Generalprobe Zeitballett
vierunddreißig Segelschiffe, die den Warenumschlag mit dem Erdteil Atlantis besorgten.
Männer seiner Art gab es in der Millionenstadt Whurola viele, aber nur er hatte in engem Kontakt zu der denebisch-atlantischen Spionagezentrale gestanden, die vor zwei Tagen von der Abwehr ausgehoben worden war.
Unwillkürlich schaute ich zum landinneren Ende der großen, sichelförmigen Halbinsel hinüber, die gegenwärtig noch die Stra ße von Gibraltar einengte.
Dort leuchteten die Hochenergieschutzschirme des marsianischen Raumabwehrforts, das von den urweltlichen Einwohnern der Stadt für den höchsten Sitz der Götter gehalten wurde.
Wir wußten es besser! Die Festung gehörte zum Raumverteidigungssystem des Planeten Erde, von den Marsianern Okolar III genannt.
Sie war weiter nichts als ein Bestandteil der planetarischen Bodenabwehr, aber für die vier Millionen Frühzeitmenschen in Whurola bedeuteten die mächtigen Kuppeln aus MA-Metall wesentlich mehr.
Dort herrschte der marsianische Sektorbefehlshaber namens Branaghan, dem der vom Erdteil Atlantis stammende Chef der hiesigen Spionageabwehr, Hedschenin, unterstellt war.
Der Marsianer war viel mehr Wissenschaftler und militärischer Befehlshaber als Geheimdienstmann. Wir hatten in erster Linie mit dem hochgewachsenen, kühlüberlegenden Hedschenin zu rechnen, dessen Aufgabe es nun einmal war, die anscheinend erdweite Spionagetätigkeit der nichtmenschlichen Deneber zu unterbinden.
Weit über uns, im freien Raum, tobten zur Zeit die letzten Schlachten zwischen der marsianischen Heimatflotte und den offensiven Intelligenzwesen aus dem System der Riesensonne Deneb.
Fast hundert Jahre lang hatten sich die beiden galaktischen Großmächte untereinander aufgerieben.
Wir, die mit einer marsianischen Zeitmaschine in die graue Vergangenheit vorgedrungenen Menschen des Jahres 2011 n. Chr. wußten infolge unserer historischen Kenntnisse, daß der Mars diesen Weltraumkrieg auf tragische Weise verlieren würde.
Dem marsianischen Oberbefehlshaber, Admiral Saghon, war das zu diesem Zeitpunkt durchaus noch nicht so klar, obwohl er den Untergang schon erahnte.
Infolgedessen hatte Admiral Saghon eine geheimnisvolle Langzeitwaffe entwickeln, konstruieren und irgendwo installieren lassen, die letztlich doch den Sieg für den Mars sichern sollte.
Allerdings – dieser vom Mars angestrebte Sieg würde zum Untergang der Erde führen und sicherlich dafür sorgen, daß die uns bekannte Menschheit des 21. Jahrhunderts niemals existierte!
All unsere abscheulichen Kriege des 20. Jahrhunderts und auch alle früheren Auseinandersetzungen würden niemals stattgefunden haben, weil es einfach keine Menschheit gab, die solche Pläne jemals ausführen würde.
Wir waren aber inzwischen bereit, alle Unzulänglichkeiten unserer frühen, aber eigenständigen Vergangenheit zu akzeptieren. Wir hatten es gelernt, damit zu leben und versuchten nun, mit der endlich geeinten Menschheit den idealen Status zu erreichen.
Was aus der Menschheit werden würde, wenn 187000 Jahre zuvor eine geheimnisvolle Mars-Waffe in Tätigkeit trat, war völ lig ungewiß. Jedenfalls würden wir nicht in der Art existieren können, wie wir es in der ersten Märzhälfte des Jahres 2011 n. Chr. taten. Das war für unseren Einsatz ausschlaggebend!
Es waren bereits Bedenken lautgeworden. Einige Philosophen hatten die Frage aufgeworfen, ob die Erste Menschheit, also die atlantische Menschheit, nicht besser bedient wäre, wenn der Mars den Krieg gewinnen und den Planeten Erde nach
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