Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
Vom Netzwerk:
flögen zum Mond.
    Ich zuckte die Achseln. »Wenigstens muss ich nicht zurück an die Sorbonne.«
    Serge reichte mir einen Teller mit Essen. Ich aß es wie ein Hund, der aus einem Napf frisst. Als mein erster Hunger gestillt war, fragte ich: »Und warum fliegen wir zu diesem Gwaii-Dingsbums? Was gibt es da?«
    »Das ist der Ort, an dem das letzte bekannte Bienenvolk gelebt hat«, sagte Serge. »Die anderen werden auch dort sein. Zack, Sam, Harj und Diana.«
    »Wann brechen wir auf?«
    »Wenn du aufgegessen hast.«
    »Und was ist mit meinen Sachen?«
    »Du hast keine Sachen.«
    Da hatte er recht. Ich besaß nichts. Was in meinem Zimmer gewesen war, war weggeschafft worden und musste mir erst noch zurückgegeben werden.
    Ich aß den letzten Happen auf. »Dann nichts wie los.«
     
    Den Pol in einer Militärmaschine zu überfliegen war eine neue Erfahrung für mich. Ich blieb die meiste Zeit des Flugs im Cockpit, weil ich neugierig darauf war, die von den Russen gezogenen Rußlinien zu sehen - verrückte Zickzackmuster aus Kohlenstoffstreifen auf den noch verbliebenen Eisplatten, die sich mit Wärme aufluden und das Brechen des Eises beschleunigten, um so neue Schifffahrtsrouten zu schaffen. Der Pilot sagte: »Der Kohlenstoff beschleunigt das Kalben der Eisberge um das Tausendfache.«
    Als ich so auf die Welt herabblickte, hatte ich für einen flüchtigen Moment das Gefühl, Herrscher meines Universums zu sein.
    Ich kam mir vor, als würde ich der SS Yamato helfen, von einem zerstörten Planeten zu fliehen, um sich auf die Suche nach einer neuen Heimat inmitten einer erdrückenden Finsternis zu machen ...
     
    Die Yamato und ihre Crew - unterstützt von einer Frau aus Antimaterie, Teresa von Telezart (in der englischen Fassung bekannt als Trelaina) stellt sich dem Ansturm des Comet-Imperiums entgegen, einer Zivilisation aus der Andromeda-Galaxie, die, angeführt von Großprinz Zordar, die Erde erobern will.
    Das Comet-Imperium hat den größten Feind der Erde, Lord Desslar, den Anführer der Galimonier, wieder zum Leben erweckt.
    Nach einer heftigen Schlacht, in der sowohl die Raumflotten der Erde wie die des Comet-Imperiums vernichtet wurden, besiegt die Besatzung der Yamato die Flotte Zordars, verliert dabei jedoch ihr Schiff und ihr Leben.
     
    Endlich war mein Leben eine Story. Meine Tage würden mir nie mehr wie ein Videospiel vorkommen, das jedes Mal, wenn ich aufwache, wieder auf null zurückgestellt ist und dann Kleingeld sehen will.

DIANA
    Ich traf ein paar Stunden nach Serge und Julien auf Haida Gwaii ein. Offenbar hatte Serge etwas damit zu tun, dass wir alle in unseren neutralen Räumen gelandet waren - was zu dem Zeitpunkt wie etwas Positives erschien. Außerdem sah er ziemlich scharf aus, und wir waren auf einer Insel, alsoooooo ... fick mich durch nach Strich und Faden, Johnny Bravo. Julien hingegen machte keinen sonderlichen Eindruck auf mich und ich auf ihn ebenso wenig: nerviger kleiner Dummscheißer.
    »Freu mich, dich kennenzulernen, Diana.«
    Er hatte einen unbestimmbaren europäischen Akzent und war weder für den strömenden Regen, der uns bei der Ankunft begrüßte, noch für den prähistorischen, aus der Carter-Ära stammenden Pick-up, in den wir dann einstiegen, passend gekleidet. »Lern mal, dich richtig anzuziehen, Schwachkopf. Und dich haben sich die Bienen ausgesucht?«
    »Ja, haben sie.«
    Wir fuhren zum Standort des letzten bekannten aktiven Bienenvolks, einer Stätte, die nun UNESCO-Weltkulturerbe war. Sie befand sich auf einem moosbewachsenen Streifen Land an der Nordküste, südlich vom Sangan River, wo im nassen Torfboden die Wurzeln der Nadelbäume ersaufen. Wissenschaftler und Möchtegernschamanen hatten schon vor langem jedes Steinchen und jedes Blatt an dieser Stelle aufgelesen.
    Diese seltsam leblose Kreisfläche lag inmitten einer Landschaft, die einem zwei Meter tiefen Biskuitkuchen nicht unähnlich war.
    Serge erklärte uns, dass der Wald ringsum die höchste Dichte an lebenden Organismen pro Quadratmeter weltweit aufweise, und das glaubte man gerne. Aus diesem Wald quoll aus allen Richtungen - oben, unten und von den Seiten - Leben hervor wie aus einem Play-Doh-Knetwerk. Wir standen stumm da, und ich hatte das Gefühl, dem Wald beim Wachsen zuhören zu können. Wir hörten einen Raben koraks-koraks machen.
    Jedenfalls war die Natur für mich eine weniger neuartige Erfahrung als für Julien, der offenbar in einer Spielhalle das Licht der Welt erblickt hatte. In der Wildnis

Weitere Kostenlose Bücher