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Generalprobe Zeitballett

Generalprobe Zeitballett

Titel: Generalprobe Zeitballett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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un­se­rer Zeit ha­ben. Un­ge­heu­re Kräf­te pral­len auf ei­ne nur klei­ne Schirm­flä­che auf, die da­durch trotz al­ler Ener­gie­dich­te wie ein straff­ge­spann­tes Gum­mi­tuch, in das man die Faust hin­ein­schlägt, nach in­nen nach­gibt.
    Da­durch ent­ste­hen mehr oder we­ni­ger hef­ti­ge Druck­wel­len, denn ir­gend­wo­hin muß die hin­ter dem E-Schirm ru­hen­de Luft aus­wei­chen. Sie wird kom­pri­miert, zu­sätz­lich er­hitzt und dann zur Druck­wel­le.
    Gleich­zei­tig mach­te sich der Fak­tor »Schall« be­merk­bar, denn der war von mar­sia­ni­schen E-Schir­men nor­ma­ler Bau­art nicht auf­zu­hal­ten.
    Wenn hei­ße und mäch­ti­ge Druck­wel­len in die At­mungs­or­ga­ne fau­chen, führt das in vie­len Fäl­len zu schwe­ren Schä­di­gun­gen der Lun­gen. Das woll­ten wir ver­mei­den.
    Es wur­de schlim­mer, als wir an­ge­nom­men hat­ten. Trotz der di­cken Ge­hör­schüt­zer ver­nah­men wir ein schril­les Krei­schen, das so­fort dar­auf in ein maß­lo­ses Dröh­nen über­ging.
    Wir la­gen flach auf dem Bo­den ur­al­ter Kel­ler­räu­me, die me­ter­di­cke Stein­mau­ern be­sa­ßen. Wei­ter un­ten gur­gel­te das dunkle Was­ser des Flus­ses. Über uns er­ho­ben sich ei­ni­ge Rui­nen, die vor Jahr­tau­sen­den ein­mal den süd­li­chen Be­fes­ti­gungs­punkt der Brücke dar­ge­stellt hat­ten. Die­ses al­te, aber sta­bi­le Ge­mäu­er hat­ten wir uns aus­ge­sucht, denn hier wa­ren wir in ers­ter Li­nie un­ge­stört. Hier la­gen auch un­se­re Ein­satz­waf­fen und die Uni­for­men der Spio­na­ge­ab­wehr.
    Han­ni­bal wur­de von ei­ner her­ein­fau­chen­den Druck­wel­le an­ge­lüf­tet, ge­gen die Mau­er ge­drückt und wie­der zu Bo­den ge­schleu­dert. Na­ru warf sich auf ihn und ver­such­te, ihn fest­zu­hal­ten.
    Blen­den­der Licht­schein stach durch die zer­bro­che­ne De­cke des Ge­wöl­bes zu uns her­ein. Wenn sich jetzt je­mand im Frei­en auf­hielt, war er ver­lo­ren. Die­se Ge­wal­ten konn­te ein un­ge­schütz­ter Mensch nicht er­tra­gen.
    Das un­heim­li­che Feu­er hielt et­wa ei­ne Mi­nu­te lang an. Als wir schon glaub­ten, es wür­de ver­stum­men, kam ein Bers­ten hin­zu. Es wa­ren die Ab­schüs­se der mar­sia­ni­schen Bo­den­fes­tun­gen, de­ren lo­hen­de Ener­gie­fin­ger in den Raum hin­auf­ras­ten und die An­grei­fer mit töd­li­cher Si­cher­heit tra­fen. So »na­he« Ent­fer­nun­gen wa­ren für mar­sia­ni­sche Ziel­po­sitro­ni­ken über­haupt kein Pro­blem.
    Das bers­ten­de Kra­chen war noch schlim­mer als die von oben kom­men­den Ur­ge­wal­ten. Au­ßer­dem pflanz­ten sich die Schwin­gun­gen der feu­ern­den Ther­mo­puls-Ka­no­nen im Erd­reich fort und er­zeug­ten Er­schüt­te­run­gen, die durch­aus mit ei­nem mit­tel­schwe­ren Erd­be­ben ver­gleich­bar wa­ren.
    Ich war­te­te auf den Au­gen­blick des end­gül­ti­gen Zu­sam­men­bruchs. Zu dem Zeit­punkt muß­ten wir an­grei­fen, oder wir hat­ten nie mehr ei­ne Chan­ce.
    Drei Se­kun­den spä­ter war ein irr­lich­tern­des Zu­cken zu be­mer­ken. Gleich­zei­tig schlug ein de­ne­bi­scher Waf­fen­strahl durch den zu­sam­men­bre­chen­den Schirm hin­durch und traf den Flug­ha­fen.
    Dort stieg lo­hen­de Glut in den Him­mel. Die De­ne­ber hat­ten das Ge­län­de mit­samt den um­lie­gen­den Ge­bäu­den ra­di­ka­ler ver­nich­tet, als wir es mit ei­ner mit­tel­schwe­ren Atom­bom­be un­se­rer Real­zeit hät­ten tun kön­nen.
    Wie­der heul­te ei­ne Druck­wel­le über uns hin­weg und zerr­te un­se­re halt­su­chen­den Fin­ger von den Qua­der­stei­nen. So muß­te es in der wahr­haf­ti­gen Höl­le zu­ge­hen.
    Als sich das To­sen et­was ver­lief, wuß­te ich auf Grund un­se­rer Un­ter­la­gen, daß die De­ne­ber nur einen Tei­ler­folg er­zielt hat­ten. Sie hat­ten all ih­re Macht auf­bie­ten müs­sen, den star­ken Schutz­schirm zu zer­schla­gen. Nur ein Schiff hat­te da­nach noch einen ge­ziel­ten Wir­kungs­tref­fer an­brin­gen kön­nen.
    Weit über uns ex­plo­dier­ten zur Zeit die Über­res­te des de­ne­bi­schen Ver­ban­des. Die Mar­sia­ner schlu­gen blitz­schnell und gna­den­los zu, aber Tra­s­ca­thon war be­reits ei­ne Trüm­mer­wüs­te, in

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