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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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rei­sen.
    Han­ni­bal mach­te dar­über sei­ne Wit­ze, ob­wohl er in­ner­lich eben­so gut wuß­te wie ich, daß Re­ling, ein klu­ger und al­les ris­kie­ren­der Mann, ver­zwei­felt war. Wä­re er es nicht ge­we­sen, hät­te er das Kom­man­do ei­nem Ver­tre­ter über­las­sen, um sich in der Real­zeit um un­se­re Ver­sor­gungs­pro­ble­me zu küm­mern.
    Ki­ny hat­te durch­ge­ge­ben, der bis­her pau­sen­lo­se Nach­schu­bein­satz des mar­sia­ni­schen Zeit­de­for­ma­tors müs­se we­gen er­kenn­bar wer­den­der Er­mü­dung der Ma­schi­nen­an­la­gen ge­dros­selt wer­den.
    Das be­rühr­te mich we­nig, denn ich wuß­te, daß wir al­le Gü­ter in der Ver­gan­gen­heit hat­ten, die wir hier even­tu­ell ge­brau­chen konn­ten. Ent­schei­dend war, daß uns der De­for­ma­tor noch in un­se­re Epo­che zu­rück­brin­gen konn­te.
    Re­lings An­we­sen­heit hat­te so­fort nach un­se­rer Stran­dung ei­ne hek­ti­sche Ak­ti­vi­tät aus­ge­löst. Sei­ne An­wei­sun­gen wa­ren von Ki­ny über­mit­telt wor­den. Wir hat­ten sie per Un­ter­was­ser­funk an das Atom-U-Boot HU­RON wei­ter­ge­ge­ben, in der si­che­ren Ge­wiß­heit, daß man die­se Art des Funk­ver­kehrs nicht or­ten konn­te. Dar­auf wa­ren so­gar die Mar­sia­ner nicht ein­ge­rich­tet.
    Com­man­der Walsh Re­tue war in­fol­ge­des­sen in den Ha­fen ein­ge­lau­fen und hat­te sein Boot dicht vor den Klip­pen in et­wa acht­zig Me­ter Tie­fe auf Grund ge­legt. Un­ser zwei­tes Boot, die ON­TA­RIO un­ter Com­man­der Herb Rit­tin­ger, war mit Nach­schub­gü­tern un­ter­wegs. Sie muß­te in we­ni­gen Stun­den ein­tref­fen und die rest­li­chen GWA-Ein­satz­waf­fen in den vor­ge­se­he­nen Be­reit­stel­lungs­sek­tor brin­gen.
    Um die stän­di­ge Un­ter­was­ser­fun­ke­rei ver­mei­den zu kön­nen, hat­te Re­tue durch sei­ne Froschmän­ner ein Vi­si­phon­ka­bel le­gen las­sen. Es en­de­te im un­ter Was­ser lie­gen­den Heck der ROD­KON-WHU und konn­te von uns je­der­zeit an­ge­zapft wer­den. Im Ge­fah­ren­fall war es leicht ab­werf­bar.
    In­so­weit hat­ten un­se­re Ex­per­ten im Zeit­stütz­punkt Er Rif al­les zu un­se­rer Un­ter­stüt­zung ge­tan.
    Die pas­si­ve Hil­fe­leis­tung ge­sch­ah in der Form von te­le­pa­thisch über­mit­tel­ten Meß­er­geb­nis­sen viel­fäl­ti­ger Art. Seit der Stran­dung wa­ren wir über die Flot­ten­ma­nö­ver im Welt­raum gut in­for­miert. Ad­mi­ral Sag­hon leg­te neu­er­dings kei­nen Wert dar­auf, sei­ne tak­ti­schen An­wei­sun­gen mil­li­ar­den­fach zu ver­schlüs­seln. Die ge­bräuch­li­chen Ko­des kann­ten wir aber durch un­se­re Ent­de­ckun­gen in der Real­zeit, denn dort wa­ren die letz­ten mar­sia­ni­schen Ko­de­schlüs­sel im Rie­sen­rech­ner ZON­TA ge­spei­chert wor­den.
    Wir hat­ten nur noch ein Pro­blem, aber das war das größ­te al­ler Pro­ble­me. Wir muß­ten Sag­hons Lang­zeit­waf­fe fin­den und sie so un­auf­fäl­lig un­schäd­lich ma­chen, daß er sie für funk­ti­ons­tüch­tig hielt. Selbst­ver­ständ­lich durf­te sie nie­mals wirk­sam wer­den.
    Wie das zu rea­li­sie­ren war, wuß­te zur Zeit noch nie­mand. Wir hat­ten ei­ni­ge gu­te An­halts­punk­te, mehr aber nicht. In­fol­ge­des­sen kam es dar­auf an, den Stand­ort der Waf­fe zu er­kun­den und ge­zielt an­zu­grei­fen.
    »Da­zu be­nö­ti­gen so­gar zwei GWA-Te­le­pa­then drei Jah­re«, hat­te Al­li­son er­klärt.
    Er hat­te recht! Nor­ma­ler­wei­se hät­te man da­für sehr viel Zeit ha­ben müs­sen; aber was war bei un­se­rem Ver­zweif­lungs­ein­satz noch nor­mal …
    Im Stütz­punkt Er Rif lie­fen die Au­to­mat­rech­ner Tag und Nacht. Ein Team fä­hi­ger Wis­sen­schaft­ler nahm uns die Hoch­rech­nun­gen ab, die wir oh­ne­hin nicht hät­ten an­stel­len kön­nen. Auf der ROD­KON-WHU hat­ten wir die not­wen­di­gen Groß­rech­ner auf kei­nen Fall in­stal­lie­ren dür­fen.
    Wir konn­ten uns nur die Er­geb­nis­se des Haupt­quar­tiers an­hö­ren und sie durch­dis­ku­tie­ren. Wir wa­ren das ak­ti­ve Team.
    Ich hat­te mein ak­ti­vier­tes Ex­tra­hirn ab­ge­blockt, um nicht stän­dig durch die hun­dert­tau­send­fa­chen Im­pulss­trö­me der

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