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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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die Symbole waren verschwommen -, trafen auf dem schwarzen Tisch auf, prallten ab, rollten drunter und drüber, ein Gewirr aus Schlangen und Fäusten, Schwertern und Raben.
    Sealiah hielt den Atem an und wünschte sich etwas bei den
Sternen, die auf dem Las Vegas Strip zu ihren Füßen funkelten.
    Die Nagas des Dharma kamen zur Ruhe. Das Schicksal stand geschrieben.

16
    Traue niemandem
    Eliot folgte Onkel Henry durch seine höhlenartige Garage. Es hätte ein exotisches Autohandelshaus sein können. In den Reihen mit glänzenden Kotflügeln und Scheinwerfern standen unter anderem ein grüner Buick Tourer aus dem Jahre 1917, ein Porsche 550 Spyder und ein Humvee, der eindeutig nicht zur zivilen Nutzung vorgesehen war.
    Fiona und Großmutter gingen hinter ihm her. Niemand sprach.
    Die parabelförmige Limousine, die sie so plötzlich aus Del Sombra abgeholt hatte, stand mit surrendem Auspuff in der Einfahrt und funkelte in der Sonne. Auf den Emblemen aus Sterlingsilber auf der Karosserie stand V-12 und EXELERO-4X.
    Der Fahrer, Robert, sprang heraus, zog sich die Ledermütze über und trat an die Tür zur Rückbank.
    Onkel Henry winkte ihn beiseite und öffnete sie selbst. »Ladys first«, sagte er und bedeutete Fiona einzusteigen.
    Eliot bemerkte, dass Fiona alles ansah, nur nicht den Fahrer; der Fahrer sah überallhin, nur nicht zu ihr.
    Als sie alle eingestiegen waren, knallte Henry die Tür zu. Er klopfte an die Trennwand, und das Auto beschleunigte und fuhr auf die Straße hinaus.
    Wasser mit weißen Schaumkronen verschwamm zu ihrer Rechten.
    Niemand sah einen der anderen an. Eliot konnte die Anspannung spüren, die in der Luft lag. Er hatte tausend Fragen,
hatte sie aber im Amphitheater nicht stellen können, besonders nicht, als er diese Würfel in der Hand gehalten hatte. Sie hatten sich angefühlt wie elektrisch geladen. Etwas war aus ihm in die Würfel geströmt; etwas war aus ihnen in ihn geflossen. Aber nichts Gutes. Eher etwas wie Gift. Jetzt fühlte er sich aber wieder normal. Beinahe.
    Eliot wandte sich Fiona zu, die in den Anblick der Weizenfelder draußen versunken war. Sie war diejenige, die gewöhnlich als Erste Fragen stellte. Eliot wartete, während die Sonne langsam schwächer wurde und schließlich ganz hinter den Wolken verschwand. Fiona starrte weiter ungewöhnlich still vor sich hin.
    Er holte tief Luft und wandte sich Henry zu. »Ich habe ein paar …«
    »… Fragen?«, vollendete Henry den Satz für ihn. »Das Leben ist voller Fragen, und es gibt so wenige Antworten.« Er seufzte und ließ den Kopf hängen. »Tut mir leid – man sollte nicht über alles Witze machen. Ich kann nur ahnen, wie verwirrt du sein musst, junger Mann.«
    »Diese Prüfungen. Diese Leute. Sind sie wirklich meine Familie? Sie sind so …«
    »Seltsam? Dilettantisch?« Henry warf einen Blick auf Großmutter. »Gewalttätig?«
    »So gar nicht wie ich.«
    »Oh doch, das sind sie. Du siehst es noch nicht, aber ich tue es. Wir alle tun das.« Henry senkte die Stimme und beugte sich vor. »Es hilft vielleicht, sich das hier als einen Streit ums Sorgerecht vorzustellen, aber mit ein paar sehr sonderbaren Regeln. Wir müssen herausfinden, ob ihr zu uns gehört – oder zur Familie eures Vaters.«
    Vater . Das Wort explodierte wie ein Feuerwerkskörper in Eliots Verstand. Sein Vater war schon lange tot, aber es gab diesen anderen Zweig seiner Familie, den er nie getroffen hatte. Waren diese Leute so seltsam wie seine Verwandten mütterlicherseits? Wollten auch sie ihn und Fiona haben?
    Er erinnerte sich an das, was Onkel Henry gesagt hatte: Die beiden Familien waren wie die Capulets und die Montagues
aus Romeo und Julia – zwei adlige Familien, die einander seit Generationen bekriegten.
    Waren seine Eltern wirklich bei einem Schiffsunglück ums Leben gekommen? Oder hatten sie sich wie Romeo und Julia vergiftet und waren in den Armen des jeweils anderen gestorben? Oder waren sie vielleicht von diesen beiden Familien vergiftet worden ?
    »Niemand hat bei dem Treffen etwas über unseren Vater gesagt«, sagte Eliot. »Ist seine Familie so schlimm?«
    Er wollte eigentlich fragen: »Genauso schlimm wie diese Familie?«, überlegte es sich aber anders.
    Henry lehnte sich in seinen Sitz zurück, und er und Großmutter tauschten einen Blick, der wirkte wie einer dieser Blicke, die auch Eliot und Fiona hätten tauschen können – ein Strom unausgesprochener Informationen, der dank einer erhobenen Augenbraue und eines Kopfschüttelns

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