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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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    Die Kurve läßt sich, wie dargestellt, (konservativ) in die Zukunft verlängern, sodaß im Jahr 2010 mit einer Investmentnachfrage von 190 Millionen Unzen zu rechnen wäre.
    Welche Explosionskraft in der Nachfrage nach Silver als Investment steckt, läßt sich jedoch besser erahnen, wenn man die Punkte der zurückliegenden vier Jahre sowie den extrapolierten Wert für 2006 mittels einer polynomischen Ausgleichsgeraden in die Zukunft prognostiziert. Der Wert für 2006 wurde als Summe aus dem Wert für 2005 (88 Millionen Unzen) sowie dem Silber-ETF von Barclays (104 Millionen Unzen, Stand November 2006) errechnet. Wir kommen gleich zu diesem börsennotierten Silberfonds.
    Wir erkennen also in der folgenden Abbildung 5.8, daß innerhalb weniger Jahre der Investmentbedarf die jährliche Minenproduktion von derzeit rund 642 Millionen Unzen theoretisch komplett aufbrauchen könnte.
    Da dies aufgrund der mannigfaltigen industriellen Anwendungen nie geschehen darf, gab es bisher für die Regierungen nur den Weg, bestehende Lager zu verkaufen, um die Nachfrage decken zu können und gleichzeitig die Edelmetalle an allen Fronten verbal und mit Papierderivaten zu bekämpfen.

    Dem gegenüber muß die Strategie der Zukunft jedoch lauten, die Investmentnachfrage durch stark steigende Preise zu dämpfen, um die Industrie vor dem kommenden Silber-Kollaps zu bewahren.
    In Abschnitt 4.2 wurden die Exchange Traded Funds (ETFs) bei Gold und deren positive Auswirkungen bereits angesprochen. Am 17. Juni 2005 reichte eine Tochter der britischen Barclays Bank einen Antrag bei der Securities and Exchange Commission in Washington (SEC) zur Gründung des ersten Silber-ETFs ein [5.57]. Im Zuge der Genehmigung dieses ETFs müßte Barclays 130 Millionen Unzen Silber kaufen, also rund 20 Prozent einer kompletten Jahresproduktion.
    Die Silver Users Association (SUA), eine Vereinigung von Silberverbrauchern in der Industrie, sprach sich mehrfach klar gegen die Zulassung dieses Silber-ETFs aus, da dieser einen Silberengpaß erzeugen würde [5.58], Mit dieser Stellungnahme wurde also implizit bestätigt, wie eng und angespannt der Silbermarkt heute bereits ist. Ted Butler kommentierte diesen Sachverhalt im Oktober 2005 folgendermaßen:

    »Ich sage Ihnen, was ich in über 20 Jahren über sie (die SUA; d. Verf.) gelernt habe: Bis zu diesem ETF-Artikel habe ich sie noch niemals etwas Positives über Silber sagen hören. Es war immer dasselbe: Es gibt viel Silber, der Preis sollte fallen, es wird immer ein schlechtes Investment sein, yada, yada, yada. Sie haben niemals ein positives Wort über Silber als Investment herausgeben. Das ist das Besondere an ihrem ETF-Artikel. Er ist rundum positiv: Nicht genug Silber für einen ETF, Silber ist billig, der ETF wird eine Knappheit erzeugen, es bewegt sich schneller als Gold, der ETF wird Produzenten begünstigen, der ETF wird dieselben Auswirkungen haben, wie Warren Buffett hatte. Alles, was ich sagen kann, ist >huh ?< .« [5.59]

    Dieser ETF wurde Ende April 2006 genehmigt und hat bisher (von den genehmigten 130 Millionen Unzen bzw. gut 4000 Tonnen) 104 Millionen Unzen Silber gesammelt, Stand November 2006 [5.60]. Erstaunlich ist, daß diese konzentrierte Aktion keinen nennenswerten Einfluß auf den Silberpreis hatte, sodaß einige Analysten bereits davon ausgehen, daß auch dieser Fonds nicht alle Unzen physisch besitzen kann, sondern zumindest teilweise über Derivate abgedeckt hat (u. a. Peter Böhringer: Manipulation oder Revolution? Die wahre Bedeutung des Barclays Silber-ETF [5.61]). Es wird weiterhin spekuliert, daß Warren Buffett, der sein Silber vor dem Jahr 2006 wieder verkauft hat (zu früh, wie er selbst öffentlich zugab, und nicht freiwillig, wie Ted Butler vermutet), die eigentliche Quelle des ETF-Silbers war. Für diese These sprechen die Übereinstimmung der genehmigten ETF-Unzen mit denen, die Buffett in den Jahren 1997 und 1998 gekauft hatte (im Umfang von 130 Millionen) und auch der Lagerort dieses Silbers, nämlich London.

    Doch kommen wir zurück zu den Statistiken für das Jahr 2005. In Tonnen und Millionen Unzen ausgedrückt, ergab sich die Angebotsund Nachfragesituation wie folgt:

Angebot:
    Minen-Neuproduktion : Silber-Recycling:
    Verkäufe der Zentralbanken:
    Vorverkäufe der Produzenten:
19955 t
    5825 t
    2114t
    470 t
(641,6 Mio. Unzen)
    (187,3 Mio. Unzen)
    (68,0 Mio. Unzen)
    (15,1 Mio. Unzen)
========
    28 364 t
(911,9 Mio.

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