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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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töd­lich wir­ken­den Tem­pe­ra­tu­ren er­zeu­gen.
    Große Land­stri­che wür­den da­von be­trof­fen wer­den.
    Das war nur der An­fang vom En­de, denn wir wuß­ten, daß sich Ka­ta­stro­phen die­ser Art häu­fen wür­den! Wenn die De­ne­ber end­gül­tig zum Groß­an­griff auf die Mond­fes­tung an­setz­ten, wür­den vie­le mar­sia­ni­sche und de­ne­bi­sche Raum­schif­fe in die Erdat­mo­sphä­re stür­zen und dort ex­plo­die­ren.
    Ei­ni­ge Kampf­schif­fe, de­ren noch in­tak­te Hoch­ener­gie-Schutz­schir­me ein Ver­glü­hen in­fol­ge der Rei­bungs­wär­me ver­hin­der­ten, wür­den so­gar in die Erd­ober­flä­che ein­schla­gen und Kra­ter bis zu zwan­zig Ki­lo­me­ter Tie­fe rei­ßen.
    Ei­nes da­von wür­de nach dem Ein­schlag ato­mar rea­gie­ren und den Un­ter­gang des Erd­teils At­lan­tis aus­lö­sen. Auch wir ahn­ten nicht, wel­cher un­glück­li­che Schiffs­kom­man­dant mit­samt sei­nem Kampfrau­mer gleich ei­nem Ko­me­ten in die Erd­krus­te hin­ein­ra­sen wür­de. Wir wuß­ten aber sehr gut, daß wir bis zu die­sem Zeit­punkt ver­schwun­den sein muß­ten, denn nur we­nig spä­ter wür­de die Große Flut kom­men und die Kon­ti­nen­te über­spü­len. Dann wür­de die Mensch­heit der At­lan­ti­schen Epo­che bis auf we­ni­ge Über­le­ben­de un­ter­ge­hen.
    Die­se Ka­ta­stro­phe, die bei­na­he zur Ver­nich­tung un­se­rer Welt ge­führt hät­te, war in den Sa­gen und Be­rich­ten al­ler Völ­ker der Jetzt­zeit er­hal­ten. Nie­mand wuß­te, wer die Schre­ckens­nach­richt wei­ter­ge­ge­ben hat­te. Man fand aber über­all Hin­wei­se dar­auf.
    Und wir steck­ten mit­ten drin! Wir er­leb­ten mit die­ser ers­ten Ex­plo­si­on den Be­ginn der mensch­heits­ver­nich­ten­den Er­eig­nis­se.
    Für die Be­wäl­ti­gung un­se­rer Auf­ga­be konn­te es sich vor­teil­haft aus­wir­ken! Jetzt wür­de ga­ran­tiert nie­mand mehr auf uns ach­ten.
    Mir wur­de klar, daß wir in dem ent­ste­hen­den Durch­ein­an­der, das sich hier und dort schon zum Cha­os stei­ger­te, un­auf­fäl­lig un­ter­tau­chen konn­ten. Die­se Un­auf­fäl­lig­kei­ten brauch­ten wir aber, denn sonst wür­de es uns nie ge­lin­gen, an die ge­heim­nis­vol­le Lang­zeit­waf­fe des mar­sia­ni­schen Ober­kom­man­die­ren­den her­an­zu­kom­men.
    Selbst wenn wir sie fan­den und in ih­rer Funk­ti­on be­grif­fen, konn­ten und durf­ten wir sie nicht sicht­bar un­schäd­lich ma­chen. Ein Mann wie Sag­hon hät­te Mög­lich­kei­ten ge­fun­den, noch im letz­ten Au­gen­blick an­de­re Din­ge mit Spät­wir­kung zu in­stal­lie­ren.
    Ich er­trug da­her mit ge­bo­te­ner Ge­las­sen­heit das Don­nern des hei­ßen Or­kans und das wahn­wit­zi­ge Rol­len der ROD­KON-WHU, die nach der ma­te­ri­al­zer­mür­ben­den Über­fahrt schon wie­der durch­ge­beu­telt wur­de.
    Mei­ne sou­ve­rä­ne Hal­tung ging in dem Au­gen­blick ver­lo­ren, als al­le drei Mas­ten von ei­nem feu­er­spei­en­den Phan­tom ab­ra­siert wur­den.
    Das teuf­li­sche Kra­chen war we­ni­ger schlimm als die her­ab­kom­men­den Tei­le der Ta­ke­la­ge. So muß­te es Nel­son­schen Schiffs­be­sat­zun­gen er­gan­gen sein, wenn ih­nen der Geg­ner mit ei­ner vol­len Breit­sei­te Sten­gen und Un­ter­mas­ten zer­fetz­te.
    Das heu­len­de Et­was war ein Ener­gieglei­ter der mar­sia­nisch-at­lan­ti­schen Luft­über­wa­chung ge­we­sen. Er hat­te an­schei­nend nicht schnell ge­nug lan­den kön­nen, war von den Or­kan­wir­beln er­faßt und aus­ge­rech­net ge­gen un­se­re Ta­ke­la­ge ge­schleu­dert wor­den. Viel­leicht hat­ten sich die In­sas­sen so­gar um die so­eben ein­ge­lau­fe­ne ROD­KON-WHU küm­mern wol­len.
    Ich sah in­mit­ten des To­bens, daß der Glei­ter na­he der Ein­fahrt ge­gen die al­ten Fes­tungs­rui­nen ras­te und in blen­den­der Atom­glut ex­plo­dier­te.
    »Die nächs­te Druck­wel­le!« gab Han­ni­bal te­le­pa­thisch durch. »Das ist viel­leicht ein Emp­fang.«
    Ich schrie ihm zu, er sol­le sei­ne un­pas­sen­den Be­mer­kun­gen ge­fäl­ligst für sich be­hal­ten, aber er hör­te mich nicht.
    Un­ser ent­mas­te­tes Schiff wur­de von der Druck­wel­le er­faßt, na­he­zu aus dem

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