ohne Fonds also besser dran“, murmelte Paul. „Wie kann man denn sicherstellen, dass die Menschen, die sie adoptieren wollen, es nicht nur auf ihr Geld abgesehen haben?“
    „Da gibt es viele Möglichkeiten. Sie ist ein hübsches, gesundes, knapp einjähriges Baby – ich könnte mir vorstellen, dass sich ein Paar, das schon lange auf ein Kind wartet, sich um sie bewerben würde. Jemand, der ansonsten kaum Möglichkeiten hätte, ein Kind zu adoptieren.“
    Jemand, der ansonsten kaum Möglichkeiten hätte, ein Kind zu adoptieren.
In Pauls Kopf rotierten die Gedanken. Würde ein Paar, das aus gesundheitlichen Gründen keine Kinder bekommen kann, das Mädchen als Glücksfall betrachten? Und ein Pärchen mit finanziellen Problemen als unerwarteten Gewinn? Ach, Terry, Terry, dachte er verzweifelt. „So gerne ich in dieser Situation helfen würde, es ist mir leider unmöglich“, sagte Paul.
    „Das verstehe ich. Ehrlich gesagt, wenn meine Frau und ich nicht gerade erst das letzte unserer vier Kinder aufs College gebracht hätten, würden wir vielleicht in Erwägung ziehen, die kleine Hannah zu uns zu holen – wir mochten Terry sehr gerne und stehen dem Kind sehr nahe. Es lebt seit Terrys Tod bei uns. Es wird uns deshalb sehr schwerfallen, sie hergeben zu müssen. Aber wir haben vier Kinder großgezogen und sind nun selbst Großeltern. Ich glaube nicht, dass wir das noch einmal zwanzig Jahre lang schaffen.“
    Paul schätzte Scott Hanson auf Ende fünfzig, vielleicht Anfang sechzig. Er wirkte fit und gesund. Paul, der gerade erst versuchte, eine Familie zu gründen, war schon fast vierzig. Er konnte Hansons Haltung nachvollziehen. „Ich verstehe“, erklärte Paul. „Hat sich seit Terrys Tod jemand gemeldet, der die Vormundschaft freiwillig übernehmen will?“
    „Keiner“, sagte Scott.
    „Ist das nicht seltsam? Ich meine, sie war eine junge Frau. Als wir uns kennenlernten, war sie mit Freundinnen unterwegs. Ich weiß, dass sie Freundinnen hatte – Frauen in ihrem Alter.“
    „Sie haben recht. Sie hatte natürlich Freundinnen. Einer der Gründe, weshalb sie sich entschlossen hatte, Ihnen die Vormundschaft für ihre Tochter zu übertragen, war, dass Sie verheiratet sind und ordentlich verdienen. Sie sprach über Ihre Werte und hat Sie wirklich sehr verehrt, Mr Haggerty. Terrys engste Freundinnen sind alleinstehende Frauen, die gerade erst versuchen, auf eigenen Beinen zu stehen. Es sind nette Frauen, aber sie sind noch nicht reif für eine Familie. Fakt ist, dass Terry selbst noch nicht reif dafür war. In ihrem Leben hatte sich eine Menge geändert, seit sie schwanger geworden war. Sie hat sich auf einmal sehr ernsthaft um ihre Zukunft gesorgt.“
    „Ach, Mann …“ Paul erinnerte sich. Damals, als er sich nicht sicher war, wirklich der Vater von Terrys Baby zu sein, hatte er Vanessa gefragt, ob sie ihn auch mit dieser Altlast akzeptieren würde. Und Vanessa hatte gesagt:
selbstverständlich. Wir lassen doch unsere Babys nicht einfach ohne unsere Liebe und unseren Schutz irgendwo da draußen zurück.
Als er Terry dazu gezwungen hatte, den Tag der Empfängnis per Ultraschalluntersuchung feststellen zu lassen, weil er ihr unterstellte, dass das Baby nicht von ihm war, hatte er den kleinen Wurm gesehen, das kleine pochende Herzchen, und eine große
Enttäuschung
gespürt. Er hatte gewusst, dass Terry ohne seine Hilfe nicht in der Lage gewesen wäre, sich ordentlich um dieses kleine Wunderwesen zu kümmern. Das Testergebnis hatte ihn von der Verantwortung befreit. Es hatte ihm leidgetan. Er war traurig gewesen. Weil es nicht sein Baby war, obwohl es sein Baby hätte sein können. Er
hatte
mit Terry geschlafen. Er hatte sich zwar geschützt, aber dennoch – er war mit ihr im Bett gewesen.
    „Sie muss doch noch irgendwo Familie haben“, sagte Paul.
    „Entfernte Verwandte in Missouri“, erwiderte Scott. „Als Terry sie zum letzten Mal gesehen hat, war sie selbst noch ein Kind. Das war es. Jetzt muss ich nur noch

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