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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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nützte nicht viel. Die Wucht schleuderte ihn an und durch die Überreste einer Schlackensteinwand.
    »Nein!«, schrie Eliot.
    Fionas Blut pulsierte wieder heftig und schnell durch ihren Körper. Sie war wütend. So etwas tat niemand ihrer Familie an – selbst, wenn es sich um ihren seltsamen Vater handelte.
    Eine Hand hatte sie frei. Sie musste etwas finden, womit sie dieses Monster zerschneiden konnte.
    »Diese Gefühlsduselei schockiert mich«, sagte Beelzebub zu dem noch immer staubumwölkten Loch, das Louis hinterlassen hatte. »Du bist zu lange menschlich gewesen. Wenn du dich doch nur selbst sehen könntest. Es wird zu deinem eigenen Besten sein, wenn ich dich gleich von deinem Elend erlöse. Du wirst mir noch dafür danken!«

    Das Loch in seinem Brustkorb schloss sich. Eine winzige Narbe war alles, was von dem blieb, das eine tödliche Wunde hätte sein sollen.
    Aber das war es ja gerade – Beelzebub war nicht sterblich.
    Und vielleicht war auch Fiona das nicht.
    Eliot stieß sie mit dem Ellenbogen an.
    Fiona riss – verärgert, dass ihr Bruder ausgerechnet diesen vielleicht letzten Augenblick wählte, um sie abzulenken – den Blick von der erhobenen Klinge los, die gleich auf sie niederfahren und sie spalten würde. Sie sah Eliot an.
    Ihr Bruder starrte auf etwas. Nicht Beelzebubs Klinge, sondern den Edelstein, der ihm vom Hals hing. Eliot rammte ihr wieder den Ellenbogen in die Rippen – diesmal noch heftiger – und wies zur Bekräftigung mit einer Kopfbewegung auf etwas oberhalb des Schmuckstücks.
    Fiona sah hin. Es war schwer, den Blick von dem wunderbaren Saphir zu lösen, aber sie tat es und begriff dann, was Eliot ihr zu sagen versuchte.
    Es sprang ihr direkt in die Augen: Das Juwel hing an einer Lederschnur.
    Einer Schnur, die um Beelzebubs Hals geschlungen war.
    Fionas freie Hand schoss hervor und nach oben; ihre Finger schlangen sich um den Lederriemen.
    Fiona würde Beelzebubs Lächeln nie vergessen. So charmant. So böse. So überzeugt davon, dass er allmächtig war und dass sie ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert waren.
    Den Fehler würde niemand mehr machen. Niemals wieder.
    Ihre Konzentration war scharf wie ein Laser. Die Schneide materialisierte sich in dem Augenblick, als sie die Schnur berührte.
    Fiona zog mit aller Kraft.
    Die Schlaufe um Beelzebubs Hals wurde zu einer kreisförmigen Guillotineklinge, schnitt – glatt wie Glas – durch Haut, Fleisch und Knochen und schoss dann losgerissen durch die Luft.
    Beelzebubs Lächeln schwand, und er sah beinahe friedlich aus, als er so vor ihnen stand, die Klinge, mit der er sie hatte
töten wollen, in einer Hand. Und dann fiel Beelzebub, dem Herrn alles Fliegenden, der Kopf von den Schultern.

75
    Familientreffen
    Beelzebubs Kopf prallte auf den Asphalt, rollte weiter und blieb dann liegen; seine Augen starrten zu den Sternen empor. Der kopflose Körper fiel wie ein leerer Mantel in sich zusammen.
    Eliot stählte sich; er rechnete mit einem Blutschwall, aber nur ein Rinnsal sickerte aus dem abgetrennten Stumpf. Doch Ungeziefer krabbelte daraus hervor und flog auf: Moskitos, Mücken und Fliegen wirbelten als Wolke um Beelzebub, verblassten dann zu Rauchfähnchen und wurden davongeweht.
    Es war alles so schnell gegangen. Ein paar Sekunden länger, und Eliot oder Fiona hätte tot am Boden gelegen.
    Eliot riss den Blick von dem scheußlichen Bild los. »Geht’s dir gut?«
    Fiona antwortete nicht. Stattdessen umklammerte sie den Lederriemen mit dem Saphir fester und starrte den abgetrennten Kopf mit schmerzerfüllter Miene an.
    »Es gab keine andere Möglichkeit. Du musstest es tun. Du hast uns gerettet.«
    »Natürlich musste ich es tun«, blaffte sie. Endlich sah sie beiseite. »Tut mir leid. Es kommt mir nur so vor, als würde ich ständig irgendetwas durchschneiden und töten. Vielleicht bin ich ja dazu geboren.«
    Eine Explosion erhellte den Horizont. Sie kam von dort, wo die Tankstelle am Ende der Vine Street gelegen hatte.
    Eliot hustete und roch beißenden Rauch. Er zerrte an ihren Ketten. »Du holst uns besser hier raus.«

    Fiona versuchte erfolglos, ihren verdrehten Arm herauszuziehen. »Mach ein bisschen Platz, damit ich loskommen kann.«
    Eliot atmete aus, um sich schmaler zu machen, hielt dann aber inne, als er entdeckte, dass Louis aus dem Loch in der Wand gekrochen kam.
    »Louis«, sagte er. »Hilf uns.«
    Louis sah sie nicht an. Er schritt direkt zu Beelzebub und breitete die Arme über der Leiche aus.
    Fiona spannte sich

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