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Generation Wodka

Generation Wodka

Titel: Generation Wodka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Mockler , Wolfgang Büscher , Bernd Siggelkow
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Organismus.
    Beim sogenannten „Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms“ kommt es zu einer schweren Hirnschädigung, wobei der IQ bis 70 absinken kann. Kinder mit einem IQ von 70 gelten als nur bedingt bildungsfähig.
    Alkoholschäden am Nervensystem führen nicht selten zu Krampfanfällen (Epilepsie). Die Schädigungen während der Knochenbildung und des Aufbaus der Muskeln führen häufig zu Kleinwuchs und Muskelschwäche. Die Fehlbildungen im Gesicht sind zum Teil so schwer, dass sie umgehend operiert werden müssen, zum Beispiel bei Kiefer-Gaumenspalten. Die Sprachstörungen bei diesen Kindern können so schwer sein, dass diese Kinder ein Leben lang davon beeinträchtigt sind.
    Es kommt zu Hörschäden bis zum Hörverlust. Augenfehlbildungen mit starker Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmungen können das Leben dieser Kinder zusätzlich erschweren.
    Die durch den Alkohol verursachten Herzfehler können die gesamte körperliche Leistungsfähigkeit dieser Kinder extrem einschränken. Nicht selten leiden sie auch an Fehlbildungen an Genitalien und Harnwegen, die so einschneidend sein können, dass diese Kinder auch als Erwachsene ohne Hilfsmittel kein Wasser lassen können.
    Jedes Jahr werden in Deutschland 10.000 Kinder mit schweren Alkoholschäden geboren. 4.000 davon mit dem eben beschriebenen Vollbild des fetalen Alkoholsyndroms. Diese Kinder haben meist verschiedene schwere Schädigungen und gehen mit denkbar schlechten Startvoraussetzungen ins Leben. Sie haben kaum eine Chance auf einen Schulabschluss oder eine Ausbildung. Sie werden in der Regel nicht in der Lage sein, sich selbst zu versorgen, sondern werden ihr ganzes Leben auf Transferleistungen angewiesen bleiben.
    Besonders tragisch ist es, wenn minderjährige Schwangere Alkohol konsumieren. Dann kommen nämlich die schlechtere Alkoholtoleranz der werdenden Mutter und die Anfälligkeit des Fötus zusammen. Um das Ausmaß des Problems noch einmal klarzumachen: Durch Alkoholgenuss in der Schwangerschaft kommt es in Deutschland zu mehr Behinderungen bei Kindern als durch alle anderen Ursachen zusammen!
Die zerstörerische Wirkung von Alkohol
    Alkoholgenuss führt bei Kindern und Erwachsenen zu schweren Schäden an verschiedensten Organen, Gehirn, Psyche und Nervensystem. Alkoholmissbrauch führt beim Konsumenten zu psychischen Veränderungen, die im Extremfall zum dauerhaften völligen Realitätsverlust bis hin zu Wahnvorstellungen führen können.
    Nervenschäden
    Durch regelmäßiges Trinken kommt es zur Schädigung und zum Absterben von Nervenzellen. Die Nervenzellen in verschiedenen Bereichen des Gehirns und Körpers reagieren dabei unterschiedlich empfindlich auf das Gift des Alkohols. So kommt es in einigen Bereichen schneller zu dauerhaften Nervenschädigungen beziehungsweise zu Funktionsausfällen.
    Häufig betroffen sind die langen Nerven in den Beinen, vor allem der sogenannte Fußheber. Hierdurch entsteht der typische schlurfende Alkoholikergang.
    Persönlichkeitsveränderungen
    Viel dramatischer als die Langzeitfolgen sind für die Erkrankten und ihre Umgebung jedoch die Persönlichkeitsveränderungen, die im akuten Alkoholrausch und darüber hinaus auftreten. Bei Kindern und jugendlichen Alkoholkonsumenten kommt es deutlich schneller zu diesen Veränderungen, da zum einen die betreffenden Gehirnbereiche für die Giftwirkung deutlich empfindlicher sind. Zum anderen ist ihre Persönlichkeit noch sehr viel weniger geprägt und fertig. Sie sind durch einen Rauschzustand deutlich leichter zu formen und zu beeinflussen.
    Häufig fällt die Zeit, in der Kinder mit dem Alkohol erste Bekanntschaft machen, mit der Pubertät zusammen. Diese Zeit ist für Kinder auch ohne Alkohol schon sehr verwirrend und häufig extrem schwierig.
    Im Rausch können Kinder und Jugendliche ihr Bedürfnis, Grenzen zu testen und diese auch zu überschreiten, eher ausleben. Im Rausch gehen sie deutlich höhere Risiken ein, fühlen sich mutiger und stärker. Alkohol wird meist in der Gruppe getrunken, der Konsum und der Rausch werden als Gemeinschaft stiftendes positives Gruppenerlebnis betrachtet. Die Akzeptanz der Jugendlichen untereinander, innerhalb der Gruppe, steigt mit zunehmendem Alkoholpegel deutlich.
    Im Rausch entsteht ein starkes Wir-Gefühl. Besonders schüchterne Jugendliche, die häufig eher am Rand stehen,

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