Generation Gold
die Wahrscheinlichkeit neuer großer Funde sehr gering, selbst wenn man aufgrund gestiegener Preise mal wieder anfangen sollte zu suchen .« [5.68]
Im Rahmen dieser einführenden Abhandlung sollten hiermit in bezug auf Angebot und Nachfrage von Silber die wichtigsten Fakten erwähnt worden sein. Noch mehr als bei Gold, wird die Nachfrage nach dem Edel- und Industriemetall Silber in Zukunft steigen und das geologische Angebot sinken. Das steigende strukturelle Defizit, das bereits seit 15 Jahren besteht und zum Abbau nahezu aller bekannter Lagerstätten führte, wird sich nur über einen spürbar höheren Silberpreis ausgleichen lassen.
Wer tiefer und detaillierter in die Silbermaterie eintauchen möchte, dem kann ich Das Silberkomplott von Reinhard Deutsch empfehlen (Kopp Verlag, 2006).
5.5 Preisprognosen
»Die großartige Neuigkeit ist, daß nichts Schlimmes passieren muß, daß Silber die 200, 500 oder 1000 Dollar erreichen wird.«
Ted Butler [5.69]
In diesem Kapitel wurden bereits verschiedentlich Zahlen in den Raum gestellt, die sich jedoch auch logisch und einsichtig herleiten lassen.
Sprechen wir vom Silberpreis, gilt im Prinzip das gleiche wie für Gold. Auch Silber ist eine Versicherung gegen die Entwertung von staatlichem Papiergeld und stellt als Wertspeicher die höchste Form der Liquidität dar. Der Silbermarkt insgesamt ist, monetär betrachtet, noch enger als der von Gold. Die Neuproduktion der Minen im Jahr 2005 hatte einen Marktwert von lediglich rund 4,7 Milliarden Dollar.
Man hört in diesem Zusammenhang dann gern den Satz, daß Bill Gates leicht eine Jahresproduktion aus der Microsoft- Portokasse zahlen könnte. Theoretisch könnte er das sicherlich auch tun, doch die Käufe von Warren Buffett in 1997 und 1998 zeigten, daß dies in der Praxis schlicht unmöglich ist. Buffett mußte Monate warten, bis sein Silber geliefert werden konnte, und mit Bedacht hat er wohl über mehrere Monate hinweg »nur« insgesamt 130 Millionen Unzen gekauft. Nicht, daß der Preis wegen ihm in den Himmel schießen würde und er einer Spekulation bezichtigt worden wäre, wie seinerzeit die Hunt-Brüder, die am Ende in den Bankrott geklagt wurden. Buffett sah es sicherlich mit Freude und Erleichterung, daß sich der Preis nach seinen Käufen wieder beruhigte und nach unten ging. Riet er seinem Freund Gates deswegen auch zum Kauf einer Silberminen-Beteiligung (Bill Gates gehören zehn Prozent von Pan American Silver, dem zwölftgrößten Produzenten in 2005)?
In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig festzuhalten, daß die steigende Nachfrage nach Silber als Investment der ausschlaggebende Faktor für eine sich selbst erfüllende Prophezeiung darstellen wird. Der konzentrierte Versuch der beiden »Goliaths« Nelson Bunker und Herbert Hunt schlug fehl, weil man die Verursacher der Silberknappheit genau kannte und so gezielt gegen sie vorgehen konnte. Ergo: Es braucht viele kleine, unangreifbare »Davids«, die den physischen Markt Stück für Stück und kontinuierlich aufkaufen. Steigt das Interesse der Silberanleger, wird die physische Knappheit des Rohstoffes Silber immer offensichtlicher werden. Durch die menschliche Gier und die Angst, den Aufsprung auf einen profitablen Zug zu verpassen, werden bei weiter steigenden Notierungen immer mehr Investoren den Silbermarkt für sich entdecken und dadurch die Preise weiter antreiben. Bedenken Sie bitte, daß im Jahr 2005 nur knapp zehn Prozent des Silbers als Investment in Tresoren verschwanden. Daher können auch noch so viele Papiersilber-Fonds neu gegründet werden, der Druck im Kessel wird nur durch die Verknappung am physischen Markt entstehen, nirgendwo anders.
Dazu ein kleines Gedankenspiel: Laut Deutschem Lotto- und Tottoblock ( www.lotto.de ) setzen die Deutschen jede Woche ca. 95 Millionen Euro aufs Spiel. Dies macht im Jahr also rund fünf Milliarden Euro (bei diesen Umsatzzahlen versteht man auch, warum der Staat keine Nebenbuhler dulden möchte). Würden nun alle Lottospieler ihr Geld in Silber anlegen, wäre der Markt leergefegt, und die Gewinnchance für alle »Silber-Davids« läge bei sicheren 100 Prozent, im Gegensatz zur Lotto-Gewinnchance von 0,000007 Prozent.
Wie unterbewertet Silber ist, zeigt eindrucksvoll ein Langzeitchart über 600 Jahre. Mir ist zwar etwas unklar, aus welchen Quellen sich diese lange Zeitreihe ergibt, inhaltlich ist sie meiner Ansicht nach jedoch völlig logisch und stringent.
Silber erreichte sein Allzeithoch 1477 mit
Weitere Kostenlose Bücher