Gemma
sich das erfrischende Nass ins Gesicht zu spritzen. Fasziniert
beobachtete Gemma das fließende Spiel seiner geschmeidigen Muskeln unter der
glatten, gebräunten Haut, als er sich aufrichtete und sich mit den Fingern
durchs Haar fuhr. An Bord der Dragonfly hatten die Männer häufig mit
freiem Oberkörper gearbeitet, aber nicht einer von ihnen war mit Bryce zu
vergleichen gewesen. Das hatte sie immer gewusst, aber ihn jetzt so im Licht
der aufgehenden Sonne gebadet zu sehen, raubte ihr schier den Atem. So hatte
sie sich die griechischen Götter vorgestellt, wenn sie ihre Beschreibungen in
ihren Büchern gelesen hatte. Genau so mussten sie ausgesehen haben.
Gemmas Herz schwoll vor Stolz und Freude, dass er ihr Ehemann war,
aber gleichzeitig verspürte sie eine tiefe Traurigkeit, dass sie nie wieder
diese innige Vertrautheit ihr Eigen nennen würden, die sie nur für so kurze
Zeit geteilt hatten.
Bryce wandte sich um. Sein Blick traf Gemma, die unbeweglich mit
hochgezogenen Beinen in ihrem Sessel saß und ihn
ansah. Seine Augen hielten sie gefangen, als er langsam und völlig
unbekümmert in seiner Nacktheit auf sie zukam. Sein schlanker, muskulöser
Körper bewegte sich mit raubtierhafter
Grazie und Anmut, und Gemmas Augen glitten bewundernd über ihn, saugten
jedes Detail in sich auf. Die breiten Schultern, die behaarte Brust, der
flache Bauch und die schmalen Hüften. Ihr Blick streifte die lange, gezackte
Narbe an seinem Oberschenkel, bevor sie ihre Augen wieder zu seinem Gesicht
hob. Er hatte sich noch nicht rasiert und sein schulterlanges Haar umspielte
seine Züge. Bryce' graue Augen schienen im Schein der Morgensonne zu glühen,
als er so dicht vor ihr stehen blieb, dass sie die Hitze, die sein Körper
ausstrahlte, fühlen konnte. Sein warmer Geruch, vermischt mit dem Duft der
Seife, die er benutzt hatte, umfing sie.
Wortlos umfasste Bryce Gemmas Schultern und zog sie zu sich empor.
Er wandte den Blick nicht von ihrem Gesicht ab, als er ihr den leichten Umhang
von den Schultern streifte, bereit sie loszulassen beim kleinsten Anzeichen
dafür, dass sie ihn zurückweisen würde.
Er fand keines.
Mit dem Handrücken strich er über Gemmas Brüste, jetzt kaum
verhüllt von ihrem dünnen Nachtgewand. In der morgendlichen Kühle hatten ihre
Nippel sich aufgerichtet, und Bryce fühlte, wie seine Kehle eng wurde.
Sie war so schön. So begehrenswert – und sie war sein.
Viel zu lange schon hatte er nur von ihr geträumt, davon, wie es
zwischen ihnen gewesen war. Er konnte es kaum glauben, dass sie nun – endlich
– in Fleisch und Blut vor ihm stand. Für einen Augenblick befürchtete er, dass
sie wieder nur ein Traum war, der sich auflöste, sobald das Sonnenlicht sie
traf oder er versuchte, sie mit seinen Händen zu berühren, aber sie war kein
Traum. Ihre Schultern fühlten sich wirklich an – kühl und zart – unter seinen
Händen, und als sie ihre Arme hob und um seinen Nacken legte, glaubte Bryce zu
vergehen. Warm und begehrlich drängte sie sich an ihn. Seine Männlichkeit
presste sich hart und heiß gegen ihren Bauch, und Bryce biss die Zähne
zusammen, um seinem ungezügelten Verlangen nicht hier und jetzt nachzugeben.
Noch immer hatten sie kein Wort gesprochen, aber als Bryce das Schweigen
brechen wollte, legte ihm Gemma sanft einen Finger auf die Lippen und
schüttelte stumm den Kopf. Dieser Augenblick gehörte ihnen, nur ihnen beiden
allein, und sie wollte ihn nicht mit Worten zerstören, die einer von ihnen
unbedacht äußern mochte. Im Moment wollte sie nur fühlen, spüren, wie Bryce'
Körper sich an den ihren drängte, sie erregte. Für einen Augenblick nur wollte
sie wieder eins sein mit dem Mann, den sie so sehr liebte, dass ihr Herz sich
leer anfühlte ohne ihn.
Gemma fühlte, wie Bryce ihr ungeduldig ihr
Nachthemd bis über die Hüften emporschob. Seine Arme umfassten sie fester und
hoben sie an, und Gemma schlang ihre Schenkel voller Erwartung fest um seine
Hüften. Sie stöhnte auf, als sein glühender Schaft sie dort berührte, wo sie
ihn heiß und feucht begehrte, aber anstatt tief in sie einzudringen, trug Bryce
sie mit schnellen Schritten hinüber zum Bett. Verlangend krallte Gemma ihre
Fingernägel in seinen Rücken und presste ihre Lippen auf seinen Mund. Begierig
hießen ihre Zungen einander willkommen, als könnten auch sie die quälende
Trennung keine Sekunde länger ertragen.
Gemmas geschmeidiger Körper bog sich Bryce
entgegen, als er sie niederlegte und ohne Umschweife tief
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