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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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einjagen.
    »Ich bin hier, um dir zu helfen , Kind«, knurrte er. »Halt deine Teenagerfrechheit im Zaum!«
    »Helfen?«, sagte sie verunsichert.
    »Wenn ich gewusst hätte, dass du bei deiner ersten Prüfung ein Gewehr dabeihaben würdest, hätte ich dafür gesorgt, dass du auch weißt, wie man damit umgeht.«
    Fiona versteifte sich. »Ich hätte es benutzen können, wenn ich das hätte tun müssen. Und woher weißt du, dass ich nicht weiß, wie man ein Gewehr abfeuert?«
    »Das zeigt die Art, wie du dastehst«, sagte er und kniff die Augen zusammen. »Es ist offensichtlich, dass du Mut hast. Und genauso offensichtlich, dass du noch nie Blut vergossen hast.«

    Sie stemmte die Hände in die Hüften.
    Es stimmte. Sie hatte nie gekämpft, noch nicht einmal mit Eliot gerungen, den sie vernichtend hätte schlagen können. Das Einzige, was einer körperlichen Auseinandersetzung nahe gekommen war, war die Szene mit Mike gewesen, als der seine üblichen sexuellen Belästigungen noch gesteigert hatte … allerdings hatte sich dieses Problem von selbst erledigt.
    Fiona ließ die Arme sinken. »Also wirst du mir zeigen, wie man kämpft?«
    An Onkel Aarons Augenwinkeln bildeten sich Fältchen. Fiona nahm an, dass das bei ihm einem Lachen am nächsten kam.
    »Ich bin hier, um festzustellen, ob deine Fähigkeiten deiner Dreistigkeit entsprechen. Wenn ja, dann kann ich dir vielleicht etwas zeigen.«
    »Eliot ist auf der anderen Straßenseite. Ich hole ihn.«
    Aaron hob eine riesenhafte Hand. »Nein.«
    »Was soll das heißen, ›nein‹? Du hast gesagt, du wärst hier, um zu helfen.«
    » Du bist die Kriegerin.« Aaron sah das Gässchen hinunter zum Pink Rabbit . »Dein Bruder ist ein Dichter.«
    »Das ist unfair. Klar, für fünfzehn ist er ein bisschen klein geraten, aber er verdient auch eine Chance zu lernen, wie man sich verteidigt.«
    »Wie loyal. Jetzt verstehe ich, warum manche Ratsmitglieder euch fürchten, wenn ihr zusammen seid.« Aaron streckte die Hände zu einer Friedensgeste aus. »Aber du missverstehst mich. Mit seiner Musik ist Eliot schon bewaffnet. Ich will dich nur genauso stark machen wie ihn.«
    Eliot hatte wirklich einige erstaunliche Dinge mit der Geige angestellt – allein die Tatsache, dass er wusste, wie er das Instrument spielen musste, trotzte jeder Logik. Dennoch gefiel Onkel Aarons Angebot Fiona nicht. Sie und Eliot waren gemeinsam stärker, ganz, wie Cee es ihnen gesagt hatte. Das hier wirkte wie eine Falle, um einen Keil zwischen sie zu treiben.
    »Vergiss es. Wenn Eliot nicht dabei …«

    Aaron kniete sich hin und rollte ein Bündel auf, das in den Schatten gelegen hatte. Metall blitzte auf.
    Fiona trat näher heran und kniete sich auch hin. »Was ist das?«
    » Unsere Instrumente.«
    In ordentlichen Reihen befanden sich auf einem schwarzen Tuch Messer und Schwerter, Speere und Keulen, Pistolen, Flinten und Gewehre, Shuriken und Pfeile, sogar ein Satz Schlagringe aus Messing – jede nur erdenkliche Handwaffe, die je entwickelt worden war, um zu schneiden, hacken, zerschmettern oder auf sonst irgendeine Weise ein anderes Lebewesen zu verletzen.
    Die Sammlung von rasiermesserscharfen Klingen, Spitzen und polierten Holzgriffen faszinierte Fiona. Sie sah, wie sich ihr Gesicht in Hunderten von Oberflächen spiegelte.
    »Spürst du sie?«, flüsterte Aaron. »Die Anziehungskraft, die von ihnen ausgeht?«
    Fiona führte die Hand näher heran. Sie berührte zwar keine der Waffen, weil sie ein wenig Angst hatte, fühlte sich aber dennoch von ihnen angezogen. Hatte Eliot sich etwa so gefühlt, als er zum ersten Mal seine Geige gesehen hatte?
    Eine Waffe wirkte fehl am Platze: ein hölzernes Jo-Jo. Es war ein wenig größer als ein normales – aber doch ein Spielzeug. Sie erinnerte sich daran, einmal etwas darüber gelesen zu haben, dass polynesische Stämme Jo-Jos verwendeten, um Köpfe mit tödlicher Zielgenauigkeit zu zerschmettern. 40
    Am Ende des Tuchs entdeckte Fiona den Dorn, den sie aus Souhk herausgezogen hatte. »Das war deiner?«

    »Es bewegt sich sehr schnell für eine Eidechse. Ich habe seinen dicken Schädel verfehlt und ihm die Schulter durchbohrt.« Aaron rollte den Ärmel hoch und enthüllte eine gezackte Narbe an seinem Arm. »Im Gegenzug hat es mir das hier verpasst.«
    Fiona war erstaunt, dass Souhk ihm den Arm nicht ganz abgebissen hatte. »Du bist davongekommen?«
    Aaron zog amüsiert die Augenbrauen hoch. »Nicht ganz. Die Eidechse hat eher als ich die Flucht ergriffen.«
    Fiona

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