G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
steht leibhaftig vor ihm. Er betrachtet den Leberfleck an ihrem Oberschenkel, der genau an der richtigen Stelle sitzt.
Es ist noch keine neun, da verlässt er als Mr. Fleming an „Megans“ Seite die Halle. Mikayla hat genickt, als er ihr versprochen hat, sie später abzuholen. Sie hat nicht einmal geweint.
In der Nähe von Megans Haus parkt er am Straßenrand. Von Weitem sieht er den Dodge noch vor der Garage stehen, die zerstochenen Reifen sind bislang niemandem aufgefallen. Es ist noch zu früh. Er steigt mit Tasha um in einen parkenden Lieferwagen, den er in der Nacht bereitgestellt hat. Hier sieht sie niemand und er kann in aller Ruhe abwarten, bis Megan und ihr Typ das Haus verlassen werden.
Endlich ist es so weit. Die Nachbarin hat aufgeregt Sturm geklingelt. Die Cops, die kurze Zeit später auftauchen, verschwinden nach wenigen Minuten wieder. Ein Abschleppwagen holt den Dodge und Megan und Dix folgen ihm in seiner Schrottkarre.
Das Haus ist leer, der Weg frei. Er glaubt nicht, dass Kristy hinübergehen wird, während Megan nicht zu Hause ist. Sie hat sich nur kurz blicken lassen und ist wieder in ihrem Zimmer über der Garage verschwunden.
Als der Lärm des Auspuffs nur noch leise durch die Straße brummt, steigen sie aus. Er wählt einen Weg, der ihn von hinten an das Haus heranführt. Ein schwarzer Taugenichts hat ihn darauf gebracht. Der Junge schleicht durch die Gärten, huscht durch Hecken und versteckte Lücken, ohne dass er jemandem auffällt. Bradly nutzt dieselben Wege und steht kurz darauf auf der rückwärtigen Terrasse.
„Danke, dass du die Sache mit Mrs. Fleming bei den Cops nicht erwähnt hast.“ Megan legte ihre Hand auf Dix’ Knie.
Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Keine Ursache. Es hätte nur zu noch mehr Ärger geführt, obwohl ich sicher bin, dass sie es gewesen ist.“
„Was soll ich nur tun?“
„Wir müssen herausfinden, wer wirklich an der Seite ihres Mannes gesehen worden ist. Ich werde später Mr. Fleming einen Besuch abstatten.“
„Und du glaubst, er wird das so einfach zugeben?“
„Wohl eher nicht, aber ich werde ihn schon zum Reden bringen, glaub mir.“
„Und wenn es eine Intrige ist und er behauptet, dass ich …“ Sie schaffte es nicht, die ungeheuerliche Beschuldigung in Worte zu fassen. Warum drohte ihr neues Leben auseinanderzubrechen? Womit hatte sie das verdient? Sie rieb die Hände an ihrer Jeans und fuhr sich über den Magen.
„Es gibt keinen Grund, warum er etwas gegen dich haben sollte, oder Megan?“
Klang Dix’ Stimme nicht, als zweifelte er an ihr? Wenn er ihre Lügen kennen würde, hätte er wohl allen Grund dazu. „Nein, ich wüsste nicht, warum.“
Dix parkte auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Werkstatt. Der Fahrer des Abschleppwagens lud schon den Dodge ab.
„Ich lasse dich hier raus und fahre gleich weiter.“
„Willst du jetzt sofort zu den Flemings?“
„Ja.“
Heiße und kalte Schauder liefen ihren Rücken hinab. Was, wenn dieser Fleming seine Lügen aufrecht erhalten würde? Würde Dix die Geschichte dann vielleicht doch glauben? Sie wollte erst mit ihm reden. Danach wäre es ihr recht, wenn er versuchte, der Wahrheit auf den Grund zu spüren.
„Dix, ich muss dir etwas sagen.“ Sein Blick traf sie ins Mark. „Es hat nichts mit dieser Sache zu tun und auch nicht mit etwas Ähnlichem“, versicherte sie hastig, denn sie glaubte, in seinem Ausdruck einen leisen Zweifel aufblitzen zu sehen.
Sie nahm seine Hände. Seine Wärme floss in ihren Körper und nahm ihr die Befangenheit. Sie musste es einfach loswerden, es gab kaum etwas, das ihr jemals genauso wichtig war. Megan versank in seinen himmelblauen Iriden.
„Ich liebe dich.“ Ihre Stimme klang erstickt. Sie wagte kaum zu atmen, erstarrte in ihrer Haltung und beobachtete jedes Zucken in seinem Gesicht, sog es auf wie ausgedörrte Erde einen Wassertropfen. Sie sah die Freude um seine Mundwinkel tanzen, den Glanz in seinen Pupillen. Er riss sie beinahe an sich und küsste sie. Zuerst sanft und zaghaft, doch als sie ihm die Zunge entgegenschob, explodierte eine Granate zwischen ihnen und sie pressten sich aneinander, hielten sich, als müssten sie verhindern, dass ein Hurrikan ihre Körper auseinanderriss. Ihre Zungen umkreisten sich mit heftigem Drängen, glühendes Verlangen schnürte ihr die Kehle zu.
Megan schnappte nach Luft und als sie sein heiseres „Ich liebe dich noch viel mehr, Megan Dixon“ an ihrem Ohr hörte, brach sie wieder in Tränen
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