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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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flüsterte: »Hexe!«
    Doch der Rest der Welt verschwand, während Fiona sich auf ihre Kraftlinie konzentrierte. Sie sah nichts, spürte aber Strukturen, Wellen und Beulen … Als ob die Atmosphäre selbst von Fäden durchzogen sei.
    Vielleicht war sie das ja auch. Wenn ihr Leben über ein Gewebe verfügte, dessen eine Seite sich in die Vergangenheit erstreckte, während die andere in die Zukunft reichte, warum dann nicht auch der Rest der Welt?
    Sie glitt in den entspannten Geisteszustand, von dem Dallas gesprochen hatte, und das Muster dieses Orts wurde deutlich: ein einfaches Hin- und Hergewebe, bei dem die Fäden überund untereinander hinwegführten. Es wies keinerlei Besonderheiten auf … bis auf einen einzigen Saum.
    Fiona trat näher heran und sah dann, dass dieser Saum eigentlich eine Falte in der sonst glatten Oberfläche war. Eine Tasche aus Stoff war im rechten Winkel außer Sichtweite geklappt.

    Fiona schwang ihren Geist herum und sah den Wandteppich einer eisenbeschlagenen Tür. Die Tür stand offen, und auf der anderen Seite lagen Schatten, Mondlicht, Fässer und Pappkartons voller Alkoholflaschen.
    Aber die Ränder dieses Wandteppichs waren fransig und lösten sich in beunruhigendem Tempo weiter auf.
    Ganz gleich, was Fiona tun musste, sie musste es schnell tun, solange noch etwas da war, womit sie arbeiten konnte.
    Sie schnitt die Fäden durch, die das Portal an seinem Platz festhielten, zerrte es aus seiner seitlichen Ausrichtung und legte es flach auf das Gewebe dieser Welt. Doch das schien nur dafür zu sorgen, dass sich die Auflösung schneller fortsetzte. Vielleicht hätte sie es besser zurückstecken sollen.
    Eine Hand berührte sie an der Schulter.
    Sie blinzelte und fand sich in der Kälte wieder.
    Robert stand neben ihr und starrte das an, was einst leerer Raum gewesen war.
    Das Portal stand geöffnet vor ihr, verblasste aber rasch.
    »Hier entlang!«, rief der Nashornjunge. »Die Tür ist offen! Schnell! Alle durch!«
    Die Menge stürmte vorwärts, drängte sich an Fiona und Robert vorbei, riss sie auseinander und warf Fiona zu Boden.
    Robert versuchte, ihr zu helfen, aber die Reifrockmädchen trampelten über sie hinweg.
    Neben Fiona explodierte etwas, das wie eine Kanone klang. Alle wurden still … bis der Klang von Stahl, der aus einer Scheide gezogen wurde, die klare, kalte Luft durchschnitt.
    Die Menge teilte sich und wich zurück.
    »Das reicht, ihr Geschmeiß!« Jeremy hielt in einer Hand eine rauchende Steinschlosspistole, in der anderen seinen Säbel. »Lasst die Dame zuerst durch.«
    Er steckte die Steinschlosspistole in den Gürtel und bot Fiona die Hand.
    Sie nahm sie und stand auf. »Danke.«
    Jeremy verneigte sich vor ihr, und Robert starrte ihn böse an.
    Fiona warf einen Blick auf die Menge. Die Leute sahen eifrig
und hoffnungsvoll aus, schienen jetzt aber auch Respekt zu haben. Vielleicht hundert Leute aus dem Dorf waren mittlerweile versammelt, und noch mehr kamen über den Schnee gerannt, um sich ihnen anzuschließen.
    Keine Zeit, um darüber nachzudenken, was sie alle auf der anderen Seite anstellen würden.
    Fiona wandte sich der verblassenden Tür zu, hielt den Atem an und trat hindurch.
    Es war dunkel. Dennoch wusste sie, dass sie es geschafft hatte, denn die Kälte verschwand. Sie sog den Duft nach alter Pappe und milder, kalifornischer Luft ein.
    Ein Polizist betrat den Lagerraum. Mädchen im Reifrock schoben sich an ihm vorbei. Der Polizist sah sich völlig verwirrt um.
    Robert trat als Nächster hindurch. Er nahm Fiona beim Ellenbogen und wich zur Seite zum Kühlraum hin aus.
    »He!«, sagte der Polizist, als er sie entdeckte. »Stehen bleiben!«
    Aber es war zu spät. Es gab kein Halten mehr.
    Die Menschenmenge aus dem Neujahrstal strömte durch die bemalte Ziegelmauer: Lord Jeremy Covington und seine Jungen, die Indianer, Männer in Smokings und Frauen in Paillettenkleidern, Fuchsjäger zu Pferde, Trunkenbolde und ein Trupp Clowns. Sie stolperten übereinander und stießen dabei den Polizisten beiseite; manche packten Fässer und Flaschen. Und alle hielten auf die geöffneten Vorder- und Hintertüren der Kneipe zu.
    »Es kommen noch mehr«, flüsterte Robert Fiona zu. »Viel mehr. Wir müssen gehen.«
    Er führte Fiona durch den Kühlraum und die Außentür auf den Parkplatz.
    Jeremy und seine maskierten Freunde balgten sich auf der Veranda der Kneipe mit Polizisten. Mehrere Männer in Smokings kletterten in Polizeiautos oder stiegen auf Harleys und fuhren

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