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Gemma

Gemma

Titel: Gemma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Last
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Erleichterung war das Bett nicht nur frei, sondern auch frisch
bezogen. Die Laken dufteten angenehm nach frischem Gra und Sonnenschein, und
Gemma fragte sich, ob Sir Ranleigh noch weitere Gäste erwartete. Bestimmt würde
er nichts dagegen haben, wenn sie für eine Nacht in dieses Zimmer aus wich.
Welcher Gast sollte sich schon in dieser sturmgebeutelten Nacht auf den Weg
nach Kenmore Manor machen?
    Der Reiter, der wenig später tropfnass und durchgefroren Kenmore
erreichte, brachte sein Pferd selbst in den Stall. Niemand empfing ihn, aber er
hatte auch nichts anderes erwartet. Sein
Pferd, ein knochiger Mietgaul, schnaubte behaglich, als er es trockenrieb und
ihm dann eine großzügige Portion Hafer abmaß. Der späte Ankömmling betrat das
Haus durch die Küche und fand seinen Weg mit traumwandlerischer Sicherheit im
Dunkeln die Treppe hinauf bis in seine Gemächer. Wenigstens sein Bett war
vorbereitet, so wie er es befohlen hatte, und auf dem Schreibtisch stand eine
Karaffe, wohlgefüllt mit altem Single Malt Scotch. Er schenkte sich ein Glas
ein und nahm einen langen Schluck, der ihn von innen wärmte und den Geschmack
des Rums vertrieb, der noch vor wenigen Stunden mehr als reichlich geflossen
war, als er mit seinen Männern in der Hafenkneipe den erfolgreichen Abschluss
ihrer Reise gefeiert hatte. Mit einem weiteren langen Zug leerte er das Glas.
Schnell legte er die nassen Kleider ab, rieb sich mit einem weichen Handtuch
trocken und schlüpfte nackt, wie Gott ihn geschaffen hatte, unter die Laken.
    Das Erste,
dessen Bryce Campbell am Morgen gewahr wurde, war das sanft gerundete
Hinterteil, das sich warm und verführerisch an seine Lenden drängte. Seine
Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. Also war er der drallen Schankmaid in
der Taverne doch in ihre Kammer gefolgt, in die sie ihn den ganzen Abend über
mit ihren heißen Blicken eingeladen hatte. Er schloss seine Arme fester um
ihren schlanken Körper und zog sie an sich. Seine Finger umspannten die zarte
Fülle einer Brust und begannen, sie zärtlich zu massieren. Der Nippel richtete
sich auf, als wollte er ein sengendes Loch in seine Hand brennen. Bryce
stöhnte. Blut strömte pulsierend in seine Männlichkeit und presste sie der
Länge nach an das weiche, weibliche Fleisch in seinen Armen. Er bedauerte es,
dass er anscheinend zu betrunken gewesen war, um sich an das Liebesspiel in der
Nacht zu erinnern, aber was hinderte ihn daran, diesen verlockenden Körper
noch einmal im hellen Licht des Tages zu genießen?
    Er konnte auch später noch nach Kenmore Manor aufbrechen ...
Bryce' Hand hielt in seinen genüsslichen Erkundigungen inne. Irgendetwas an
diesem Bild stimmte nicht.
    Undeutlich erinnerte er sich an schlammige Straßen und
sturmdurchtoste Dunkelheit. War er nicht völlig durchnässt gewesen und
durchgefroren bis auf die Knochen?
    Ein Klappern an der Tür ließ ihn zusammenfahren. Kampfbereit
schnellte er sich hoch und erblickte das Zimmermädchen im gleichen Moment wie
sie ihn. Ihre Augen wurden kugelrund, als sie der nackten Gestalt im Bett
ansichtig wurde, und mit einem entsetzten Kreischen ließ sie den Wasserkrug
fallen und stürzte aus der Tür.
    Was zum Teufel ... dachte Bryce und stützte seinen pochenden
Schädel in beide Hände. Verdammt, er hatte doch ausgiebiger gefeiert als
beabsichtigt, bevor er sich endlich auf den Weg nach Kenmore Manor gemacht
hatte. Sein blutunterlaufener Blick streifte durchs Zimmer – sein Schlafzimmer
– und blieb schließlich an der Gestalt neben sich hängen, die verzweifelt und
mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen das Laken an ihre Brust presste.
Sein schmerzender Kopf versuchte, sie
irgendwo einzuordnen, aber er war sich ziemlich sicher, dass er sie nie zuvor
in seinem Leben gesehen hatte. Also was zur Hölle machte sie in seinem Bett?
    Mit einem Stöhnen sank Bryce zurück auf die Matratze, einen Arm
über die Augen gelegt, um seinen hämmernden Schädel vor dem grellen
Sonnenlicht, das durch die hohen Fenster hereinströmte, zu schützen.
    Entsetzt starrte Gemma den hochgewachsenen
Fremden an, der in unbekümmerter Nacktheit neben ihr auf dem Bett lag, nur
äußerst dürftig von einem Teil des Lakens über seinen Hüften verhüllt. Sein
muskulöser Oberkörper war gebräunt, als würde er viel Zeit im Freien
verbringen, und von zahlreichen kleinen und auch größeren Narben übersäht.
Dunkles Haar spross auf seiner Brust.
    Gemmas Blick zuckte hinauf zu seinem Gesicht. Eine gezackte
Narbe, heller

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