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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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neugierig in der Nähe stehen.
    »Hallo?«, sagte Fiona atemlos.
    »Na, Süße, wie geht’s?« Robert klang cool und entspannt,
als würde er irgendwo am Strand liegen und an einem Drink nippen.
    Fiona verspürte das Bedürfnis, ihr Aussehen in einem Spiegel zu überprüfen. Wie albern. Sie beherrschte sich. »Mir geht es gut. Was hat der Rat beschlossen?«
    Er zögerte. »Noch nichts; aber es hat sich etwas Neues ergeben.« Jetzt klang er ein bisschen weniger cool, und ein Anflug von Dringlichkeit stahl sich in seinen Tonfall. »Können wir uns treffen?«
    Die Art, wie er fragte – so direkt, so drängend -, sorgte dafür, dass Wärme sich in Fionas Brust ausbreitete. Sie trat von Eliot und Cee weg und führte den Hörer näher an ihren Mund heran. »Ich glaube ja. Weswegen?«
    »Das kann ich am Telefon nicht sagen. Das hier ist keine sichere Leitung.«
    Fiona wusste nicht genau, was das hieß, aber sie vertraute darauf, dass Robert wusste, wovon er sprach.
    »In Ordnung. Wann? Wo?«
    »Ich komme in zehn Minuten an die Kreuzung Midway Avenue – Vine Street.« Nach einer kurzen Pause flüsterte er: »Komm allein, Fiona. Was ich habe, ist nur für dich bestimmt.«
    Die hitzige Erregung, die sie noch vor einer Sekunde empfunden hatte, verschwand.
    Fiona warf einen Blick auf Cee und Eliot, die erwartungsvoll zurückstarrten. Sicher hatte Robert damit, dass sie allein kommen sollte, nur gemeint, dass sie nicht Großmutter oder Cee mitbringen sollte – er konnte doch nicht im Ernst meinen, dass sie ihren Bruder nicht mitbringen sollte. Das hier war doch keine Verabredung, oder?
    Sie wagte es nicht zu fragen. Nicht, wenn Cee bei jedem Wort an ihren Lippen hing.
    Fiona war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte, dass Robert sich mit ihr treffen wollte, während der Rat über ihr und ihres Bruders Schicksal beriet. So gern sie auch mit ihm allein sein wollte, angesichts dieser Umstände wirkte es irgendwie unangemessen. Außerdem konnte sie Eliot nicht
sitzen lassen. Nicht in seiner derzeitigen deprimierten Stimmung.
    »Fiona? Bist du noch dran?«
    »Ja, bin noch dran. Ich bin in zehn Minuten da.«
    »Prima, Süße. Wir sehen uns.« Er legte auf.
    Fiona starrte den Hörer an. Seit wann nannte er sie eigentlich »Süße«? Das gefiel ihr nicht.
    »Na?«, fragte Eliot.
    »Wir gehen spazieren. Du nimmst besser deinen Rucksack mit, nur für den Fall.«
    Der Ausdruck der Neugier auf Eliots Gesicht vertiefte sich. Er verstand: Es würde vielleicht gefährlich werden … und er würde vielleicht wieder auf seiner Geige spielen müssen. Er dachte einen Moment darüber nach, nickte und rannte zurück in sein Zimmer.
    »Spazieren? Wohin?«, fragte Cee und rang die Hände.
    Fiona antwortete nicht; stattdessen marschierte sie in die Küche.
    Cee folgte ihr. »Soll ich dir nicht erst etwas zu essen fertig machen, Schatz? Etwas zum Mitnehmen vielleicht?«
    Fiona griff in den Kühlschrank, zog die Gemüseschublade auf und schnappte sich ein Bund Spargel. Um die Stangen war ein purpurnes Gummiband geschlungen.
    Sie erinnerte sich, wie sie ein ähnliches Band verwendet hatte, um Millhouse zu durchschneiden – seine Gliedmaßen waren in unterschiedlichen Richtungen von seinem Oberkörper abgefallen.
    Sie blinzelte die unangenehme Erinnerung fort, verzog das Gesicht und schnappte sich das Gummiband.
    Fiona drehte sich zu Cee um und dehnte das kalte Gummi versuchsweise zu einer straffen Linie. »Es ist nichts Ernstes, aber Eliot und ich müssen allein gehen.«
    Fiona war sich sicher, dass es doch etwas Ernstes war. Ein Gefühl, dass etwas nicht stimmte, kristallisierte sich in ihr. Sie wusste nicht warum. Aber sie wusste, dass es da war.
    »Wenn wir in einer halben Stunde nicht zurück sind, ruf Großmutter an.«

    Cee legte sich eine Hand auf die Brust und begann, schwer zu atmen. Sie riss die Augen auf und trat einen Schritt näher an Fiona heran. »Ihr könnt nicht einfach gehen.«
    Fiona ließ ein Ende des Gummibands los; es rollte sich mit einem scharfen Schnappen in ihrer Hand zusammen.
    Cee riss die Hand reflexartig an die Kehle.
    »Oh doch, das können wir«, sagte Fiona mit einer Endgültigkeit, die ganz nach Großmutter klang.
    Es tat ihr leid, Cee gegenüber diesen Tonfall anzuschlagen, aber sie ging dennoch an ihr vorbei ins Esszimmer. Eliot war bereits da und wartete; er hatte den Rucksack über eine Schulter geworfen.
    Ohne zurückzublicken, rasten sie den Flur entlang und dann spiralförmig die Treppen hinab.
    »Was

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