Generation Gold
Leistung auf. Silberoxid-Zink-Batterien erreichen eine höhere Spannung bei längerer Lebensdauer und werden daher in Kameras, Uhren usw. eingesetzt.
Es wird spekuliert, daß Warren Buffett deswegen 130 Millionen Unzen Silber kaufte, weil er über Gillette auch an deren Tochter, dem Batteriehersteller Duracell, beteiligt ist.
In Düsentriebwerken von Flugzeugen müssen silberbeschichtete Rollenlager verwendet werden, da nur sie die Zuverlässigkeit im Betrieb sicherstellen und die Anforderungen der Luftfahrt-Zulassungsbehörden erfüllen können. Als Lötmaterial wird Silber deswegen häufig verwendet, weil die Verbindungsstellen dauerhaft und korrosionsbeständig sind. Weiterhin findet Silber als chemischer Katalysator, z. B. in der Kunststoffindustrie, Verwendung [5.56].
Die vorangegangene Aufzählung der Anwendungsgebiete des Silbers stellt eines ohne Frage klar: Bei einer wachsenden Weltbevölkerung und der immer weitergehenden Technisierung unserer Welt muß die Nachfrage nach Silber in Zukunft zwangsläufig tendenziell immer weiter steigen.
In jedem Endprodukt stecken nur wenige Gramm oder Teile eines Gramms an Silber, sodaß das Silber auf den Endpreis des Produktes so gut wie keinen Einfluß hat. Man spricht daher auch von der Unelastizität der Silbernachfrage: Selbst wenn der Preis des Silbers steigen wird, wird die Nachfrage aus der Industrie nicht oder nur unmerklich nachgeben. Es gibt schlicht kein anderes Metall oder Material, das die Funktionen von Silber adäquatzu übernehmen imstande ist.
Im nächsten Abschnitt wollen wir die absoluten Zahlen von Angebot und Nachfrage näher beleuchten. Wir werden sehen, daß das geologische Angebot an Silber aller Voraussicht nach nur noch für wenige Jahre reichen wird. Wie beim Gold, wird also auch bei Silber ein fallendes Angebot einer steigenden Nachfrage gegenüberstehen.
5.4 Angebot von und Nachfrage nach Silber
»Es scheint, als ob unsere Zeit den Eingeweiden der Erde ihre silbernen Schätze zu schnell und vor der Zeit entrissen hätte, Schätze, welche, obwohl jetzt unverwertet, wahrscheinlich der Menschheit zu späterem Gebrauche aufbewahrt werden müssen. Denn ein Bergwerk ist nicht unerschöpflich, und die Natur hat der Gewinnung der Metalle Grenzen gesteckt, welche wohl nie zu überschreiten sein werden .«
Joseph E. Frankel, 1894
Die folgenden Daten entstammen den jährlichen World Silver Surveys der britischen Analysefirma Gold Field Mineral Services, kurz GFMS.
Zuvor wurden die vielfältigen Anwendungen des Silbers in der Industrie diskutiert. Der Verbrauch von Silber in diesen Industriezweigen (ausgeschlossen der fotografischen Industrie) ist demzufolge kontinuierlich ansteigend.
Aus den Zahlen der vergangenen zehn Jahre läßt sich demnach eine Nachfrage im Jahr 2010 von bis zu 440 Millionen Unzen herleiten, was einer Zunahme um 20 Prozent oder 73 Tonnen zum heutigen Stand entsprechen würde. Die extrem starke Steigerung in den Jahren 1998 bis 2000 läßt sich auf die Aktienblase der »New Economy« zurückführen, darf also nicht überbewertet werden. Der Verbrauch in der Fotografie hingegen ist seit 1999/2000 klar abnehmend.
Daß dieser Markt auf einem bestimmten Niveau in eine Sättigung gehen sollte, wurde mittels der drei zuvor beschriebenen Gegenargumente bereits beleuchtet. Auf welchem absoluten Niveau dies sein wird, wird die Zukunft zeigen. Das Silver Institute weist darauf hin, daß einzelne Marktsegmente sogar einen steigenden Verbrauch meldeten. Beispielsweise stieg der Verbrauch aufgrund traditioneller Fotografie in China in 2004 um sechs Prozent.
Die Nachfrage nach Silberschmuck und sonstigen Silberwaren, wie z. B. Bestecken oder Kunstgegenständen, blieb, mit gewissen Schwankungen, nahezu konstant. Wurden 1995 hierfür 237 Millionen Unzen verbraucht, waren es im Jahr 2005 250 Millionen Unzen, wobei im Jahr 2001 mit 287 Millionen Unzen bereits ein wesentlich höherer Verbrauch gemeldet wurde.
Was ebenfalls heraussticht, ist die Nachfrage nach Silber als Investment, d. h. in Münzen- oder Barrenform. Diese stieg von einer Sockelnachfrage von rund 25 Millionen Unzen auf über 88 Millionen Unzen im Jahr 2005.
Interessant an diesen Zahlen der GFMS ist auch, daß das weithin bekannte Investment von Warren Buffett in den Jahren 1997 und 1998 von insgesamt 130 Millionen Unzen sich nicht widerspiegelte. Auch aufgrund dieser Tatsache sind die Zahlen der GFMS mit einer berechtigten Portion Vorsicht und Zweifel zu
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