Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer

Titel: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
Vom Netzwerk:
entschuldigen Sie die Störung. Mein Name ist Bradly Hurst und ich bin Anwalt.“
    Die Züge der Frau nehmen einen Hab-Acht-Ausdruck an.
    „Nein, keine Sorge, ich bin aus rein privatem Anlass hier. Ich wollte nur nicht, dass sie denken, ich sei ein Vertreter und wolle Ihnen etwas verkaufen.“ Er lächelt und es zeigt Wirkung. Ein tiefes Gefühl der Befriedigung zieht durch seinen Geist. Er hat sein Charisma nicht verloren, beeindruckt Wildfremde wie früher die Zeugen bei Gericht. Sein gutes Aussehen wirkt wie Magie und sein Auftreten flößt Vertrauen ein. Hatte er einen Zeugen erst einmal am Wickel, war manch einem ein Geheimnis so einfach aus der Nase zu ziehen wie ein Popel. Rückten sie nicht mit der Sprache heraus, änderte er unerwartet die Taktik und setzte sie unter Druck, sodass ein weiterer Großteil zusammenbrach und redete wie ein Wasserfall. Nur einen winzigen Teil der Zeugen musste er länger bearbeiten, doch bislang hat er jeden geknackt. Ihm ist sogar einmal das Gerücht zu Ohren gekommen, dass man ihn in Kollegenkreisen den „Nussknacker“ nennt. In der Tat, es gibt keine Nuss, die zu hart für ihn ist.
    Bradly zieht eine Schachtel Pralinen hinter dem Rücken hervor. Erstklassige Qualität – darin kennt er sich aus. Er reicht sie der Frau und saugt mit Genugtuung ihren verwunderten Blick auf, ehe er Verlegenheit in seinen Ausdruck legt und betreten nach unten schaut. „Mein Anliegen ist mir etwas peinlich.“
    Ein verlegener Mr. Sonnyboy. Die meisten Frauen reagieren darauf, so auch Mrs. White.
    „Was kann ich für Sie tun, Mr. Hurst?“
    Den Augenaufschlag hat er lange und oft vor dem Spiegel geübt, um seinen Eindruck auf Zeuginnen zu proben und zu vervollkommnen. An Mrs. Whites freundlicher Miene stellt er fest, dass er auch dieses Mal die Wirkung nicht verfehlt. Das Misstrauen Fremden gegenüber schwindet wie ein Eiswürfelchen im prallen Sonnenschein.
    „Wissen Sie, Sie sind mir leider zuvorgekommen und ich gratuliere Ihnen zum Erwerb dieses Hauses.“ Er tritt einen Schritt zurück und lässt einen bewundernden Blick über die Fassade gleiten. „Ich hätte Ms. McForest gleich ein höheres Angebot machen sollen, aber Sie wissen ja, wie das ist … heutzutage muss man seine Kröten zusammenhalten. Wie schnell gerät man sonst in eine prekäre Lage.“ Er baut auf ihre Jovialität und wieder funktioniert sein Plan, denn Mrs. White nickt bestätigend.
    „Ich hätte die Räume ein wenig umgestaltet und einen Wintergarten angebaut. Ganz im europäischen Stil, den dieses Haus repräsentiert. Wirklich sehr außergewöhnlich und imposant. Aber ich bin überzeugt, Sie haben noch viel bessere Ideen in die Tat umgesetzt. Man muss ein Haus lieben, wenn man es kauft.“
    Jetzt muss der Augenblick kommen, in dem sie ihn auf eine Tasse Kaffee einlädt und ihm stolz die Räumlichkeiten präsentiert. Eine gelangweilte Hausfrau, die eine willkommene Gelegenheit beim Schopfe packt, ihrem eintönigen Dasein etwas Farbe zu verleihen. Mrs. White verschränkt die Arme vor der Brust. Verflucht, das ist kein gutes Zeichen. Gar nicht gut.
    „Kommen Sie bitte zur Sache, Mr. Hurst. Ich weiß immer noch nicht, warum sie hier sind.“ Sie wirft einen demonstrativenBlick auf ihre Armbanduhr.
    „Verzeihen Sie, Sie haben es eilig.“ Wieder versucht er es mit einer Maske von Charme. „Ich hatte gehofft, mich mit einem letzten Blick von meinem Traumhaus zu verabschieden und vielleicht Ms. McForests neue Anschrift erfahren zu können, um auch ihr mein Bedauern auszusprechen, dass ich den Zuschlag nicht bekommen habe. Sie können mir nicht eventuell ihre Adresse sagen?“
    Mrs. White schüttelt den Kopf. „Es tut mir leid. Wir haben Ms. McForest nie kennengelernt. Der Verkauf wurde allein über Lopez & Hill abgewickelt.“ Sie weicht ins Hausinnere zurück und schiebt die Tür halb zu. „Bitte entschuldigen Sie, Mr. Hurst, aber ich kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen und muss jetzt … ähm, stehe etwas unter Zeitdruck.“
    „Schade, aber kein Problem, Mrs. White.“ Bradly wendet sich zum Gehen. „Ich wünsche Ihnen alles Gute.“
    Wortlos schließt Mrs. White die Tür. Ihm fällt es trotz der Angst vor Schmerzen schwer, sich ein Grinsen zu verkneifen. Gut, dass sie durch den Spion nur auf seinen Rücken starren kann. Auch wenn er sich erhofft hat, noch ein paar mehr Informationen aus der Kuh herauszukitzeln, Mrs. White hat ihm mehr geholfen, als sie ahnt.
    Der Name des Maklerbüros ist ein greifbarer

Weitere Kostenlose Bücher