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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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sofort, da Sealiah sie höchstpersönlich mit den Hinweisen gefüttert hatte.

    »Louis’ Sprösslinge?«, rief Oz. »Wie ist das möglich?«
    »Wir haben alle die Gerüchte gehört«, sagte Sealiah. »Er und eine aus der anderen Familie und ihre Affäre in Paris.«
    Das war ein altes Gerücht, unbestätigt, da Louis vor fast sechzehn Jahren verschwunden war; aber es war dennoch beunruhigend, wenn einem der Beweis dafür wortwörtlich geradezu ins Gesicht starrte.
    »Auch abgesehen von den fragwürdigen biologischen Problemen«, sagte Ashmed. »Ist das rechtlich überhaupt möglich? Wir dürfen die anderen doch gar nicht berühren.«
    »Doch, sofern es von beiden Seiten ausgeht«, schlug Beal vor. »Ist etwas Derartiges je zuvor geschehen?«
    Der Aufsichtsrat schwieg.
    Da beschloss Sealiah, dem Aufsichtsrat alle Informationen, die sie hatte, zur Verfügung zu stellen. Beal hätte sie ohnehin aus Uri herausbekommen. Sie würde ihrem Cousin die Mühe ersparen und jeden Vorteil neutralisieren, den Beal über die anderen hätte erringen können.
    Sie wandte sich wieder ihrem Laptop zu und gab einen Befehl ein. Verbindende Linien und Zahlencodes huschten über die Gesichter der Kinder. »Die Gesichtserkennungssoftware von Interpol berechnet eine Wahrscheinlichkeit von 73%, dass das hier wirklich seine Kinder sind, obwohl offen bleibt, wer ihre Mutter ist.«
    »Dann sind sie unser«, sagte Abby. »Wir können mit ihnen tun, was uns richtig erscheint.«
    »Nicht unbedingt«, wandte Ashmed ein. »Wenn sie zum Teil von Louis abstammen und zum Teil von den anderen, dann …«
    »Das ist leicht herauszufinden«, unterbrach Lev. »Wir jagen diese Mischlinge und töten sie. Wenn irgendetwas Louis aus seinem Versteck hervorlockt, dann das. Wir könnten ein bisschen Spaß haben. Es wird Blut fließen.« Er schlug mit der fleischigen Faust auf den Tisch. »Ich kann sie zerfetzen, in kleine …«
    Abby packte Beals.357 Magnum, bevor er sie aufhalten konnte, und schoss drei Mal auf Lev.

    Lev fiel hintenüber; goldene Kettenglieder und Medaillen sprengten von seiner Brust weg und fielen klappernd auf den Tisch.
    Abby ließ die rauchende Waffe fallen. »Übertriebene Gewalt ist nicht immer die Antwort, du alter Trottel.«
    Lev kämpfte sich auf die Beine; Blut sickerte durch seine weiße Polyesterjacke. Er fegte sich das beschädigte Schmuckgewirr von der Brust. »Worum«, knurrte er, »geht es bei dieser Sitzung dann überhaupt?«
    »Es geht darum, dass sie möglicherweise Teil unserer und ihrer Familie sind«, sagte Sealiah. Sie warf einen Blick auf die Bilder von Eliot und Fiona, fasziniert davon, wie sehr sie Louis ähnelten … und jemand anderem.
    »Das funktioniert in beide Richtungen«, sagte Abby, »und ist mit beträchtlichem Risiko für uns behaftet.«
    Oz murmelte: »Aber selbst, wenn sie nur zum Teil zu uns gehören … Sollten wir sie nicht herholen? Wer könnte uns aufhalten?«
    »Die anderen haben vielleicht schon die Hand im Spiel«, sagte Sealiah.
    Uri war den Kindern nach Hause gefolgt, nur, um zu entdecken, dass der Bote der anderen Familie schon auf sie wartete. Also wussten die anderen, was die Kinder möglicherweise waren, oder vermuteten es wenigstens.
    »Das ist eine zu verheißungsvolle Gelegenheit, als dass wir sie ignorieren könnten«, sagte Beal. »Wie lange haben wir die anderen im Wohlstand leben sehen? Ihre Liga kontrolliert ein beträchtliches Vermögen, das uns gehören könnte. Das hier ist vielleicht unsere Chance!«
    Sealiah wusste, dass er »meine« meinte, wenn er »unsere« sagte.
    Mit einem hatte er dennoch Recht: Die Liga kontrollierte internationale Konzerne, hatte Millionen von Angestellten, lenkte subtil die Politik der Vereinten Nationen und beeinflusste – mit Bestechungen an die Macher der Politik und Werbung für die Massen – die Moral von Milliarden. Höchst verlockende Aktivposten. Und etwas, das ihre unorganisierte
Organisation niemals in einer derartigen Größenordnung zustande gebracht hatte.
    »Zum Greifen nah für uns«, sagte sie, »abgesehen von einem Neutralitätsabkommen, das nicht gebrochen werden kann.«
    »Ich finde immer noch, dass ihre Beseitigung unsere sauberste Möglichkeit ist«, beharrte Abby. Ihr Grashüpfer zirpte zustimmend.
    »Nun, ich sage, wir sollten die beiden auf die Probe stellen«, antwortete Oz, »und herausfinden, wohin sie gehören – zu uns oder zu den anderen.«
    Die Anspannung unter den Aufsichtsratsmitgliedern wuchs. Das war alles, was sie an

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