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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Galloway-Covingtons in der Schamgegend.
    Sein Lächeln verschwand, und er fiel mit einem Stöhnen auf die Knie.
    »Dein Temperament gefällt mir, Mädchen!«, keuchte er.
    Fionas Finger schlangen sich um ihr Gummiband. Vielleicht hätte sie das nicht tun sollen. Aber sie war sich nicht sicher, wie weit Jeremys kleiner traditioneller Silvesterkuss gegangen wäre. Unter diesen Umständen war sie sich noch nicht einmal
sicher, ob er lebte oder tot war, ein Mensch war oder … etwas ganz anderes.
    Jeremy stand auf. Der Hunger in seinen Augen war noch unbändiger als zuvor.
    Genau in diesem Moment zersplitterte jedoch ein zu hartem Eis zusammengepresster Schneeball an seiner Löwenmaske – mit einer derartigen Heftigkeit, dass er Jeremy den Kopf zurückschleuderte und ihn von den Füßen riss, so dass er kopfüber in den Schnee stürzte.
    Fiona drehte sich um, um zu sehen, wer sie gerettet hatte.
    Robert Farmington stand zehn Schritte entfernt. An seinen Fingern glitzerte ein Messingschlagring. Er hielt einen weiteren Schneeball bereit und presste ihn fest zusammen.
    »Robert! Was tust du da? Das reicht.« Ihr erster Impuls war, nach Jeremy zu sehen, um wenigstens sicherzugehen, dass er noch atmete, aber dann erinnerte sie sich, dass Robert dafür verantwortlich war, dass sie überhaupt hier war. Sie wirbelte zu ihm herum und zupfte mit einer Hand an dem Gummiband, das sie ums Handgelenk trug. Sie war sich nicht sicher, ob sie Robert mehr vertraute als Jeremy.
    Robert sah wohl, dass sie nicht in Stimmung für Spielereien war, denn er ließ den Schneeball sofort fallen.
    In dem Augenblick bemerkte Fiona zwei Dinge, die seltsam waren. Robert trug seine Lederjacke, dieselbe Jacke – bis hin zu dem Adleraufnäher und den Abriebspuren am rechten Ärmel -, die sie anhatte. Und aus irgendeinem Grunde hielt Robert auch noch eine große Tüte Salzbrezeln in der Hand.
    »Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe.« Robert trat auf sie zu. »Ich weiß nicht, wie lange ich schon suche! Dieser Ort ist so …«
    »Bleib, wo du bist. Erst mal erklärst du mir besser, warum du mich durch die Tür gestoßen hast!«
    Robert blieb stehen. »Das ist einfach. Ich war es nicht.«
    Er erzählte ihr, wie Louis Fänger sie und Eliot ausgetrickst und Fiona von ihrem Bruder getrennt hatte, um Eliot dann zurück nach Del Sombra zu locken.
    Fiona fühlte, wie sich Entsetzen in ihr ausbreitete, während
Robert ihr alles erläuterte. Es erklärte, warum Robert sich in der Kneipe so seltsam verhalten hatte. Und die beiden Jacken … Eine stammte von dem kopierten Robert. Es war auch deshalb logisch, weil ihr dummer Bruder, wenn er auch nur halb Gelegenheit dazu bekommen hätte, sicher tatsächlich davongelaufen wäre, um ihren angeblichen Vater zu befreien und sich in noch mehr Schwierigkeiten zu bringen.
    Jeremy stöhnte und wälzte sich auf die Knie; er schüttelte den Kopf. Dann lachte er und stand langsam auf. »Ihr habt einen starken Arm«, sagte er zu Robert. »Aber es ist nichts weiter Schlimmes geschehen.« Ein Blutrinnsal tropfte aus der Schnauze seiner Löwenmaske.
    »Hau einfach ab, Junge«, befahl Robert. Er ballte die Hand mit dem Schlagring zur Faust.
    Jeremy sah erst Robert und dann Fiona an. »Oh, ich verstehe.« Er verneigte sich vor Fiona. »Ich bitte um Verzeihung, meine Dame. Ich wusste nicht, dass Ihr in Begleitung zum Fest gekommen wart.«
    »Wir sind nicht hier, um zu feiern«, blaffte Robert ihn an. »Komm schon, Fiona, wir gehen.« Er schüttelte seine Brezeltüte. »Ich habe eine Spur gelegt.«
    »Eine Spur aus Brotkrumen?«, fragte Jeremy mit großem Interesse. »Zur Tür?«
    »Du weißt davon?«, fragte Fiona.
    »Ich kenne den Mythos«, antwortete Jeremy. »Wie das Einhorn – flüchtig, in einem Moment noch da, im nächsten verschwunden. Es ist leichter, Schneeflocken zu jagen.« Ein schwacher Abglanz seines Lächelns kehrte zurück. »Aber Ihr habt eine Spur aus Brotkrumen … das ist etwas anderes. Märchenmagie wirkt hier sehr stark.«
    »Fiona«, flüsterte Robert und streckte die Hand aus. »Wir sollten aufbrechen. Ich habe ein ungutes Gefühl mit diesem Ort hier.«
    Fiona griff nach seiner Hand, zögerte dann aber. Das hier war doch der echte Robert, oder? Sie glaubte es. Er sah aus wie Robert. Aber noch mehr: Er fühlte sich an wie der echte Robert. Wie ein Held.

    Sie nahm seine Hand, die warm und stark war.
    »Ich bin froh, dass du mich abholen kommst«, flüsterte Fiona.
    »Ich hätte dich gefunden, ganz

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