Generation Gold

ist intellektuell in der Tat heute noch nicht zu fassen. In jedem Falle erscheinen Edelmetalle als das Medium für eine gesicherte, private und eigenverantwortliche Altersvorsorge.

5.6 Zusammenfassung des fünften Kapitels

    Obwohl es wesentlich mehr Gold als Silber auf der Welt gibt, kostet Gold viel mehr als das seltenere Silber. Während Gold einen entbehrlichen Luxus darstellt, ist Silber aufgrund seiner Eigenschaften als industrieller Rohstoff zwingend erforderlich.
    Der Preis des Silbers wurde über Jahre hinweg durch den Derivatemarkt an der COMEX in New York nach unten manipuliert.
    Silber vereint einzigartige physikalische, chemische und biologische Eigenschaften in sich und wird daher von der Industrie immer stärker nachgefragt. Silber weist die höchste elektrische Leitfähigkeit, Witterungsbeständigkeit, Wärmeleitfähigkeit und das höchste Reflexionsermögen über ein sehr weites Wellenlängenspektrum auf. Aufgrund seiner Lichtempfindlichkeit ist es für die konventionelle und digitale Fotografie unentbehrlich.
    Wegen seiner biologisch desinfizierenden Eigenschaften wird Silber in zunehmenden Maße z. B. bei der Aufbereitung von Wasser, der Behandlung von Krankheiten und in der Lebensmittel- und Holzschutzindustrie verwendet.
    Da Silber eine hohe Dehnbarkeit aufweist, kann es sehr dünn gezogen oder ausgewalzt werden, was Anwendungen in der Mikroelektronik erlaubt, z.B. bei der neuen RFID-Technologie oder der Solartechnik.
    Obwohl die Nachfrage im Bereich konventionelle Fotografie seit einigen Jahren zurückgeht, steigt der Bedarf an Silber insgesamt kontinuierlich an. Die Verbräuche in der Industrie sowie zum Zwecke des Investments weisen nahezu exponentielle Verläufe auf.
    Wie beim Gold konnte das Defizit zwischen Angebot und Nachfrage bisher durch die Verkäufe von Zentralbanken nahezu ausgeglichen werden.
    Die geologischen Reserven des Silbers gehen in absehbarer Zukunft zur Neige. Die Zahlen des U. S. Geological Survey lassen auf ein Ende zwischen 2026 und 2031 schließen. Für das Angebot weiterhin belastend ist die geologische Tatsache, daß Silber vermehrt an der Erdoberfläche vorkommt und in tieferen Regionen in der Konzentration abnimmt. Da jedoch bereits seit Tausenden von Jahren Silber gefördert wurde, ist die Wahrscheinlichkeit neuer großer Funde sehr gering.
    Da Silber zu 71 Prozent als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Kupfer, Blei, Zink oder Gold anfällt, kann die Förderung selbst bei anziehenden Preisen nicht sofort gesteigert werden.
    Die Preisprognosen für Silber reichen bis zu 1000 Dollar je Unze, dem inflationsbereinigten Allzeithoch aus dem 15. Jahrhundert, bevor die europäischen Seefahrer und Eroberer große Mengen an Gold und Silber aus der Neuen Welt in die Alte brachten. Izzy Friedman, für Ted Butler der »Godfather of Silver«, vertritt die Meinung, daß Silber immer weiter steigen wird, solange es nicht künstlich hergestellt werden kann.

Kapitel 6

Die Finanzlage Deutschlands

6.1 Der Blick zurück

    »Die Ausnahmejahre ohne große Verpflichtung für unsere Vorfahren bei gleichzeitiger Selbstentpflichtung für unsere Nachfahren haben uns ein Leben in materiellem Luxus des Hier und Jetzt ermöglicht. Doch es gibt kein Weiter-so.«
    Roland und Andrea Tichy [6.1]

    David Marsh zitierte 1992 in seinem Buch Die Bundesbank: Geschäfte mit der Macht zum Thema der Währungsreform von 1948 aus einem Bericht der Rheinprovinz-Sparkasse:

    »Eine Witwe (...) verkaufte 1920 ihr Besitztum und legte das Geld bei uns an. Durch die erste Inflation gingen 3/4 verloren. Bei unserer Sparkasse verblieben rd. RM 15 000, die vor der Geldneuordnung lange gereicht hätten. Es sind rd. DM 1000 verblieben ... Nach dem 20. Juni (1948; d. Verf.) mußte sie zur Wohlfahrt gehen .« [6.2]

    Bei der letzten Währungsreform von 1948 (man nennt es immer Reform, nicht Betrug) wurden die Sparguthaben zum Kurs 6,50 DM für 100 Reichsmark umgerechnet, d. h. einen Faktor von rund 15 weniger. Die Gefahr, daß es irgendwann in der Zukunft wieder zu solch einem Horrorszenario für Sparer in Papierwerten (Aktien, Staatsanleihen, Rentenversicherungen, Bausparkassen etc.) kommen wird, ist nicht zu übersehen.
    Schon heute ist die wahre Inflation um ein Vielfaches höher als der offizielle Wert, sodaß reell viele Investoren bereits auf der Verliererseite stehen, ohne dies überhaupt zu wissen oder zu ahnen. Ende 2005 gab die amerikanische Zentralbank bekannt, daß die M3-Geldmenge des Dollars (dessen