Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
Vom Netzwerk:
Unzen)
Nachfrage:
    Industrie:
    Schmuckindustrie:
    Fotografie:
    Wertanlage:
12732 t
    7 764 t
    5127 t
    2 741 t
(409,3 Mio. Unzen)
    (249,6 Mio. Unzen)
    (164,8 Mio. Unzen)
    (88,1 Mio. Unzen)
=========
    28 364 t
(911,9 Mil. Unzen)

    Rechnet man die Verkäufe der Zentralbanken heraus, ergab sich ein strukturelles Defizit von 7,5 Prozent. Solch ein strukturelles Defizit besteht bereits seit 1990 und summierte sich über die Jahre zu rund 54 000 Tonnen, die aus dem Abbau bestehender Lager gedeckt werden mußten [5.62].
    Erinnern wir uns nochmals an den Faktor zehn, um den der Ölpreis nach den Hurrikans »Katrina« und »Rita« stieg, so hätte der Silberpreis also aufgrund des Marktdefizites in 2005 um 75 Prozent steigen können (zur Erinnerung: Bei Gold betrug das strukturelle Defizit 15 Prozent, d. h. es war rund doppelt so hoch).
    Wie sieht die Angebotsseite aus? Silber kommt hauptsächlich aus drei Quellen: der Minenproduktion, dem Recycling und von den Zentralbanken. Daß die Lager der zuletzt genannten Zentralbanken leer sind (USA) bzw. noch vorhandene Lager nicht mehr ohne weiteres aufgelöst werden (China), hatten wir bereits erörtert. Das Angebot aus recyceltem Silber ist mit 180 bis 190 Millionen Unzen seit Jahren sehr konstant.
    Doch wie sehen die geologischen Statistiken des U. S. Geological Survey für Silber aus? In den Abbildungen 4.8 und 4.10 haben wir gesehen, daß sich eine dynamische Lebensdauer der Goldreserven von 41 bzw. korrigiert 21 Jahren anhand dieser Statistiken ergab. Für die Reserven und Ressourcen von Silber sieht die Grafik der dynamischen Rest-Lebensdauer wie folgt aus:

    Für die Reserven ergibt sich eine restliche Lebensdauer von 21 Jahren bis ins Jahr 2026, für die Ressourcen eine Lebensdauer bis 2031 [5.64].
    Es gilt jedoch auch hier das gleiche wie für Gold: Die absolute Zahl ist nicht das Maß der Dinge, sondern die Größenordnung und deren Bedeutung für Investoren. Die heute lebende Generation, quasi die Generation Gold und Silber, wird die merkliche Verknappung des Rohstoffes Silber miterleben und spätestens die kommende Generation dessen Ende! Ich bin zutiefst überzeugt, daß die allerwenigsten Menschen heute begreifen, welche Auswirkungen dies in der Zukunft auf den Preis von Silber haben wird.

    Ein weiteres Teil im Silber-Puzzle ist die Art, wie Silber bergbaulich gewonnen wird. Silber wird nur zu ca. 29 Prozent aus sogenannten Primärminen gewonnen, d. h. Minen, deren Hauptziel die Förderung von Silber ist. Zumeist kommt Silber in der Natur in Verbindung mit Kupfer, Blei, Zink oder Gold vor, sodaß Silber dann nur ein erfreuliches Nebenprodukt ist, das als willkommenes Zubrot für die Minenbetreiber angesehen wird und lediglich die Produktionskosten des Hauptproduktes verbilligt.
    Das Silver Institute berichtet, daß im Jahr 2005 bei der Blei- und Zinkförderung 33 Prozent der Silber-Jahresproduktion anfielen, 26 Prozent bei der Kupferförderung und zwölf Prozent bei der Gewinnung von Gold [5.65].
    Dies bedeutet, daß selbst bei stark steigenden Silberpreisen das Angebot nicht ohne weiteres ausgebaut werden könnte. Die 71 Prozent Welt-Silber-Produktion, die beim Abbau von anderen Rohstoffen gewonnen werden, fallen bei einem Silberpreis von 13 Dollar pro Unze genauso wie bei einem Preis von 25 Dollar die Unze an. Unter den Top-Zehn-Silberproduzenten sagt in der Tat auch nur das amerikanische Bergbauunternehmen Coeur d’Alene Mines (mit 13,7 Millionen Unzen auf Platz neun der Rangliste des Jahres 2005), daß es ein primärer Silberförderer sei. Alle anderen, wie z. B. BHP Billiton mit 53,8 Millionen Unzen auf Platz eins, fördern Silber nur als Beiprodukt [5.66].
    Auch die geologische Verteilung von Silber in der Erdkruste weist eine interessante geologische Eigenheit auf, die klar für Silber als Investment spricht. Stephan Bogner:

    »Je tiefer man bohrt, desto höher ist der Goldanteil im Boden. Bei Silber ist es genau umgekehrt: Das meiste Silber wird kurz unterhalb der Erdoberfläche gefunden! Somit neigt sich Silber auch in der Erdkruste dem Ende zu !« [5.67]

    Daraus läßt sich also schließen, daß im Laufe der historischen Silbergewinnung die größten Lagerstätten bereits ausgebeutet wurden und es in Zukunft geologisch immer schwieriger werden dürfte, neue Silberlagerstätten zu finden.
    Reinhard Deutsch schrieb in seinem Buch Die Geldfalle dazu folgendes:

    »Da seit mehreren tausend Jahren Silber an der Erdoberfläche von Menschen abgeräumt wird, ist

Weitere Kostenlose Bücher