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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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ersten Blick war es eine wirklich schöne Wohnung. Sie war schlicht und weder mit noch ohne Stil eingerichtet - altmodischer als IKEA-Design, erweckte das Mobiliar dennoch keine Erinnerung an eine bestimmte Epoche oder einen bestimmten Ort -, im Grunde wie bei einem Hotelzimmer. Gut so. Doch es gab weder einen Fernseher noch einen Computer, keinen WLAN-Router, kein Radio und keine Stereoanlage, nicht mal ein Telefon - gar nichts Elektronisches. Er fragte sich, welche Sorte von in die Jahre gekommenem Freak wohl in so einer No-Tech-Welt lebte. Was war das denn für eine VlP-Suite? Er stellte sich bereits den Kommentar der Firma vor: Der Verzicht auf jedwede moderne Technologie erzeugt eine erholsame Atmosphäre der Zeitlosigkeit, die geradezu zum Meditieren einlädt. Na gut.
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    Als ich anfing, den langweiligen Raum zu beschreiben, machten meine fünf Freunde große Augen. »In Ordnung, ich weiß, was ihr denkt - der langweilige Raum und so. Lasst mich erst mal weitererzählen.«
    Ich erzählte weiter.
     
    DER SPIELER (FORTSETZUNG) von Serge Duclos
     
    Trevor fragte sich, wie viele E-Mails er wohl in seiner Mailbox hatte, und gab sich wilden Phantasien hin ... interessante, pikante, witzige E-Mails ... 37? 41? 43? 257? 99.829? Vielleicht hatte ihm seine Exfreundin eine Versöhnungsmail geschickt. Vielleicht hatte sie Bilder von sich beigefügt. Und vielleicht würde ich auch Finnegans Wake im Netzenden.
    Mittlerweile war es draußen dunkel, und da es sich hier um die Schweiz handelte, war alles geschlossen, selbst das Internetcafe für die Jugend. Am Bahnhof überlegte er, jemanden zu fragen, ob er sich kurz ihr oder sein PDA leihen könne, doch er sah ein, dass man ihn nur für einen Trickbetrüger halten würde. Dann dachte er wieder über die zweifellos unglaubliche Zahl an E-Mails nach, die in Cyberland nur auf ihn warteten. Er warf seinen Stolz über Bord und fragte einen jüngeren Passanten, ob er mal sein PDA haben könne. Man sagte ihm, er solle sich verpissen.
    Der Bahnhof wurde zugesperrt, und Trevor kehrte in die Wohnung zurück. Er suchte nach Büchern, die er lesen konnte - Fehlanzeige.
    Weder im Kühlschrank noch in den Schränken gab es Lebensmittel, nicht einmal Gewürze. Verzweifelt auf der Suche nach Wörtern, entdeckte er zu guter Letzt eine noch verschlossene Tüte Knorr-Blumenkohlcremesuppe, die flach auf dem obersten Regalbrett lag. Er versuchte, die Wörter auf der Packung zu zerhacken, bekam davon aber nur Kopfschmerzen. Er betrachtete sie auf den Kopf gestellt im Spiegel, aber die Magie der Zugfahrt funktionierte nicht mehr. Bei ihm schien es nur mit Büchern zu klappen.
    Schließlich fand er sich damit ab, dass er, zumindest für diese Nacht, in dem Raum festsaß.
    Er zog die Vorhänge zu und ging zu Bett. Während er mit geschlossenen Augen dalag und sein Gehirn Funken in alle Richtungen feuerte, wettete er mit sich selbst: Wenn ich die Augen öffne, stehen die Chancen eins zu zwei, dass ich durch einen Spalt in den Vorhängen einen Lichtstrahl sehe.
    Trevor öffnete die Augen. Die kalte schweizerische Nacht schickte keinen Lichtstrahl herein. Er öffnete und schloss die Augen mehrmals. Es war immer gleich dunkel. Das war interessant. In dem Moment, in dem er die Augen öffnete, änderte sein Gehirn, obwohl beide Male nichts zu sehen war, seinen Arbeitsmodus - er konnte spüren, wie es in einen anderen Gang schaltete: visueller Kortex ein, visueller Kortex aus, visueller Kortex ein, visueller Kortex aus - ein subtiler, aber unverkennbarer Wechsel. Erlebten Blinde dieses kortikale Umschalten ebenfalls? Verschwendete man Gehirnkapazität, wenn man im Dunkeln die Augen offen ließ? Es war seltsam, dass man das Gehirn mit so einfachen mechanischen Mitteln austricksen konnte.
    Und während Trevor zwischen verschiedenen Formen der Dunkelheit hin- und herwechselte, beschloss er, den Weg für die nächste Phase in seinem Leben zu ebnen. Er wollte mehr über das Gehirn und seine Umschaltmechanismen erfahren, und er wollte herausfinden, ob es vielleicht gar eine Art von chemischem oder mechanischem Schalter gab, mit dem er den Spielsucht-Kortex in seinem Kopf abstellen konnte. Mit Hilfe von Finnegans Wake und anderen Büchern ließen die Symptome sich lindern, aber der wahre Schatz befand sich irgendwo dort draußen und wartete darauf, gefunden zu werden.
    Trevor floh mit dem 5.40 -Uhr-Frühzug zurück nach Montpellier.
    Als er in seinem kleinen Aktenkoffer kramte, fand er sein Finnegans Wake in

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