G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
hat. Wir werden versuchen, herauszufinden, warum er Ihnen diese SMS geschickt hat.“
Sie sackte in sich zusammen und schluchzte wieder und wieder: „Sie ist nicht von ihm“, bis man sie rechts und links an den Armen hochzog und sie in den Wagen brachte, der sie in das Gefängnis zurückfuhr.
Montag, 22. August, Los Angeles, 08:00 – 22:00 Uhr
B radly steigt aus dem Linienbus aus. Nicht zu eilig und nicht zu langsam läuft er den Bürgersteig entlang. Er geht erneut die Punkte durch, die er erledigt hat. Das Motelzimmer ist gesäubert und von allen Spuren befreit, ebenso wie der Leihwagen, den er ordnungsgemäß an den Vermieter zurückgegeben hat, nachdem er die Schließvorrichtung der Beifahrertür wieder instand gesetzt hat. Wenn man den gestohlenen Lieferwagen findet, wird man ebenfalls keine verdächtigen Hinweise finden. Mikayla und die Nutte Tasha warten in der Fabrikhalle, wobei Tasha mittlerweile klar geworden sein muss, dass ihre Rolle keine Relevanz mehr besitzt. Sie ist gefesselt und geknebelt wie die Maskenbildnerin.
Er hat nichts vergessen. Das Wochenende hat er akribisch mit den Vorbereitungen und der weiteren Planung verbracht. Alles ist gelaufen, wie er es sich vorgestellt hat. Cindy hält sich noch immer im Krankenhaus auf. Jamie ist verhaftet worden und sitzt in Untersuchungshaft. Sie kann ihm nicht mehr in die Quere kommen. Sein Blick gleitet umher auf der Suche nach einem bestimmten Straßenschild. Da ist es. Er überquert die Straße. Die Gegend hier ist ruhig, kaum Verkehr. Gehobene, ruhige Wohnlage, würde ein Makler sagen. Zielstrebig geht er auf die Villa zu. Nicht stocken, nicht suchend umherschauen, das könnte zufällig aus ihren Häusern blickende Nachbarn aufmerksam machen. Ein Mann, der gezielten Schrittes seines Weges geht, fällt viel weniger auf.
Er weiß, dass die gute Frau Doktor bereits aus dem Haus ist. Sie bringt die Kinder zur Schule. In Wahrheit ist sie gar keine Ärztin, aber sie lässt sich gern als Frau Doktor ansprechen. Zu viel Klatsch, der überall herumgeistert, wenn man halbwegs prominent ist wie dieser Psychodoktor. Patienten unterhalten sich in Foren im Internet, hier und da berichtet die Lokalpresse und hält ihre Artikel in Archiven online bereit. Das Privatleben der Personen interessiert alle Welt.
Dr. Aldrich wird ein wenig früher zum Dienst aufbrechen und einen kleinen Umweg mit ihm fahren. Frau Doktor wird keinen Verdacht schöpfen, sie kommt ohnehin erst zu Hause an, wenn ihr Gutester auch im Regelfall schon das Haus verlassen hat. Er drückt auf den Klingelknopf und richtet das Skalpell auf die Haustür. Der Doktor lässt ihn willig eintreten. Gescheiter Kerl. Bradly dirigiert ihn durch das Haus, lässt ihn seine Papiere einsammeln und führt ihn durch die Küche in die Garage. Aldrich darf selbst fahren. Er quatscht zu viel, redet blödes Zeug, jammert um seine Frau und die Kinder, bietet ihm Geld. Ein Wedeln mit der Klinge bringt ihn zum Schweigen. Vor dem Rolltor der Fabrikhalle steigen sie gemeinsam aus, öffnen das Tor und steigen auch zusammen wieder ein, damit Aldrich den Wagen hineinfährt. Drinnen fixiert er die Fußgelenke mit Kabelbindern an den Holzbeinen eines Stuhls und bindet Aldrichs Hände auf dem Rücken zusammen. Er klebt ihm Gewebeband über den Mund. Tasha und Mikayla haben natürlich ihre Ankunft bemerkt. Während Mikayla sich ganz still verhält, schluchzt Tasha unter ihrer Maske und rollt sich auf dem Boden herum. Er gibt ihr einen Tritt und sie verstummt.
„Mikayla“, flüstert er, während er ihr das Latex vom Kopf zieht. „Du hast es bald geschafft. Nur noch zwei Mal.“
Den ersten Dienst erweist sie ihm binnen dreißig Minuten und das Ergebnis ist perfekt. Ein Klon ist in der Fabrikhalle entstanden. Er zieht eine weiße Hose, ein weißes T-Shirt und darüber den Arztkittel an.
Im General Hospital betritt er gemessenen Schrittes die Station und geht direkt zu Kristys Zimmer. Die Tür steht halb offen. Er drückt sie auf, starrt auf das leere Bett, das von zwei Schwestern neu bezogen wird. Mit verschnupfter Stimme fragt er nach Kristin Schwarz, zieht ein Taschentuch aus der Hose und schnäuzt sich.
„Ms. Schwarz hat darauf bestanden, auf eigene Verantwortung entlassen zu werden“, teilt die Blonde mit.
„Wann?“
„Oh, erst vor wenigen Minuten. Sie hat sich ein Taxi rufen lassen.“
Er nickt den Schwestern zu und verlässt den Raum, eilt über den Korridor und betritt neben den Aufzügen das Treppenhaus. Er
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