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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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hat einen Umschlag in den Briefkasten geworfen. Ich wollte mich schon abwenden, da … da …“
    Megan wartete und streichelte Kristys Haar.
    „Er drehte sich um und starrte auf mein Fenster, als wüsste er, dass ich hinter der Gardine stehe. Der Typ sah vollkommen anders aus als Bradly Hurst. Er hatte eine Halbglatze, einen Bauch. Aber ich weiß, dass er es war. Diese Augen, der Ausdruck. Ich werde niemals vergessen, wie sein Blick auf meiner Haut brennt. Er war es!“
    Megan schluckte, brauchte eine Weile, um die Informationen zu verdauen. Wie sollte Hurst sie gefunden haben? Ihr wollte keine Erklärung einfallen, aber sie glaubte Kristy aufs Wort. Sie mussten hier weg und zwar schnell. Nicht eine Minute würde sie Kristy allein lassen können und dankte im Stillen Gott, dass Elbi an ihrer Seite gewesen war, während sie auf Megan gewartet hatten. Sie stellte sich vor, welche Ängste ihre Schwester durchgemacht haben musste.
    „Maus, Liebes.“ Sie sammelte all ihre Überzeugungskraft und sprach ihren ersten Gedanken aus. „Ich werde dich zum Flughafen bringen und in den nächsten Flieger nach Denver setzen.“
    Kristy erwiderte ihren Blick ausdruckslos. „Nicht fliegen“, flüsterte sie.
    „Es geht nicht anders, Maus. Du musst. Ich weiß, dass du es schaffst.“
    Kristy schüttelte ohne Unterlass den Kopf. „Ich kann nicht.“ Ihre Stimme war nicht mehr als ein ersticktes Wispern. „Mom. Dad.“
    Konnte sie ihr das wirklich antun? Verdammt, sie brauchte Zeit. Kristy benötigte Schutz und professionelle Hilfe und gleichzeitig die Nähe zu ihr als einzigem Menschen, der ihr Kraft und Vertrauen geben konnte. Der Plan war zum Scheitern verurteilt. Sie durfte sie nicht wegschicken, sie konnte sie aber auch nicht allein lassen. Und sie durften auf keinen Fall hierbleiben. Was sollte sie nur tun? Was? Was?
    Kristy klammerte sich an ihr fest, als sie aufstand, um im Zimmer auf und ab zu gehen. „Bitte Megan, ich …“
    Sie sackte auf das Bett. „Ist gut, Maus. Ich bleibe bei dir und schicke dich nicht fort. Aber wir müssen mit Dix reden.“ Das war der einzige Weg. Sie glaubte nicht, dass er ihr keinen Glauben schenken würde, nicht, nachdem er ihr gesagt hatte, dass er sie liebte. Sie würden gemeinsam einen Weg finden. Wenn sie an ihn dachte, verblasste sogar die Angst vor Bradly Hurst, wenn auch nur ein winziges bisschen. „Er wird uns helfen, Liebes. Komm.“
    „Megan?“ Kristy hielt sie an der Hand zurück. „Warte.“
    Sie strich dem leichenblassen Mädchen das verschwitzte Haar aus der Stirn. „Ich vertraue Dix. Wir müssen mit ihm reden.“
    „Das ist es nicht.“
    „Sondern?“
    Kristy senkte den Kopf. Sie flüsterte etwas.
    „Maus, ich habe dich nicht verstanden.“
    „Es ist alles meine Schuld.“
    „Mach dich nicht verrückt.“ Eisige Kälte schien sich breitzumachen und selbst die Sonnenstrahlen zogen sich aus dem Raum zurück.
    „Ich habe mit Maya telefoniert.“
    Megan wurde schwarz vor Augen.

    Dix schob die Haustür auf und hörte ein schleifendes Geräusch. Hinter der Tür fand er einen braunen Umschlag, der durch den Briefschlitz eingeworfen worden sein musste. Er wendete ihn in den Händen. Kein Absender, kein Empfänger.
    Im Vorbeigehen warf er ihn auf den Küchentisch. Er öffnete ein paar Holzläden und Fenster, um den Sommer ins Haus zu lassen. Das helle Licht passte zu seiner Laune, die warme Luft zu den Schmetterlingen im Bauch.
    Megan würde bestimmt nicht lange bei Kristy bleiben. Sie hatte zu ernst geklungen, als sie sagte, dass sie mit ihm über etwasreden wolle. Er wusste, dass der Zeitpunkt gekommen war, dass sie ihr Geheimnis preisgab. Was immer es sein würde, er sprudelte über vor Überzeugung, dass er die Last mit ihr teilen konnte.
    Er ging ins Bad und brauste sich den Oberkörper ab. Das Wasser kühlte sein überhitztes Gemüt. Kaum hatte er sich abgetrocknet und dachte an Megans Worte, brach ihm schon wieder der Schweiß aus.
    Ich liebe dich
. Niemals zuvor hatte er das von einer Frau hören wollen und erst recht hatte er es einer ins Ohr geflüstert, geschweige denn in irgendeiner anderen Form kundgetan. Dieses Erlebnis brannte sich wie glühendes Eisen in sein Innerstes, setzte ihm einen Stempel auf, der wehtat und den er doch nie wieder missen wollte. Er spürte zum ersten Mal den Schmerz, wie es sich anfühlen könnte, jemanden zu verlieren. Wenn Megan sich jemals von ihm abwenden würde, wäre es, als risse sie ein Stück seiner Seele mit sich.
    Dix

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