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Generation A

Generation A

Titel: Generation A Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Coupland
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    Woohoo!
    Die NASA, das muss man anerkennen, unterzog alle Bewerber einer intensiven psychologischen Untersuchung, und Jacques erwies sich als der ideale Kandidat. Er wurde angenommen und traf nur Minuten, bevor ein Brief von den Anwälten der Forstbehörde in seinem Briefkasten landete, an der Abschussrampe ein. Puh!
    Der sechsmonatige Flug zum Mars war angenehm. Die NASA hatte ihn für die Reise durch den Asteroidengürtel in Tiefschlaf versetzt.
    Die Schwerelosigkeit war etwas Neues für ihn, doch als die Landung kurz bevorstand, konnte Jacques es kaum erwarten. Endlich konnte er das Alleinsein genießen, lesen, sich Filme ansehen, ins Internet gehen und fernsehen. Es war herrlich. Er hatte eigentlich nichts zu tun, als auf weitere Kolonisten zu warten - das Leben ein Traum.
    So hätte es bis in alle Ewigkeit weitergehen können, wäre da nicht der Umstand gewesen, dass der Mars von Marsianern bewohnt war.
    Als Jacques durch das Fenster seiner Raumkapsel sah, dass sich draußen etwas bewegte, glaubte er an Einbildung. Doch dem war nicht so.
    Da er kein besonders ängstlicher Mensch war, stieg Jacques in seinen Raumanzug und ging hinaus auf die frostige Marsoberfläche, wo er auf drei Marsianer traf, die sehr große Ähnlichkeit mit den Umpa-Lumpas hatten - außer dass sie fast kugelförmig und von einer schützenden Fettschicht umhüllt waren und ein orangefarbenes Fell trugen.
    »Sei gegrüßt, Erdling«, sagte der Anführer der Marsianer.
    Jacques war verblüfft, aber nicht erschrocken, er wusste nur nicht, was er darauf sagen sollte.
    Der Marsianer fuhr fort: »Tut mir leid für den abgenudelten Spruch.
    Wir fanden ihn lustig, aber manchmal kriegt man nicht den Lacher, den man erwartet hat, und geht stillschweigend drüber weg. Also, wie gefällt es dir denn auf dem Mars?«
    Jacques war sich bewusst, wie wichtig dieser Erstkontakt mit einer intelligenten außerirdischen Lebensform war, und versuchte, superseriös aufzutreten. »Im Namen der Menschen des Planeten Erde, ich komme in Frieden.« Die Außerirdischen guckten sich an und brachen in Gelächter aus.
    »Was ist denn daran so lustig?«, fragte Jacques.
    »Das Lustige daran ist«, sagte einer der Marsianer, »dass du erstens glaubst, du würdest im Namen aller Erdlinge sprechen, und zweitens, dass sie uns angeblich Frieden wünschen. Mein lieber Schwan.«
    »Und warum bist du nun wirklich hier?«, fragte einer der anderen Marsianer.
    »Ich bin vorausgeschickt worden, um den Planeten zu kolonisieren.«
    »Was, um alles auf der Erde, wollt ihr hier? Hier kann man nur Däumchen drehen. Wir haben schon vor Ewigkeiten alle brauchbaren Bodenschätze abgebaut. Das Einzige, was uns davon abhält, durchzudrehen, ist, dass wir große Labertaschen sind und uns mit Quatschen die Zeit vertreiben.«
    »Dein Glück, dass wir dich gefunden haben«, sagte ein anderer. »Du wirst dich in unserer Gesellschaft nie-nie-niemals langweilen.«
    Jacques war konsterniert. Zum einen war da die Enttäuschung, den weiten Weg hergeflogen zu sein, nur um auf Nachbarn zu stoßen, die viel zu gesprächig waren und viel zu schnell vertraulich wurden.
    Zweitens besaßen diese Nachbarn Ironie und Sinn für Humor, Eigenschaften, über die Jacques, wie so viele Hardcore-Bücherfreunde, nicht verfügte.
    »Ich werd mal wieder reingehen und ein Nickerchen machen«, sagte er. »Vielleicht hänge ich nachher noch ein bisschen mit euch rum.«
    »Oh, unbedingt. Wir schlafen nie und lieben Besuche. Je öfter, desto besser.«
    Jacques schreckte aus einem leichten Schlaf hoch, als pelzige Fäuste an seine Tür pochten. Er stand benommen auf, ging zur Dekompressionsschleuse und sah raus: Es war einer der Marsianer, die er vorhin kennengelernt hatte.
    »Könnte ich mir vielleicht ein Tässchen Zucker borgen?«, fragte der Marsianer.
    »Was zum ...?«
    »War nur ein Scherz. Lass mich rein. Wir können uns gegenseitig Besuche abstatten. Ich renoviere zwar gerade, und es sieht chaotisch aus, aber ich bin sicher, darüber kannst du hinwegsehen.«
    Jacques nahm das scheinbar Unvermeidliche hin und bat den Marsianer herein.
    »Nette Bude. Hightech, ohne dabei steril zu wirken, und - ooooh -
    Gratis-WLAN! Findest du es nicht auch grässlich, wenn Hotels einem für den Online-Zugang

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