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G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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an den Apparat rufen?“
    „Geht grad nicht. Wie läuft’s da draußen?“
    „Hättest deine Krallen nicht zu wetzen brauchen für diesen Job, höchstens das Schnurren üben.“
    „Sind die Weiber es wert?“
    „Habt ihr etwas von Megan gehört?“
    „Du solltest warten, bis Max kommt und ihn fragen.“
    Eisige Kälte kroch unter Dix’ Haut. Was war da im Busch? Simba antwortete in der Regel niemals ausweichend. Er hatte es jedenfalls noch nie erlebt, dass er davor zurückschreckte, jemandem auch unangenehme Tatsachen zu übermitteln.
    „Du bist mein Freund, Simba. Was ist los?“
    „Ich weiß nichts Genaues, Mann.“
    „Dann spuck aus, was du weißt.“
    „Nur, dass Max draußen mit zwei Cops redet, die nach Kristy suchen.“
    Verdammt! Was hatte das jetzt zu bedeuten? „Haben sie auch nach Megan gefragt?“
    „Nein.“
    „Spann mich nicht auf die Folter, Simba. Ich spüre, dass du mir etwas verheimlichst.“
    „Also gut, Dix. Ich werde jetzt auflegen und Max ruft dich gleich zurück, okay? Du weißt, dass er es nicht mag, wenn man ihm vorgreift und er hat darum gebeten, selbst mit dir zu sprechen. Ich kann dir nichts sagen.“
    „Simba, warte …“ Er starrte fassungslos auf das Telefon.
    Jeder Atemzug geriet zu einer Qual. Hatte Megan einen Unfall gehabt und lag schwer verletzt im Krankenhaus? War sie bei dem Versuch, ihm hinterherzueilen verunglückt? Es musste etwas Schreckliches passiert sein, warum sollte Simba ihn sonst derart abfertigen. Bastard. Und so was nannte sich Freund. Er würde Max die Meinung sagen, auch noch die Anweisung zu erteilen, dass man ihn hinhielt.
    „Max?“ Er brüllte den Namen viel zu laut in den Apparat, das Wort schallte durch die Nacht und fand an fernenKlippen ein Echo.
    „Hallo Dix.“ Max’ Bass klang sonor und eindringlich und brachte sofort alle Alarmglocken zum Schrillen, die nicht bereits die gespenstische Hilflosigkeit seiner Gedanken durchschnitten.
    „Megan …“
    „Du wirst mir jetzt ruhig zuhören, Dix und nicht ausrasten, hast du verstanden?“
    „Was ist passiert? Ist Megan verletzt?“
    „Dixon! Hast du mich verstanden?“
    „Ja, Sir!“
    „Die Polizei sucht nach Kristy. Megan ist verhaftet worden.“
    Er kippte auf dem Kamel nach hinten. „Wann? Warum?“
    „Am Donnerstag. Sie soll wegen Mord an Darrel Hayes angeklagt werden.“
    „Donnerstag?“ Er brüllte in den Hörer. „Warum hast du mich nicht sofort informiert?“
    „Ruhig, Dix! Ich habe es eben erst erfahren. Die Polizei hatte übers Wochenende eine Nachrichtensperre verhängt, um Unruhen unter den Schwarzen zu vermeiden. Man hat Ausschreitungen befürchtet, weil von Freitag bis Sonntag einige genehmigte Demonstrationen aus anderen Gründen stattgefunden haben. Selbst die Eltern des Opfers wurden bis zum Ende der Protestmärsche zu Stillschweigen verdonnert.“
    Nur eine einzige Frage hämmerte in seinem Schädel. „Wie geht es Megan?“
    „Ich weiß es noch nicht. Ich bin auf dem Weg zu ihr, wollte aber erst kurz mit dir reden.“
    „Was …“
    „Ich melde mich in ein paar Stunden, Junge. Behalt einen kühlen Kopf und tu nichts Unüberlegtes. Ich erwarte, dass du deine Arbeit verrichtest und jederzeit erreichbar bist, ist das klar?“
    Dix antwortete nicht, wäre am liebsten auf der Stelle aufgesprungen und mit dem Kamel in die Stadt zurückgaloppiert, aber ihm war klar, dass er in der Nacht nichts unternehmen konnte. Er musste das Morgengrauen abwarten.
    „Ich werde am Morgen …“
    „Wirst du nicht, verdammt noch mal! Du bleibst, wo du bist, bis ich mich wieder melde.“ Max legte grußlos auf.
    Wie betäubt glitt Dix vom Sattel und stolperte in die Nacht. Etwas hielt ihn fest und er riss sich los. Er konnte nicht klar denken, seine Gedanken schrien immerzu nur ihren Namen. Sein Körper wollte ihm nicht mehr gehorchen und er fiel in den Sand, grub die Hände hinein und boxte auf den Boden ein.
    Stimmen erklangen um ihn herum, aber er blendete sie aus, wollte sie nicht hören. Eine Mordanklage. Sein Verstand verarbeitete die Unfassbarkeit dieser Aussage nicht. Niemals, niemals hätte er Megan allein lassen dürfen.
    Er rollte sich auf den Rücken und starrte blicklos in den Himmel. Was immer sie getan haben mochte, sie konnte keine Mörderin sein. In rasender Geschwindigkeit blitzten Bilder an seinem inneren Auge vorbei. Die Hilflosigkeit, die er für einen Moment in ihrem Blick gesehen hatte, als sie ihm diesen verrückten Deal vorschlug. Er hätte allein auf seine

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