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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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hat nach Sägespänen geschmeckt, aber er ist gut gerutscht und dringeblieben. Ich habe auch etwas Wasser getrunken.«
    »Was ist mit dem Apfel? Fühlst du dich irgendwie anders?«
    »Nicht anders. Nur wie ich.«
    Eliot nickte. »Das ist gut, oder?«
    Er klang nicht allzu überzeugt, und Fiona sah ihn fragend an.
    »Was ich sagen will«, erklärte er, »ist, dass alles, was uns seit unserem Geburtstag zugestoßen ist, sich anders entwickelt hat, als wir zunächst angenommen haben. Geschenke, die unbeabsichtigte Konsequenzen nach sich ziehen, eine neue Familie, von der ich gedacht hätte, dass ihr an uns gelegen sein würde, statt dass sie versucht, uns zu töten – alles.« Er rieb sich den Arm.
    Die rote Linie und die Prellungen auf seinem Arm, die sie gestern Nacht gesehen hatte, waren immer noch da. Eine Entzündung? Gift? Er hätte zum Arzt gehen sollen.
    Eliot bemerkte ihren besorgten Blick und wandte sich ab, so dass sie nichts mehr sehen konnte. »Es ist nichts. Nur ein Kratzer.«

    »Das ist mehr als ein Kratzer«, flüsterte sie.
    Fiona wollte noch mehr sagen, hielt sich jedoch zurück. Ihr Bruder klang, als würde er etwas verbergen – genau wie sie, als sie all die Pralinen gegessen hatte.
    Sie warf einen Blick auf seine Geige. Sie sah normal aus, aber irgendetwas an ihr war dennoch seltsam … die feurige Maserung des Holzes, die Art, wie sie die Saiten fast vibrieren hören konnte, obwohl nichts sie berührt hatte.
    Sie wollte Eliot raten, sie vielleicht für eine Weile wegzulegen. Dass zu viel des Guten ihm schaden konnte.
    Aber er hing so an der Geige. Sie würde mit jemand anders darüber reden müssen. Vielleicht mit Onkel Henry. Bis dahin würde sie Eliots Arm im Auge behalten.
    »Ist Großmutter zurück?«, fragte er.
    Der Themenwechsel war offensichtlich, aber Fiona sagte nichts dazu. Sie schüttelte den Kopf. »Ich schätze, wir werden zur Arbeit müssen.«
    » Ringo’s ist für eine Woche geschlossen. Renovierungsarbeiten.«
    Das waren unerwartete, aber willkommene Neuigkeiten. Sie könnte Robert anrufen. Vielleicht konnte ihr Leben ja doch einmal normal verlaufen – nur für ein paar Stunden.
    »Triffst du dich mit Julie?«
    Eliot stöhnte und sah sogar noch elender aus. »Sie ist weg«, flüsterte er. »Musste die Stadt verlassen, und ich glaube nicht, dass sie zurückkommt.«
    »Oh.«
    Fiona war sich nicht sicher, ob das gut oder schlecht war. Es war offensichtlich gewesen, dass Julie ihren Bruder mochte. Aber ganz so, wie etwas an Eliots Violine anders war, war auch an Julie etwas Seltsames. Etwas, das Fiona nie gefallen hatte.
    Sie wollte ihrem Bruder sagen, dass schon alles in Ordnung kommen würde. Er würde über Julie hinwegkommen. Sie waren schließlich zäh: Sie hatten alles überlebt, was die Liga ihnen vorgesetzt hatte.
    Natürlich war da noch der unbedeutende Umstand, dass sie
einen hohen Preis für ihr Überleben bezahlt hatten. Wie die Bauern, die das Schachbrett überquert hatten, hatten auch sie sich verändert. Oder würden sie immer nur Spielfiguren der Liga bleiben?
    Fiona ballte die Faust, bis die Knöchel weiß hervortraten; ihr Zorn stieg mühelos an die Oberfläche. Sie atmete bewusst aus und entspannte die Hand.
    Das Telefon im Esszimmer klingelte.
    Fiona und Eliot sprangen auf.
    »Das muss Großmutter sein«, sagte Eliot.
    »Ich wette, der Rat hat entschieden«, sagte Fiona.
    Sie sausten zur Tür. Eliot fummelte am Schloss herum. Fiona öffnete die Tür, und sie rasten in den Flur. Sie rangen darum, auf dem Hartholzfußboden Halt zu finden, und rannten zum Telefon.
    Aber Cee zockelte schon stetig darauf zu und nahm den Hörer ab, bevor sie hinkamen.
    »Hallo? … Guten Morgen, Mr. Farmington. Ja, Fiona ist hier. Ist das ein geschäftlicher oder ein privater Anruf?«
    Robert rief sie an?
    Wenn es geschäftlich war, musste das heißen, dass der Rat irgendetwas von ihnen wollte. Vielleicht hatten die Ratsmitglieder beschlossen, dass sie und Eliot noch eine Prüfung ablegen sollten. Robert schien immer schlechte Nachrichten zu überbringen.
    Wenn er aber dagegen sagte, dass es ein privater Anruf wäre, würde Cee vielleicht einfach auflegen. Regel 99: Keine privaten Anrufe.
    Robert antwortete Cee. Was genau er sagte, verstand Fiona nicht; seine Stimme war von dort, wo sie stand, kaum zu hören.
    Aber Cee lachte, errötete (Fiona hatte noch nicht einmal gewusst, dass ihre Urgroßmutter überhaupt noch erröten konnte ) und reichte ihr dann den Hörer.
    Eliot blieb

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